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Pressemitteilungen

15. März  2024

Erstmals Sächsischer Landespreis “Baupraxis der Zukunft” in Dresden verliehen

Mit dem Sächsischen Landespreis “Baupraxis der Zukunft – nachhaltig, innovativ, zirkulär” hat der Freistaat Sachsen Neuentwicklungen des Bauens gesucht, die das Potenzial haben, die Bauwende hin zur Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit entscheidend mitzugestalten. Am 8. März 2024 hat Staatsminister Thomas Schmidt die Gewinner auf der Dresdner Baumesse HAUS 2024 ausgezeichnet.

Es konnten Wettbewerbsbeiträge in den Kategorien “Baustoffe”, “Bauteile und Bauarten” und “Sonderpreis Baustoffe, Bauteile und Bauarten” eingereicht werden. Die Bewertung übernahm eine fünfköpfige Fachjury mit Dr.-Ing. Tilo Haustein als Vertreter der Ingenieurkammer Sachsen. Insgesamt vier Ideen haben die Jury so überzeugt, dass sie mit einem Landespreis geehrt wurden.

Der Sonderpreis “Baustoffe, Bauteile und Bauarten” richtete sich an autodidaktisch agierende, forschende und experimentierende Bürger. In dieser Kategorie wurde die Projektgemeinschaft “Bauzirkel – Verein für ökologisches Bauen Leipzig e. V.”, der u. a. Kammermitglied Dipl.-Ing. (FH) Andreas Naumann angehört, für die Entwicklung von Lehmprodukten aus regionalem Abraum ausgezeichnet.

Einen Landespreis in der Kategorie “Bauteile und Bauarten” erhielt der Beitrag “SustainaShell”. Preisträger ist die gleichnamige Forschungsgruppe, bestehend aus Vertretern vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. John Grunewald, der WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG und der EA Systems Dresden GmbH. Die Projektgemeinschaft hat eine innovative Außenwanddämmung mit integriertem, erneuerbarem Energiekonzept zur eingriffsarmen Sanierung von Bestandsgebäuden entwickelt.

Ebenfalls in der Kategorie “Bauteile und Bauarten” gewonnen hat die Einreichung “C-Wall”. Der Preis ging an die gleichnamige Projektgemeinschaft, der Vertreter des C³ – Carbon Concrete Composite e. V. vom Institut für Massivbau an der TU Dresden unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach sowie der Kahnt & Tietze GmbH und der Betonwerk Oschatz GmbH angehören. Sie hat Leichtbau-Thermowände in Carbonbetonbauweise entwickelt.

Der Landespreis in der Kategorie “Baustoffe” wurde an das Projekt “GeopaZ” vergeben, das vom Institut für Technische Chemie der TU Bergakademie Freiberg eingereicht wurde. Das Forscherteam hat eine Technologie zur Herstellung von ziegelbruchbasierten Geopolymerbaustoffen entwickelt.

Staatsminister Thomas Schmidt: “Ich bin begeistert, dass es in Sachsen auf viele Fragen zur Nachhaltigkeit in der Baupraxis bereits beeindruckende Antworten aus der Praxis gibt. In insgesamt 30 Wettbewerbsbeiträgen haben die Einreicher dargelegt, wie sie sich ihr Puzzlestück der Bauwende vorstellen. Danke für diese Ideen! Nur gemeinsam schaffen wir es, die ehrgeizigen Klimaziele im Bausektor zu erreichen.”

Der Sächsische Landespreis wurde im Oktober 2023 erstmals ausgelobt. Die vier Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 7.500 €. Zudem vergab die Jury sechs Anerkennungen.

(Auszug aus der Medieninformation des Freistaates Sachsen (ext. Link) vom 08.03.2024.)

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15. März  2024

Rückblick: 5. Planertag im Rahmen der Baumesse HAUS 2024

Im Rahmen der bereits 32. Dresdner Baumesse “HAUS 2024”, der größten regionalen Baumesse Deutschlands, fand am 8. März der 5. Planertag 2024 statt. Dieser wurde gemeinsam von der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen sowie der ORTEC Messe und Kongress GmbH ausgerichtet. Neben der klassischen Baumesse mit über 400 Ausstellern und 20.000 Besuchern bot der 5. Planertag die Möglichkeit zur Weiterbildung und Vernetzung von Architekten, Ingenieuren, Wissenschaftlern, Technikern, Handwerkern und weiteren Akteuren aus allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens.

Die Energiewende, von Herrn Staatsminister Thomas Schmidt als Energierevolution bezeichnet, stellt die Politik, die Wirtschaft und letztendlich die Bürger vor große Herausforderungen. Der diesjährige Planertag setzte bewusst den Fokus auf Lösungsvarianten und -alternativen, für eine wirtschaftlich tragbare Abkehr von der Verwertung von fossilen Stoffen zur Energieerzeugung.

Nach der Mittagspause startete die Vortragsreihe der Ingenieurkammer Sachsen. Mit einem kurzen Gesamtüberblick führte Herr Dr. Siegfried Schlott in die Thematik des Planertages 2024 ein und moderierte anschließend die Fachvorträge. Rund 100 Teilnehmer erhielten neueste Lösungsvorschläge und praxisnahe Anregungen zur Umsetzung aktueller energie- und wärmetechnischer Aufgaben.

Frau Dr.-Ing. Bernadetta Winiewska vom ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung GmbH stellte anschaulich Rechte und Pflichten für die zukünftige Wärmeversorgung vor. Mit dem in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der damit festgelegten Umsetzung der “65 % Erneuerbare Energien” -Vorgabe werden die vorgestellten Lösungen für alle Akteure in ihre Bauplanungen Beachtung finden. Im Anschluss präsentierte Herr Prof. Dr.-Ing. John Grunewald, Direktor des Instituts für Bauklimatik der TU Dresden, verschiedene Varianten oberflächennaher Geothermielösungen. Im Kontext der kommunalen Wärmeplanung zeigte er das Potenzial für diese zukunftsträchtigen Lösungen auf. Mit dem Ziel lokale regenerative Energiequellen stärker zu nutzen, wurden den Teilnehmern verschiedene Anwendungsfälle und Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten vorgestellt. Exemplarisch wurde die Umsetzung von Erdeisspeichern sowie die Nutzung kalter Nahwärme mit oberflächennahen Großflächenkollektoren für Einfamilienhäuser bis hin zu Siedlungslösungen anhand von Pilotprojekten thematisiert.

Herr Dr.-Ing. Saad Baradiy von der iproplan® Planungsgesellschaft mbH und bestellter Sachverständiger für thermische Bauphysik und Bauakustik widmete sich dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen im Zusammenhang mit der Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG). Den Zuhörern wurden anschaulich die Aspekte und Bedingungen für die Realisierung eines klimafreundlichen Neubaus (KfN) dargeboten. Am Beispiel vom Zentralgebäude Max-Planck-Haus Tübingen wurde der Weg bis zur erfolgreichen Zertifizierung umfassend erläutert. Abschließend referierte Herr Dipl.-Ing. Uwe Kluge von der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH zum aktuellen Stand und Perspektiven in Bezug zur kommunalen Wärmeplanung. Hierbei stellte er den Teilnehmern die Aktivitäten der in der Ingenieurkammer Sachsen neu gegründeten Taskforce KWP-Kommunale Wärmeplanung vor. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Link https://ing-sn.de/taskforce_kwp.

Die regen Fachdiskussionen im Anschluss aller Vorträge sowie der konstruktive Wissensaustausch zwischen den Teilnehmern und Referenten zeigte das große Interesse an der qualitativ hochwertigen Vortragsreihe. Mit Rücksicht auf den vorgegebenen Gesamtzeitplan der Baumesse wurde der Vortrag von Herrn Dipl.-Betriebswirt Jan Bartels, Haus 9 – Das Passivhaus GmbH zur effizienten Nachdämmung der Gebäudeumfassungen zurückgestellt.

Die Ingenieurkammer Sachsen dankt allen Referenten für ihre informativen und zukunftsorientierten Vorträge sowie Herrn Dr. Schlott für die Moderation des 5. Planertages 2024.

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28. Februar 2024

Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Landesämtern des Freistaates Sachsen

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie des Freistaates Sachsen

Am 20. Februar 2024 folgten Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen (IKS) und Herr RA Nils Koschtial, Geschäftsführer der IKS, der Einladung von Herrn Heinz Bernd Bettig in das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) des Freistaates Sachsen in Dresden-Pillnitz.

Beim informellen Kennenlerngespräch führte Herr Bettig, neu gewählter Präsident der LfULG Ende 2023, in die umfangreichen Aufgabenschwerpunkte des LfULG ein. Insbesondere für die Fachgebiete Ingenieurgeologie und Wasserwirtschaft wurden zukünftige Kooperationsmöglichkeiten für die Schwerpunkte Datenmanagement und Datenbereitstellung erörtert. Dr. Temann bekundete großes Interesse der Ingenieurkammer Sachsen, den Bereich Digitalisierung verstärkt auszubauen. Hierfür sollen gemeinsame Veranstaltungen zur Fortbildung und zum weiteren Erfahrungsaustausch angeboten werden.

Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Am 26. Februar 2024 fand in der Geschäftsstelle Dresden der Ingenieurkammer Sachsen (IKS) ein gemeinsames Treffen mit dem Präsidenten des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen (StLA Sachsen) Herrn Martin Richter und seinem Mitarbeiter Herrn Dr. Wolf-Dietmar Speich statt. Kammerpräsident Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann präsentierte den Gästen die umfangreichen Aktivitäten der IKS als Interessenvertretung der sächsischen Ingenieure und befürwortete sehr den gemeinsamen Austausch.

Auf der Grundlage der vorgestellten vielfältigen Angebote des StLA Sachsen stellten die Herren übereinstimmend fest, dass für Mitglieder der IKS die Bereitstellung digitaler Daten für die planenden Berufsfelder zukünftig immer mehr in den Fokus ihrer Tätigkeiten rückt. Unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen bei der Erhebung, Verarbeitung und Bereitstellung statistischer Daten wurde vereinbart, die Zusammenarbeit zukünftig zu verstärken, gemeinsame Synergieeffekte zu nutzen und den Kammermitgliedern bei Informationsveranstaltungen Möglichkeiten zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch anzubieten.

09. Februar 2024

Vizepräsidentin Claudia Fugmann besuchte den 32. Bayerischen Ingenieuretag 2024

Am 26. Januar 2024 folgte Frau Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Sachsen, der Einladung zum 32. Bayerischen Ingenieuretag nach München. Dieser stand unter dem Motto “Mutig in eine neue Welt”.

Rund 1.000 Ingenieure nahmen an dieser mit hochkarätig besetzten Vorträgen aus Wirtschaft, Politik und Verbänden teil. Zahlreiche Gäste aus den unterschiedlichsten Branchen nutzten den Vorabendempfang in der Geschäftsstelle der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau zum Netzwerken und zwanglosen Informationsaustausch.

Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken begrüßte sowohl am Vorabend als auch am Kammertag mit inspirierenden Reden das Publikum. Die weiteren Fachvorträge setzten den Fokus auf die aktuellen Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Mobilität sowie Wachstum der Zukunft, die uns in allen Industriezweigen begleiten. Beispielhaft wurde aufgezeigt, welche wirtschaftlichen und politischen Änderungen sowie Rahmenbedingungen notwendig sind, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.

Frau Fugmanns Fazit: “Ich bin überzeugt, dass unser Berufsstand in dem derzeitigen gesellschaftlichen Wandel vielen Chancen, aber auch wirtschaftliche Risiken zu tragen hat. Der Klimawandel verschärft sich und der Bausektor ist auf dem Weg in eine wirtschaftliche Krise. Dem 32. Bayerischen Ingenieuretag ist es hervorragend gelungen, unter dem Motto ‘Mutig in eine neue Welt’ den Teilnehmenden positive Impulse und Anregungen mitzugeben, damit die dringend notwendige und ökologische Transformation der Bauwirtschaft stetig vorankommt und der gesellschaftliche Wandel unter Berücksichtigung des Klimawandels zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen wird.”

Weiterführende Informationen/Fotos vom 32. Bayerischen Ingenieuretag 2024: https://www.bayika.de/de/ingenieuretag/

26. Januar 2024

Ehrenpräsident Prof. Erfurth mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet

Wir gratulieren unserem Ehrenpräsidenten Herrn Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth, der am 24. Januar mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde.

Bei einer Feierstunde in der Sächsischen Staatskanzlei würdigte Ministerpräsident Michael Kretschmer, stellvertretend für den Bundespräsidenten, sechs Persönlichkeiten aus Sachsen für ihr herausragenden Engagement. In seiner Laudatio ging der Ministerpräsident insbesondere auf das Engagement für die sächsischen Ingenieure ein: “Prof. Dr. Reinhard Erfurth setzte sich mit großer Tatkraft nach der deutschen Wiedervereinigung für den Berufsstand der Ingenieure im Freistaat ein. Mit seinem Namen ist die Gründung der Ingenieurkammer Sachsen eng verknüpft. […] Wichtig war ihm in seiner beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit immer der Ingenieurnachwuchs und dessen Ausbildung.”

Wir sind stolz und dankbar, Herrn Prof. Erfurth als Ehrenpräsidenten und Wegbereiter an unserer Seite zu wissen.

Medieninformation des Freistaates Sachsen (externer Link)

18. Januar 2024

Treffen mit dem Bürgermeister Jan Pratzka

Beigeordneter für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit der Landeshauptstadt Dresden

Am 15. Januar hatte die Ingenieurkammer Sachsen, vertreten von Herrn Vizepräsidenten Ralf Donner, Herrn Geschäftsführer Nils Koschtial und im Beisein von Herrn Justiziar Stefan Jungmann, die Gelegenheit, mit dem Wirtschaftsbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Herrn Jan Pratzka, zu sprechen. Kernthema des gemeinsamen Termins in seinem Büro im Dresdner Rathaus war der drohende Fachkräftemangel. Unzweifelhaft besteht dieser schon in vielen Bereichen und wird für die geplanten Vorhaben, insbesondere im Dresdner Norden noch verstärkt werden. Bis 2030 sollen rund 10.000 neue Arbeitslätze entstehen. Durch die Ansiedlung von Zuliefer- und sonstigen Unternehmen werden insgesamt bis zu 25.000 Arbeitsplätze entstehen können.

Diese zu besetzen sei nur durch die Integration von ausländischem Personal möglich. Bereits jetzt werden statistisch rund zwei Drittel der neu geschaffenen Arbeitsplätze durch ausländische Fachkräfte besetzt. Vizepräsident Donner wies darauf hin, dass neben den üblichen Voraussetzungen wie Wohnraum und (Vekehrs-)Infrastruktur, die Sprache elementar für die Ausübung des Ingenieurberufes ist. Herr Hache, Abteilungsleiter der Ausländerbehörde, vertiefte einige Pläne der Landeshauptstadt, z. B. die Installation von Willkommenslotsen für schnelle Hilfe im “Behördendschungel”.

Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kammer soll enger werden. Im ersten Schritt wird die Ingenieurkammer Sachsen Bestandteil des Netzwerkes zur Fachkräftegewinnung und dadurch die Migration ausländischer Fachkräfte unterstützen.

Weitere Themen waren u. a. die Gestaltung des Vergaberechts, insbesondere für Planungsleistungen, nach der Änderung der VgV. Gemeinsam mit der neuen Leiterin des zentralen Vergabebüros, Frau Doreen Behrendt, wurden Lösungsansätze u. a. Reduktion der Eignungsanforderung und Verfahrensbeschleunigung besprochen.

Im Dritten und letzten Gesprächskomplex wurde von Vizepäsident Donner das Thema Investitionen zur Erhaltung und Förderung der Infrastruktur angesprochen. Hier schloss sich das Gespräch nahtlos an die beginnenden Ausführungen zu den bevorstehenden Ansiedlungen im Dresdner Norden an. Im Ergebnis zeigt sich die Stadt bereit, gemeinsam mit dem Dresdner Umland diese Herausforderung anzunehmen und gemeinsam mit den Interessengruppen zu kooperieren.

Herr Pratzka betonte zum Schluss, dass die Umsetzung der Vorhaben nur im Schulterschluss mit den gewählten Stadtratsvertretern möglich sei.

24. Oktober 2023

Ingenieurkammer Sachsen feiert 30-jähriges Jubiläum in Oschatz

Am 19. Oktober 2023 folgten rund 300 Gäste der Einladung der Ingenieurkammer Sachsen zum diesjährigen Ingenieurkammertag in die Stadthalle nach Oschatz.

Ein wichtiges Datum für die Ingenieurkammer Sachsen: Vor 30 Jahren, am 19. Oktober 1993, veröffentlichte der Sächsische Landtag das Ingenieurkammergesetz, welches die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Ingenieurkammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts schuf. Im Anschluss an den Ingenieurkammertag waren alle Anwesenden eingeladen, dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern.

Rückblick und Ausblick

Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann eröffnete den Ingenieurkammertag. In seiner Eröffnungsrede legte er dar, welche Herausforderungen bereits von den sächsischen Ingenieuren gemeistert wurden und welche ihnen noch bevorstehen. Dabei seien vor allem der Klimawandel und die Bedrohungen der sächsischen Ingenieurlandschaft, wie z. B. die Streichung der Mindestsätze der HOAI oder der sich weiter verschärfende Fachkräftemangel, zu nennen.

Staatsminister Thomas Schmidt lobte in seinem Grußwort die Zusammenarbeit mit der Ingenieurkammer Sachsen. “Als Kammer haben Sie 30 Jahre den Aufbau unseres Freistaates mit begleitet und unterstützt. Sie als Ingenieure haben mit Ihrer Kammer einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Sachsen heute eines der wirtschaftlich stärksten und leistungsfähigsten Bundesländer ist. Dafür danke ich Ihnen im Namen der Sächsischen Staatsregierung!”

Im Grußwort der Stadt Oschatz bedankte sich Oberbürgermeister David Schmidt, dass Oschatz als Veranstaltungsort für den Ingenieurkammertag ausgewählt wurde. Auch abseits der Großstädte entstehen zukunftsfähige Lebensräume dank verschiedener Städtebauprojekte wie z. B. dem O-Schatz-Park.

Den Grußworten folgte die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Ingenieurkammer Sachsen und den Technischen Sammlungen Dresden. Museumsdirektor Roland Schwarz brachte in seinem Statement die Bedeutung der MINT-Förderung zum Ausdruck, welche durch gemeinsame Projekte wie dem Schülerwettbewerb Junior.ING oder dem Bildungsmakerspace MACHwerk vorangetrieben werden.

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums hielt Ehrenpräsident Prof. Dr. sc. techn. Reinhardt Erfurth eine Festrede, in der er auf das Wirken der Ingenieurkammer zurückblickte. Untermalt wurde sein Vortrag von einer umfangreichen Bilderpräsentation.

Verleihung von Wackerbarth-Medaille und Ingenieurtaler

Die Wackerbarth-Medaille, die höchste Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen, wurde in diesem Jahr an zwei Preisträger verliehen. Dr.-Ing. Albrecht Buttolo erhielt die Auszeichnung für sein Engagement für den Berufsstand der Ingenieure in seiner Funktion als Staatssekretär, später als Sächsischer Staatsminister des Inneren. In seiner Laudatio ging Ehrenvorstand Dipl.-Ing. (FH) Rolf Rau auf die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Buttolo ein, der einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau unserer Kammer während der 1990er Jahre leistete.

Zudem wurde der ehemalige Vizepräsident der Ingenieurkammer Sachsen, Herr Dr.-Ing. Siegfried Schlott für sein langjähriges Engagement gewürdigt. Laudator und langjähriger Mitstreiter, Herr Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz, brachte seine Wertschätzung und Anerkennung für Herrn Dr. Schlotts anhaltenden Tatendrang, den Berufsstand voranzubringen, zum Ausdruck.

Außerordentliches Engagement im Ehrenamt würdigt die Ingenieurkammer Sachsen mit dem Sächsischen Ingenieurtaler. In diesem Jahr wurden Herr Dipl.-Ing. (FH) Gerald Schäfer als ehemaliges Mitglied der Vertreterversammlung und Herr Ing. Adam Vokurka Ph.D., Präsident des Tschechischen Verbandes der Bauingenieure (ČSSI), ausgezeichnet.

Schwerpunktthema Künstliche Intelligenz

Der zweite Programmteil widmete sich dem Thema Künstliche Intelligenz. In seiner Keynote nahm Prof. Dominik Bösl als führender Robotik- und KI-Experte die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch die Geschichte der Innovationen. Diese zeige, dass jede neue Idee Zeit und Durchhaltevermögen erfordere, bevor sie akzeptiert werde. So verhalte es sich auch mit dem Thema KI, welches aktuell vor der Herausforderung stehe, den Sprung von der Forschung zur Integration in bestehende Prozesse und Arbeitsstrukturen zu schaffen.

Die anschließende Podiumsdiskussion vertiefte das Thema mit dem Fokus auf “KI im Bauwesen”. Unter der Moderation von Dipl.-Ing. Eric Sturm (Berater für digitale Kommunikation, Driftsethe) entstand eine spannende Diskussion. Teilgenommen haben: Frau Dipl.-Ing. (FH) Bianca Weber-Lewerenz (Gründerin “Exzellenzinitiative für nachhaltige, menschgeführte KI im Bauwesen”, Aichtal), Herr René Breyer (Chief Digital Officer Zausinger GmbH & Co. KG, München), Herr Dipl.-Ing. (TU) Sandor Horvath (Leiter Digitallabor, OTH Regensburg), Herr Felix Kretschmann M. Sc. (Produktmanager elevait GmbH & Co. KG, Dresden) sowie Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann.

30 Jahre Ingenieurkammer Sachsen

Für den letzten Programmpunkt wurde Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Martina Ziegler auf die Bühne gerufen, die sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschieden wird. Kammerpräsident Dr. Temann dankte der stellvertretenden Geschäftsführerin für 28 Jahre Engagement und Einsatz für die sächsischen Ingenieure. Anschließend lud er alle Anwesenden ein, den Abend bei Livemusik, einem Imbiss und guten Gesprächen ausklingen zu lassen.

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12. September 2023

Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern ist gestartet

Thema „Achterbahn – drunter und drüber“


Der bundesweite Schülerwettbewerb Junior.ING der Ingenieurkammern geht in eine neue Runde. Ab sofort sind wieder kreative Nachwuchstalente aufgerufen, sich zu beteiligen! Auch in diesem Jahr übernimmt der sächsische Kultusminister Christian Piwarz die Schirmherrschaft über den Landeswettbewerb.

Das diesjährige Motto des Schülerwettbewerbs lautet: “Achterbahn – drunter und drüber”. Aufgabe ist es, eine Achterbahn zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Die Konstruktion soll aus Tragkonstruktion und Fahrbahn bestehen, auf der eine Kugel mit minimalem Anstoß vom Startpunkt bis zum Endpunkt gelangt. Bei der Gestaltung sind Fantasie und technisches Wissen gefragt. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien – Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9.

Die Ingenieurkammer Sachsen lobt den Landeswettbewerb seit 2018 aus. Erneut unterstützen die Technischen Sammlungen Dresden als Kooperationspartner bei der Durchführung des sächsischen Landeswettbewerbs. Unter anderem werden alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer Sonderausstellung im Frühjahr 2024 dort präsentiert werden.

Anmeldeschluss ist der 2. Dezember 2023. Die fertigen Modelle müssen bis zum 1. März 2024 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.junioring.ing-sn.de

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21. August 2023

Vergabeverfahren beschleunigen – Strukturentwicklung voranbringen

Im Gespräch mit Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH


Am 17. August 2023 besuchte Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH (SAS), die Geschäftsstelle der Ingenieurkammer Sachsen.

Als Kammervertreter nahmen Vizepräsidentin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Wolfgang Heide sowie Geschäftsführer RA Nils Koschtial an dem Gespräch teil. Es war das erste Treffen zwischen Vertretern der im November 2019 gegründeten SAS und der Ingenieurkammer Sachsen.

Zentrale Aufgabe der SAS ist die Beratung und Unterstützung der vom Strukturwandel besonders betroffenen Landkreise und Kommunen, um sie für die Zeit nach der Braunkohleförderung und -verstromung zu zukunftstragenden Regionen zu entwickeln. Deshalb tauschten sich die Gesprächspartner zum einen über die geplanten Investitionen in den Strukturentwicklungsregionen aus.

Zum anderen erörterten sie gemeinsam, wie Vergabeverfahren effizienter gestaltet werden können. Herr Mühlberg berichtete von innovativen Projekten, die jedoch durch langwierige Vergabeverfahren oft ausgebremst werden. Hier bot die Ingenieurkammer Sachsen ihre Unterstützung an, beispielsweise in Form von einem Schulungsangebot für Vergabestellen. Beide Gesprächsparteien zogen ein positives Fazit und wollen künftig enger zusammenarbeiten.

19. Juni 2023
Spitzendisziplin “Brückenschlagen”

Bundesweiter Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern zeichnet Nachwuchstalente in Berlin aus

Am 16. Juni 2023 wurden die Preisträger des Schülerwettbewerbs Junior.ING bei der feierlichen Verleihung im Deutschen Technikmuseum Berlin bekanntgegeben. Das diesjährige Motto des Wettbewerbs der Ingenieurkammern lautete: “Brücken schlagen”. Aufgabe war es, eine Fuß- oder Radwegbrücke zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Die Gestaltung der Modelle verlangte den bundesweit rund 4.500 teilnehmenden Schülern Fantasie und technisches Wissen ab. So musste die Konstruktion ein Gewicht von mindestens 500 g in der Mitte der Brücke tragen können. Dabei investierten die Teams mehr als 40.000 Stunden in die Projektarbeit.

Für den Bundesentscheid qualifizierten sich die Landessieger des sächsischen Wettbewerbs. Paul Robert Bartzsch und Anton Ebermann (Kat. I) sowie Willi Beyer (Kat. II) belegen jeweils einen 5. Platz. Die ersten Preise beider Alterskategorien in der Spitzendisziplin des Ingenieurbaus, dem Brückenbau, gehen 2023 nach Nordrhein-Westfalen. Zudem vergibt die Deutsche Bahn wieder Sonderpreise für besonders innovative Modelle. Diese kommen 2023 aus Brandenburg (Kat. I) bzw. Hamburg (Kat. II). Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: “Wer Brücken schlagen will, muss Brücken bauen können. Die Schülerinnen und Schüler haben in diesem anspruchsvollen Wettbewerb bewiesen, dass sie diese Kunst meisterlich beherrschen. Sie haben tragfähige Modelle für eine nachhaltige Mobilität entwickelt und mit ihren Brücken für Fußgänger und Radfahrer Impulse für einen klimafreundlichen Ingenieurbau gegeben. Der Wettbewerb hat einmal mehr deutlich gemacht, wie viel Kreativität, Forschergeist und handwerkliche Präzision in den Schülerinnen und Schülern steckt. Ein gutes Zeichen für die Baubranche, die solchen engagierten und kreativen Nachwuchs braucht.”

Ausgewählt wurden die Preisträger von einer fünfköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer. Und der Juryvorsitzende zeigt sich vom Engagement aller Beteiligten begeistert: “Der Schülerwettbewerb Junior.ING beweist erneut, wie groß das Potential für hervorragende planende und ausführende Bauingenieure der nächsten Generation in Deutschland ist. Im Bundesentscheid werden die ‘Sieger der Sieger’ aus den Landeswettbewerben ausgezeichnet. Sie stehen stellvertretend für all die vielen Schüler – und die sie unterstützenden Lehrer –, die über Monate hinweg zusätzlich zum normalen Schulbetrieb ein großes Maß an Engagement, Fleiß und Teamgeist an den Tag gelegt haben, um ihre ganz persönliche Vision vom Brückenschlagen umzusetzen.”

Ellen Petersson, Leiterin Lean Exzellenz Deutsche Bahn AG, unterstreicht die Bedeutung des Wettbewerbs für das Ingenieurwesen: “Dieser Wettbewerb ist nicht nur ein Schaufenster für die Ideen und Kreativität der Schülerinnen und Schüler. Er bietet den Nachwuchsingenieur:innen von morgen auch die Chance, ihre Leidenschaft für Technik und Gestaltung zu entfalten. Der Bedarf an qualifizierten Ingenieur:innen ist groß und wird in unserer Gesellschaft wachsen – diese jungen Talente sind die Schlüsselakteure, die die Herausforderungen der Zukunft meistern werden.”

Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 Euro dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 Euro, 300 Euro, 200 Euro und 100 Euro freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn für ein besonders innovatives Team war mit 300 Euro dotiert. Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie sind bis Jahresende im Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums zu sehen.

Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt.

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25. Mai 2023

Ministerpräsident Michael Kretschmer zu Gast beim 14. Wackerbarth-Forum

Thema: Klimaangepasstes Wassermanagement – essenziell für Sachsens Zukunft!


Während zerstörerische Extremereignisse wie Flut und Feuer in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent sind, gehen die tatsächlichen Probleme viel weiter in die Breite und Tiefe. Der Grundwasserspiegel sinkt stetig, die Temperaturen steigen, was mit erhöhter Verdunstung einhergeht, die Wasserqualität leidet.

Der Wasserhaushalt von Regionen wie der Lausitz befindet sich in einem äußerst komplexen Transformationsprozess. Die Ressource Wasser ist knapp, deshalb muss, nicht nur bei Neuansiedlungen von Industrie, ihr Schutz gewährleistet und ihre Verteilung strategisch geplant werden.

“Klimaangepasstes Wassermanagement – essenziell für Sachsens Zukunft!” stand im Mittelpunkt des 14. Wackerbarth-Forums der Ingenieurkammer Sachsen am 22. Mai 2023 auf Schloss Wackerbarth. Zu der Expertenrunde konnte Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann erneut Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßen, der sich rege an der Diskussion zu den Herausforderungen und Chancen klimaangepassten Wassermanagements für eine lebenswerte Zukunft der Region beteiligte.

Mit dem ersten Impulsvortrag informierte Dr.- Ing. habil. Uwe Müller als Vizepräsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. und Geschäftsführer des Deutschen Talsperrenkomitee e. V. über die Wasserhaushaltssituation in Sachsen. Prof. Dr. Dr. h.c. Dietrich Borchardt, Leiter Forschungsbereich “Wasserressourcen und Umwelt” im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, legte seinen Fokus auf das Innovationspotential im Gewässerschutz. Im letzten Vortrag erörterte Dr. Bernd Bucher, Vorstand Erftverband, die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen in Bergbauregionen.

Neben den Fachreferenten nahmen an der Diskussion teil:

  • Dipl.-Ing. Ingolf Arnold, 1. Vorsitzender Wassercluster Lausitz e. V.,
  • Dr. Peter Fröhlich, Geschäftsführender Gesellschafter PARFORCE Engineering & Consulting GmbH,
  • Stefan Grohmann, Verbandsvorsteher Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband,
  • Petra Räuber, Beraterin für die Wasserwirtschaft, ehem. Geschäftsführerin wks Technik GmbH,
  • seitens des Vorstandes Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Dipl.-Ing. Ralf Donner und Ing. Nico Friedrich M. Sc.
  • sowie seitens der Geschäftsstelle Geschäftsführer RA Nils Koschtial und Dipl.-Ing. Harriet Lößnitz M. A.

Im Fazit der Diskussion betonte Ministerpräsident Kretschmer: “Wasserversorgung ist Lebensgrundlage und wird immer mehr Standortfaktor für Strukturentwicklung sowie die Ansiedlung von Betrieben. Dürre, Hitze und Starkregen erfordern Anpassungen der Wasserinfrastruktur, die bei der Sächsischen Staatsregierung hohe Priorität haben.”

Die Ingenieurkammer Sachsen wird daher in enger Abstimmung mit der Landespolitik das Thema “Klimaangepasstes Wassermanagement” weiterhin aufmerksam begleiten und sich mit ihrer vorhandenen Expertise proaktiv in die entsprechenden Netzwerke einbringen.

6. April 2023
Schülerwettbewerb Junior.ING

Sachsens beste Brückenmodelle in Dresden ausgezeichnet


Die Sieger des Schülerwettbewerbs Junior.ING der Ingenieurkammer Sachsen sind gekürt. Die Erstplatzierten stammen in diesem Jahr aus Annaberg-Buchholz und Dresden. Vor mehr als 130 Gästen wurden am 6. April 15 Schülerteams in den Technischen Sammlungen Dresden ausgezeichnet. Aufgabe des Wettbewerbs mit dem Motto „Brücken schlagen“ war es, das Modell einer Fuß- und Radwegbrücke zu planen und zu bauen.

Der Landeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Christian Piwarz. In seinem Grußwort lobte er die Qualität der Wettbewerbsbeiträge: Sachsen gilt als das Land der Tüftler und Erfinder. Die mit viel Kreativität, Geschick und Wissen gebauten Modelle der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass der Freistaat diesen Ruf zu Recht hat.“ Insgesamt beteiligten sich 215 Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Altersklassen am Wettbewerb, den die Ingenieurkammer Sachsen nun zum fünften Mal auslobte.

Filigrane Tragwerkskonstruktionen überzeugen in beiden Alterskategorien

Die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger nahm Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann vor. Der mit 250 € dotierte 1. Platz ging in der Alterskategorie I (bis Klasse 8) an Paul Robert Bartzsch (10 Jahre) und Anton Ebermann (11 Jahre) des Gymnasiums Dresden Klotzsche mit dem Modell „Das Verkehrte A“. Die Jury lobte den Entwurf: „Die Erbauer haben sich für ein bewährtes Tragsystem entschieden und dieses anschließend kreativ und in den passenden Proportionen umgesetzt und damit ein sehr ansprechendes Bauwerk geschaffen. Die Ausführung erfolgte sehr sorgfältig und mit Liebe zum Detail.”

In der Alterskategorie II (ab Klasse 9) holte der 16-jährige Willi Beyer der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge aus Annaberg-Buchholz mit seiner „Brücke übern Olbersch-dorfer Dorfbach“ den Sieg. Auch hier gab sich die Jury über die filigrane Konstruktion beeindruckt: “Das Modell besticht insbesondere durch sein gut durchdachtes statisches Tragkonzept sowie den verantwortungsvollen Einsatz der Materialen. Die klaren Strukturen der Schrägseilbrücke führen zu einer wirtschaftlichen Baukonstruktion, welche durch und durch sauber gearbeitet wurde.”

Damit stehen die beiden Landessieger fest, die sich automatisch für den Bundesentscheid am 16. Juni in Berlin qualifizieren. Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Döbeln, Dresden, Hartha, Heidenau, Meißen und Zwönitz. Die Stiftung „Sachsen . Land der Ingenieure“ vergab je einen Sonderpreis an die Modelle „Brückenspiel“ (Dresden) und „Station Bridge“ (Dresden) sowie Anerkennungen für die beiden von Grundschülern entworfenen Modelle „The green line“ (Dresden) und „Grechwitzer Power-Bridge“ (Hartha).

Premiere: Publikumspreis und Sonderausstellung

Erstmals wurde der Sonderpreis „Publikumsliebling“ verliehen, welcher zuvor per Online-Abstimmung ermittelt wurde. Die „Gewundene Radweg- und Fußgängerbrücke“ von Jamon Jeremy Binder (13 Jahre) vom Martin-Luther-Gymnasium Hartha konnte sich gegen die übrigen 94 Modelle durchsetzen. Er gewann einen Einkaufsgutschein über 100 €, gesponsert von der KONTEK Objekteinrichtungs GmbH aus Dresden.

Parallel zur Online-Abstimmung wurden alle Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer zwei-wöchigen Sonderausstellung in den Technischen Sammlungen Dresden präsentiert. Der Kammerpräsident bedankte sich beim Kooperationspartner für diese Möglichkeit. „Denn es wäre viel zu schade, wenn nur unsere Fachjury die Modelle genauer unter die Lupe nehmen könnte“, so Dr. Temann.

Schülerwettbewerb soll früh für Ingenieurberuf begeistern

Die Ingenieurkammer Sachsen beteiligt sich seit 2018 am Schülerwettbewerb Junior.ING. Damit sollen Kinder und Jugendliche für den Ingenieurberuf schon im Schulalter begeistert werden. Mit herkömmlichen Materialien werden „Ingenieurbauwerke“ von Schülerinnen und Schülern geplant und gebaut. Ausgelobt wird der Wettbewerb mittlerweile durch die Ingenieurkammern in 15 Bundesländern. Mit jährlich 5.000 Teilnehmern gehört Junior.ING zu einem der größten Schülerwettbewerbe deutschlandweit.

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27. Februar 2023

Kommunale Wärmeplanung – Wege zur klimaneutralen Wärmeversorgung

Im Gespräch mit Staatssekretär Dr. Gerd Lippold

Am 7. Februar 2023 fand ein Treffen zwischen Staatssekretär Dr. Gerd Lippold (Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, SMEKUL) und Vertretern der Ingenieurkammer Sachsen statt. Im Gespräch wurden die aktuellen Themen zum Klimawandel unter dem Aspekt der kommunalen Wärmeplanung (KWP) erörtert.

Die Ingenieurkammer Sachsen möchte sich bei der Gestaltung realisierbarer Vorgaben zum Erreichen der klimapolitischen Ziele der Bundesrepublik einbringen. Daran sollten neben den Bürgern und ihren kommunalen Vertretern auch die Ingenieure aller Fachdisziplinen mitwirken.

Mit der geplanten GEG-Novelle ist davon auszugehen, dass die geforderten energetischen Gebäudestandards deutlich stärker als bisher durch die klimafreundlichen Wärmeerzeugungs-maßnahmen realisiert werden. Im Gespräch äußerten die Kammervertreter den Wunsch, dass die Kommunen für die Realisierung der KWP Unterstützung durch das SMEKUL erfahren. Dies könne beispielsweise in Form von Empfehlungen, Leitfäden, Verordnungen und Förderungs-programmen erfolgen, ohne den bürokratischen Aufwand zu erhöhen. Zu Fragen der KWP steht die Ingenieurkammer Sachsen bereits in engerem Kontakt mit der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH.

Was ist kommunale Wärmeplanung?

Eine KWP ist eine informelle Planung auf Gemeindeebene und ein zentraler Baustein der Energiewende vor Ort unter Berücksichtigung zukünftiger Klimaneutralität und Versorgungs-sicherheit. Die KWP soll den kommunalen Hauptakteuren als strukturelle Leitplanke für die zukünftige Stadt- und Wärmeplanung dienen. Ziel einer KWP ist es, für die Gemeinden eine ökologische, ökonomische, sozial verträgliche und versorgungssichere Wärmelösung als langfristige Perspektive darzustellen und Maßnahmen bzw. Umsetzungsoptionen aus Sicht der Gemeinde zu benennen.

Die Mitglieder der Ingenieurkammer Sachsen stehen mit ihrer Fachkunde, langjährigen Praxiserfahrung und dem detaillierten Wissensfundus zu den spezifischen regionalen Besonderheiten bereit, um die planerischen und interdisziplinären Herausforderungen der KWP zu bewältigen.

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21. Februar 2023

Ausstellung zum Sächsischen Staatspreis für Baukultur zu Gast in Zwickau

Einladung zum Ausstellungsrundgang am 15. März 2023

Sachsens bedeutendster Preis für Architekten, Planer und Bauherren, der Sächsische Staatspreis für Baukultur, kommt nach Zwickau! Vom 7. bis 31. März 2023 ist die Wanderausstellung zum 2022 vergebenen Staatspreis im Rathaus Zwickau zu sehen.

Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung lobt diesen Preis alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen aus. Im vergangenen Jahr ging der Sächsische Staatspreis für Baukultur nach Grimma. Aus 73 eingereichten Beiträgen entschied sich die Jury für die “Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde”. Neben dem Preisträger präsentiert die Ausstellung die Wettbewerbsbeiträge, die das Preisgericht für eine Anerkennung ausgewählt hatte, zum Beispiel die Skateanlage Parkallee in Leipzig-Grünau oder das kooperative Wohnprojekt Ourhaus im Leipziger Westen. Auch die beiden Prämierungen “Engere Wahl” sowie alle weiteren eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden auf den Ausstellungswänden vorgestellt.

Für den 15. März 2023 laden die Architektenkammer und die Ingenieurkammer zusammen mit der Stadtverwaltung Zwickau alle Interessierten zu einem öffentlichen Ausstellungsrundgang ein. Vertreter des Arbeitskreises Staatspreis Baukultur, der Stadt Zwickau und der Kammern führen ab 18.30 Uhr zum Staatspreis für Baukultur 2022 aus. Er stand unter dem Motto “Orte des Miteinanders – Lebendig und verbindend” und hatte so viele Einreichungen wie noch nie. Der Preis wurde am 12. Juli 2022 im Dresdner Kulturpalast verliehen.

Der Sächsische Staatspreis für Baukultur richtet sich gleichermaßen an Bauherren, Architekten und Ingenieure. Mit dem Staatspreis werden Bauprojekte ausgezeichnet, die einen sichtbaren und erlebbaren Beitrag zur Baukultur in Sachsen leisten. Er würdigt die Werke als auch ihre Urheber. Ziel ist es, mehr Menschen für das Thema “Baukultur” zu begeistern, Wettbewerbsbeiträge mit Vorbildfunktion hervorzuheben und diese einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.

SÄCHSISCHER STAATSPREIS FÜR BAUKULTUR 2022

“Orte des Miteinanders – Lebendig und verbindend”
Ausstellung vom 7. bis 31. März 2023
im Rathaus Zwickau, 1. OG, Hauptmarkt 1, 08056 Zwickau
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag und Samstag 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Zum Ausstellungsrundgang am 15. März, 18.30 Uhr wird herzlich eingeladen.

Weitere Informationen (externe Seite)

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30. Januar 2023

Staatssekretärin Meyer zu Gast bei der Ingenieurkammer Sachsen

Offener Austausch zu den Themen Digitalisierung und öffentliche Investitionen

Am 25. Januar besuchte die Sächsische Staatssekretärin für Regionalentwicklung Barbara Meyer gemeinsam mit Abteilungsleiterin Annette Rothenberger-Temme die Ingenieurkammer Sachsen. Sie wurden von Präsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Vizepräsident Dipl.-Ing. Ralf Donner, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Wolfgang Heide sowie Geschäftsführer RA Nils Koschtial in der Dresdner Geschäftsstelle empfangen.

Ein zentrales Gesprächsthema war der Doppelhaushalt 2023/2024 und die damit geplanten öffentlichen Investitionen insbesondere zur Unterstützung des Strukturwandels. Die Ingenieurkammer Sachsen begrüßt, dass vor allem infrastrukturelle Projekte gefördert werden sollen wie z. B. der Ausbau des Radwege- und Schienennetzes. Auch eine mögliche Vollendung des Saale-Leipzig-Kanals im Leipziger Westen zu touristischen Zwecken wurde thematisiert. Weiterhin tauschten sich die Gesprächspartner über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Freistaat aus. Wesentliche Stichworte sind hierbei der digitale Bauantrag sowie die Umsetzung des Online-Zugang-Gesetzes (OZG).

Abschließend wurde das Projekt “Europäischer Ingenieurkammertag 2025 in der Kulturhauptstadt Chemnitz” vorgestellt, für welches die Staatssekretärin die Unterstützung des Ministeriums zusicherte.

26. Januar 2023

Austausch über länderübergreifendes Krisenmanagement

Am 19. Januar 2023 trafen sich Vertreter der IHK Nord Westfalen sowie der Ingenieurkammern von Nordrhein-Westfalen und Sachsen in Münster.

Anknüpfend an ihre Kooperationsvereinbarung vom November 2021, tauschten sich die Gesprächspartner über die bisherige Zusammenarbeit im Rahmen der Hochwasserhilfemaßnahmen aus. Ein wichtiger nächster Schritt ist nun, diese Erfahrungen für andere Bundesländer aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, damit diese im Falle eines Katastrophenfalls schnellstmöglich reagieren können.

Teilnehmer des Treffens waren Herr Dr. Benedikt Hüffer (Präsident IHK Nord Westfalen), Herr Dr. Arne Kolbmüller (Ehrenpräsident Ingenieurkammer Sachsen), Herr Dr. Fritz Jaeckel (IHK-Hauptgeschäftsführer), Herr Dr. Heinrich Bökamp (Präsident Ingenieurkammer-Bau NRW, siehe Foto, v. l. n. r.) sowie Herr RA Nils Koschtial (Geschäftsführer Ingenieurkammer Sachsen) und Herr Dr. Jochen Grütters (stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer).

12. Januar 2023

Neuer Vorstand der Ingenieurkammer Sachsen gewählt

Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann im Präsidentenamt bestätigt

Die 8. Vertreterversammlung der Ingenieurkammer Sachsen hat bei ihrer konstituierenden Sitzung am Mittwoch, den 11. Januar 2023 in Dresden einen neuen Kammervorstand gewählt:

  • Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann – Präsident
  • Frau Dipl.-Ing. Claudia Fugmann – Vizepräsidentin
  • Herr Dipl.-Ing. Ralf Donner – Vizepräsident
  • Herr Dipl.-Ing. Ronny Hänel – Schatzmeister
  • Herr Ing. Nico Friedrich M. Sc. – Beisitzer
  • Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Heide – Beisitzer
  • Herr Dipl.-Ing. (BA) Holger Schunk – Beisitzer

Nach seiner Wiederwahl erklärte Dr. Temann: “Den bei meinem Amtsantritt vor zwei Jahren eingeschlagenen Weg werde ich gemeinsam mit dem neuen Vorstand fortsetzen.” Schwerpunkte der kommenden Arbeit sieht der Präsident in

  • der Existenzsicherung der sächsischen Ingenieurinnen und Ingenieure,
  • der Gewinnung von Fachkräften und Nachwuchs sowie
  • bei Nachhaltigkeit und Klimaneutralität.

Der neue siebenköpfige Vorstand wurde gemäß dem Sächsischem Ingenieurgesetz für die Dauer von vier Jahren gewählt und nimmt unmittelbar nach der Wahl seine Arbeit auf.

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5. Dezember 2022

Im Gespräch mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert

Auf Einladung von Oberbürgermeister Dirk Hilbert fand am 28. November 2022 ein Treffen mit Vertretern der Ingenieurkammer Sachsen im Rathaus Dresden statt. Präsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Vorstandmitglied Dipl.-Ing. Ralf Donner und Geschäftsführer RA Nils Koschtial hatten einige Themen im Gepäck, die derzeit viele sächsische Ingenieure beschäftigen.

Neben dem Doppelhaushalt 2023/2024 und die darin geplanten öffentlichen Investitionen in den Bereichen Bau und Verkehr, spielte vor allem das Thema Vergabe eine zentrale Rolle. Im Beisein vom Leiter des Zentralen Vergabebüros, Herrn Peter Krones, wurden verschiedene Fragestellungen diskutiert: Welche Auswirkungen hat der Wegfall von §3, Abs. 7 VgV auf Ausschreibungen der Landeshauptstadt Dresden? Ist eine Art Präqualifikation für Beratende Ingenieure denkbar? Wie kann die Stundesatzproblematik bei Ingenieurverträgen durch vertragliche Regelungen angegangen werden? Zudem informierte Oberbürgermeister Hilbert über die Geodaten-Strategie der sächsischen Landeshauptstadt.

Zum Abschluss dieser konstruktiven Gesprächsrunde waren sich die Beteiligten einig, die Zusammenarbeit zukünftig zu intensivieren und regelmäßig solche Treffen durchzuführen.

10. November 2022
Ingenieurkammertag Sachsen

Wie die sächsischen Ingenieure die Zukunft mitgestalten können

Am 3. November waren die Mitglieder der Ingenieurkammer Sachsen sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung nach dreijähriger Pandemie-bedingter Pause zum Ingenieurkammertag ins Carlowitz Congresscenter nach Chemnitz eingeladen.

Die rund 300 Teilnehmer erwartete ein abwechslungsreiches und informatives Programm. Darüber hinaus fand die Wahl der 8. Vertreterversammlung statt, die in den nächsten vier Jahren die berufspolitischen Leitlinien der Ingenieurkammer Sachsen bestimmen wird.

Ingenieure als Lösungsgeber

In seiner Begrüßungsrede ging Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann auf die viel­fältigen Herausforderungen und Entwicklungen ein, die der Berufsstand der Ingenieure zu bewältigen habe. Stellvertretend zu nennen seien der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die daraus resultierende Energie- und Rohstoffkrise, die anhaltende Aushöhlung freiberuflicher Prinzipien sowie die Klimakrise und die erforderliche ökologische Wende. Insbesondere aus Letzterem ergeben sich aber auch Chancen, wie er betonte, z.B. zur Steigerung des gesellschaftlichen Ansehens und Wertschätzung, denn: “Wir Ingenieurinnen und Ingenieure sind es, die Antworten auf die drängenden Fragen geben.”

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Sven Schulze, hob in seinem Grußwort hervor, wie wichtig das Engagement der berufsständischen Organisationen sei. Vor allem die Ingenieure seien als Dialogpartner der Politik gefragt, wie die neuen Herausforderungen angegangen werden können.

Ministerpräsident Michael Kretschmer dankte den sächsischen Ingenieurinnen und Ingenieuren per Videobotschaft für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und betonte, dass er “immer ein offenes Ohr” für ihre Belange und Ratschläge habe.

Verleihung von Wackerbarth-Medaille und Ingenieurtaler

Mit der Wackerbarth-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen, wurde in diesem Jahr Herr Dr. Fritz Jaeckel ausgezeichnet. Ehrenpräsident Dr.-Ing. Arne Kolbmüller berichtete in seiner Laudatio von der engen Zusammenarbeit während der Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 in Sachsen sowie 2021 in NRW und im Ahrtal. Als Beauftragter für den Wiederaufbau in den Flutgebieten zeigte Herr Dr. Jaeckel großes Interesse an den Ideen und Lösungen der Ingenieurkammer Sachsen, um den betroffenen Bürgern schnellstens Hilfe zu leisten.

Da der Preisträger nicht anwesend sein konnte, fand die Preisübergabe im Vorfeld des Ingenieurkammertages statt. Das Treffen wurde in einem Video festgehalten, in dem sich Herr Dr. Jaeckel bei der Ingenieurkammer Sachsen für die Auszeichnung bedankte.

Außerordentliches Engagement im Ehrenamt würdigt die Ingenieurkammer Sachsen mit dem Sächsischen Ingenieurtaler. In diesem Jahr wurden zwei langjährige Kammermitglieder und Ehrenvor­stände ausgezeichnet: Herr Dr.-Ing. Jürgen Gutsfeld, der sich heute vor allem für die Stiftung “Sachsen . Land der Ingenieure” einsetzt, und Herr Dipl.-Ing. (FH) Rolf Rau, der als ehemaliger Sprecher des Vorstandes auch heute noch vor allem die Kontakte mit den ausländischen Kammern pflegt.

Impulse zur Energiekrise

Im Mittelpunkt der Fachbeiträge stand die aktuelle Debatte rund um das Thema Energie.

Publizist und Zukunftsforscher Matthias Horx ging in seiner Keynote der Frage nach, wie eine Energieversorgung ohne fossile Verbrennung gelingen kann. Mithilfe seines “Regnose-Prinzips” nahm er die Anwesenden mit in das Jahr 2050, wenn dieses Ziel erreicht sein werde, und blickte zurück auf den Weg dorthin. Seine These: Es brauche ein ganzheitliches Denken, um die Technologien, die es weitestgehend heute schon gebe, in praktikable Vorhaben umzusetzen. Hier sei der Berufsstand der Ingenieure gefragt.

Im zweiten Programmteil näherte sich die Podiumsdiskussion unter dem Titel “Energie­szenarien – neue lohnenswerte Aufgaben für Ingenieure” dem Thema. Unter der Moderation von Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke (Geschäftsführer des Instituts für Luft- und Kältetechnik, Dresden) entstand eine spannende Diskussion. Teilgenommen haben: Frau Dr. Antje Nötzold (Post-Doktorandin Internationale Politik, TU Chemnitz), Herr Prof. Dr. Matthias Mauder (Professor für Meteorologie, TU Dresden), Herr Christoph Podewils (Autor und Unter­nehmensberater, Berlin), Herr Prof. Dr. Martin Wachovius (Professor für Öffentliches Recht, Energie-, Umweltrecht, Hochschule Hof) sowie Herr Roland Warner (Geschäftsführer eins energie in sachsen, Chemnitz).

Wahl der Vertreterversammlung und Ausblick

Seinen Abschluss fand der Ingenieurkammertag schließlich mit der Verkündung des Wahl­ergebnisses und den Glückwünschen an die neu gewählten Vertreter.

Kammerpräsident Dr. Temann dankte den Anwesenden für ihre Teilnahme und sprach zum Ende die Einladung aus, in drei Jahren in die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 zurückzukehren zum Europäischen Ingenieurkammertag unter dem (Arbeits-)Titel “Technologischer Fortschritt und die Grenzen des Wachstums”, ebenfalls im Carlowitz Congresscenter.

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5. September 2022

Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern ist gestartet

Thema „Brücken schlagen“


Der bundesweite Schülerwettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieurkammern geht in eine neue Runde. Ab sofort sind wieder kreative Nachwuchstalente aufgerufen, sich zu beteiligen!

Das diesjährige Motto des Schülerwettbewerbs lautet: „Brücken schlagen“. Aufgabe ist es, eine Fuß- und Radwegbrücke zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Bei der Gestaltung sind Fantasie und technisches Wissen gefragt. Darüber hinaus muss die Konstruktion ein Gewicht von mindestens 500 g in der Mitte der Brücke tragen können. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien – Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9.

Die Ingenieurkammer Sachsen lobt den Landeswettbewerb zum fünften Mal aus. In diesem Jahr konnten die Technischen Sammlungen Dresden als Kooperationspartner gewonnen werden, wo die Modelle ausgestellt, von einer Fachjury beurteilt und anschließend im Rahmen einer Preisverleihung ausgezeichnet werden. Die Landessieger qualifizieren sich für das große Finale im Deutschen Technikmuseum in Berlin.

Anmeldeschluss ist der 30. November 2022. Die fertigen Modelle müssen bis zum 3. März 2023 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website Junior.ING

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14. Juli 2022

Hochwasserschutz in Grimma erhält den Staatspreis für Baukultur

Staatsminister Schmidt: “Ein Bauwerk mit großem Mehrwert für die Stadt. Herzlichen Glückwunsch!”

Bei einem Festakt in Dresden hat Staatsminister Thomas Schmidt am 12. Juli 2022 den Staatspreis für Baukultur übergeben. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete “Orte des Miteinanders – Lebendig und Verbindend”. Er wurde gemeinsam mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen ausgelobt. Aus 73 eingereichten Beiträgen entschied sich die international besetzte Jury nach intensiver Beratung, den Beitrag “Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde” mit dem Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022 auszuzeichnen.

Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen und Mitglied des Preisgerichts, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Laudatio für den Preisträger zu halten. Das Preisgericht begründete seine Entscheidung wie folgt: “Von dem Jahrhunderthochwasser 2002 waren große Teile der Grimmaer Altstadt betroffen. Die immensen Schäden führten zu dem Entschluss, die Stadt durch eine Schutzanlage vor künftigen Fluten der Mulde zu bewahren. Dies erforderte aufgrund der Lage in einem engen Tal umfangreiche Ingenieurbauwerke.

Das Projekt ‚Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde‘ erhält den Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022, weil es in außergewöhnlicher und beispielhafter Weise zeigt, wie eine solche standortbedingte Komplexität durch behutsame integrierte Planung angegangen werden kann. Ein wesentlicher Punkt ist die Schaffung vielfältiger, qualitätsvoller öffentlicher Freiräume in einem Projekt, das zunächst vor allem der Lösung technischer und ökologischer Probleme dienen sollte. Die Hochwasserschutzanlage in Grimma macht deutlich, welche prägende und positive Rolle Architektur und Ingenieurbau bei der Erhaltung, Umwandlung und Schaffung von öffentlichen Räumen spielen können.”

Die Beteiligten:

Bauherr: Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen – Betrieb Elbaue/Mulde/Untere Weiße Elster

Entwurfsverfasser/Einreicher: Arbeitsgruppe Hochwasserschutz der TU Dresden unter Leitung von Prof. Thomas Will

Weitere beteiligte Planungsbüros:

  • ICL Ingenieur Consult, Leipzig
  • PGSL Scholz & Lewis, Dresden
  • Ingenieurbüro Klemm & Hensen, Leipzig
  • G.U.B. Ingenieur AG, Leipzig
  • KUBENS Ingenieure, Leipzig
  • Jäger Ingenieure, Radebeul
  • CDM Consult, Leipzig

Der Staatspreis für Baukultur ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld in Höhe von je 10.000 Euro erhalten der Bauherr und der Entwurfsverfasser. Das Preisgericht hat darüber hinaus vier weitere Wettbewerbsbeiträge für eine Anerkennung ausgewählt. Mit je 2.500 Euro wurden ausgezeichnet die Skateanlage Parkallee in Leipzig-Grünau, die Kirche in Canitz, die Kegelbahn in Wülknitz und Ourhaus, ein kooperatives Wohnprojekt im Leipziger Westen. Die Prämierung “Engere Wahl” erhielten das Kulturforum Synagoge in Görlitz und der Ausbau der Trinitatiskirche zur Jugendkirche in Dresden. Insgesamt schafften es 18 Einreichungen in die Endauswahl des Preisgerichts.

20. Juni 2022
Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern

Dresdner Schülerteam überzeugt beim bundesweiten Schüler­wettbewerb Junior.ING

Am 17. Juni 2022 würdigten die Ingenieurkammern im Deutschen Technikmuseum in Berlin die besten Teams des bundesweiten Schülerwettbewerbes Junior.ING. Die sächsischen Landessieger wurden mit dem 2. bzw. 5. Platz sowie dem Sonderpreis der Deutschen Bahn ausgezeichnet. Aufgabe war es, eine funktionstüchtige Skisprungschanze zu planen und als Modell zu bauen.

Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer siebenköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Bundesingenieurkammer-Vorstandsmitglied Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner. Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 € dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 €, 300 €, 200€ und 100 € freuen.

Die sächsischen Landessieger in der Alterskategorie II (ab Klasse 9) konnten an ihren Erfolg anknüpfen: Maja Augustin und Gabriel Bock von den HOGA Schulen in Dresden wurden für ihre “Schanze X” mit dem 2. Platz ausgezeichnet. In seiner Laudatio beschreibt Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, das Modell als extravagant und innovativ, welches mit seiner x-förmigen Stütze eine skulpturale Qualität aufweise, die dennoch nicht auf Kosten der Funktionalität gehe. “Die Jury hat sehr beeindruckt, dass die ‘Schanze X’ sowohl als Skulptur als auch statisch funktioniert. Herzlichen Glückwunsch!”

Darüber hinaus vergab die Deutsche Bahn einen Sonderpreis in Höhe von 300 € an ein besonders innovatives Team. Auch in dieser Kategorie überzeugten Maja Augustin und Gabriel Bock aus Dresden mit ihrem Modell “Schanze X” die Jury. In der Alterskategorie I (bis Klasse 8) erreichten Felix Häntzschel und Lukas Wedel vom Gymnasium Dresden Klotzsche mit der Sprungschanze “Klotzschejump” den 5. Platz. Die ersten Preise beider Alterskategorien gehen in diesem Jahr nach Rheinland-Pfalz.

Über den Wettbewerb

Trotz coronabedingter Einschränkungen an vielen Schulen beteiligten sich insgesamt 3.164 Mädchen und Jungen mit 1.397 Modellen am aktuellen Wettbewerb. Sie investierten mehr als 27.000 Arbeitsstunden. Durchschnittlich stecken in jeder Sprungschanze knapp 20 Stunden Bauzeit. Der Anteil der teilnehmenden Schülerinnen am Wettbewerb Junior.ING lag in diesem Jahr bei 42 Prozent und erreichte damit einen neuen Rekord.

Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jessica Schöne vom Kinderkanal KiKA. Alle Informationen rund um den Wettbewerb finden Sie unter: www.bingk.de

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10. Juni 2022

Kleine Bauvorlage ist kein sinnvoller Beitrag zu Verbraucherschutz und Baukultur

Der Sächsische Landtag hat am 1. Juni 2022 die Änderung der Sächsischen Bauordnung beschlossen. Ein Schwerpunkt ist die Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung. Aus Sicht von Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen gibt es allerdings noch wesentliche, ungeregelte Punkte.

Laut Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt (CDU) habe sich die kleine Bauvorlageberechtigung in anderen Bundesländern bereits bewährt. Ingenieurkammer­präsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann sieht das anders: „Die kleine Bauvorlage leistet keinen sinnvollen Beitrag zu Verbraucherschutz und Baukultur, ganz im Gegenteil. Sie vereinfacht den Genehmigungsprozess nicht, sondern schafft neue Probleme. Die Ingenieurkammer hat sich klar gegen diesen Vorstoß positioniert. In vielen Gesprächen und Diskussionen mit Abgeordneten sowie Vertretern des Handwerks sind wir für Qualität und ein konstruktives Miteinander am Bau eingetreten.“

Sein Amtskollege Dipl.-Ing. Andreas Wohlfarth ergänzt: „Die Novelle der Sächsischen Bauordnung bringt in einigen Punkten durchaus positive Neuerungen, so bei der Erleichterung des Holzbaus als sinnvoller Beitrag zur Nachhaltigkeit im Bauwesen, bei der Ermöglichung des digitalen Bauantragsverfahrens oder bei der stärkeren Berücksichtigung von Fahrradabstellplätzen als Beitrag zur Mobilitätswende. Hingegen stellt die kleine Bauvorlage eine Aufweichung der bisherigen strengen Qualifikationsanforderungen dar, unterläuft das Prinzip der Trennung von Planung und Ausführung im Sinne des Verbraucherschutzes und führt zu einer Schwächung des bisher stringent an der Musterbauordnung orientierten, modernen Bauordnungsrechts im Freistaat Sachsen.“

Im vorliegenden Gesetzesentwurf sind folgende wesentliche Punkte im Detail ungeregelt:

  • Automatischer Eintritt der Vorlageberechtigung ohne Bezug auf die tatsächliche Tätigkeit und praktische Erfahrung,
  • Inhalt und Dauer sowie Nachweiserbringung der Fortbildungspflicht,
  • Fehlende Nachweispflicht der Versicherung.

Ebensolchen Pflichten und Voraussetzungen unterliegen hingegen die bauvorlageberechtigen Ingenieure und Architekten. Dr. Temann trat im Vorfeld als Sachverständiger im Sächsischen Landtag auf, um für diese Aspekte zu sensibilisieren. „Gemeinsam mit der Architektenkammer konnten wir beim Gesetzgeber Verständnis für unsere Positionen wecken. Letztlich ist es uns gelungen, eine deutliche Abmilderung der ursprünglich von den Handwerkern eingebrachten Formulierung zu erreichen.“ Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße die nunmehr beschlossene Regelung die Arbeit von Ingenieuren und Architekten beeinflussen wird, auch angesichts der gleichzeitig ausgeweiteten Liste verfahrensfreier Bauvorhaben, die gar keiner Baugenehmigung bedürfen. „Darauf hätten wir sehr gern verzichtet.“

Unabhängig vom Ergebnis hat der Gesetzgebungsprozess auch viele neue Erkenntnisse gebracht, z.B. die, dass gute Argumente nicht ungehört bleiben müssen und dass sachliche Diskussionen trotz gegensätzlicher Auffassungen möglich sind. „Diese positive Erfahrung gibt uns neue Kraft für die künftige politische Arbeit im Interesse unseres Berufsstandes.“

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Fachliche Stellungnahme als PDF

11. April 2022

BERLINER ERKLÄRUNG der 69. Bundesingenieurkammerversammlung

Bundesweit einheitliche Berufsausübung von Ingenieurinnen und Ingenieuren ermöglichen!

Wir Ingenieurinnen und Ingenieure sind Innovationstreiber und verantwortungsvoll Gestaltende einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Bau- und Technikkultur. Die Herausforderungen, die die Politik und die Öffentlichkeit an uns stellen, sind wir bereit anzunehmen und zu bewältigen.

Für die qualitätvolle Leistungserbringung brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure jedoch verlässliche Rahmenbedingungen. Daher fordern wir:

  • die Schaffung von bundesweit einheitlichen Voraussetzungen für die Berufsausübung von Ingenieurinnen und Ingenieuren!
  • die Gewährleistung der gegenseitigen Anerkennung von nachgewiesenen Qualifikationen!
  • die Sicherstellung der Qualität der Planungsleistungen durch ein Berufsausübungsrecht für sicherheitsrelevante Ingenieurleistungen!

Berlin, April 2022

“Berliner Erklärung” als PDF

28. März 2022
Schülerwettbewerb Junior.ING

Sachsens Landessieger feiern in der Vogtland Arena

Die Ingenieurkammer Sachsen verzeichnete für die vierte Auflage des Schülerwettbewerbs Junior.ING einen Teilnehmerrekord von knapp 120 beteiligten Schülerinnen und Schülern aus ganz Sachsen trotz eines weiteren Pandemie-Schuljahrs. Unter dem Motto „IdeenSpringen“ galt es, das Modell einer Skisprungschanze zu entwerfen und zu konstruieren.

Insgesamt konnten 57 der 87 angemeldeten Modelle fertiggestellt und eingereicht werden. Diese wurden in zwei Alterskategorien von zwei Juryteams, bestehend aus Mitgliedern der Ingenieurkammer Sachsen, bewertet. Für die Zwischenlagerung der Modelle und die Durchführung der Jurysitzung am 16. März stellten die Technischen Sammlungen Dresden geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung.

Höhepunkt des Wettbewerbs war die Landespreisverleihung mit rund 100 Teilnehmenden am 25. März in der Vogtland Arena in Klingenthal. Nach der Begrüßung durch Dr.-Ing. Siegfried Schlott, selbst Klingenthaler und Vizepräsident der Ingenieurkammer Sachsen, richteten Ralf Berger, Präsident des Landesamtes für Schule und Bildung (LASuB) sowie Sören Voigt, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag, ein Grußwort an die Teilnehmenden. Es folgte eine Filmdokumentation über den Bau der Vogtland Arena mit Kommentaren des damaligen Bauleiters Dipl.-Ing. Rüdiger Schunk, der sich ebenfalls unter den geladenen Gästen fand und als echter Schanzen-Experte Teil der Jury war.

Die Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Sachsen, Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, gab die Gewinner des Wettbewerbs bekannt. In der Alterskategorie I (bis Klasse 8) konnte sich das Modell „Klotzschejump“ (Dresden) durchsetzen. Maßgebend für den Sieg sei die Einzig­artigkeit der Konstruktion, die an eine Hängebrücke erinnere, führte Jurymitglied Dipl.-Ing. (BA) Holger Schunk in seiner Laudatio aus. Das Modell „Schanze X“ (Dresden) belegte den 1. Platz der Alterskategorie II (ab Klasse 9). Jurymitglied Dipl.-Ing. Rüdiger Schunk betonte in seiner Laudatio die harmonische Verbindung zwischen Architektur und Tragwerk.  Es wurden die jeweils fünf besten Modelle jeder Alterskategorie ausgezeichnet.

Darüber hinaus vergab die Stiftung „Sachsen . Land der Ingenieure“ je einen Sonderpreis an die Modelle „Klotzschejump“ (Dresden) und „Der Traum vom Fliegen!“ (Radebeul). Das Modell „Fanzy2.0“ (Heidenau) wurde ebenfalls mit einem Sonderpreis, gestiftet von Ralf M. Höhler aus Zwenkau, ausgezeichnet.

Im Anschluss an die Preisverleihung hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, die Modelle der Mitbewerber zu begutachten, aber auch die „echte“ Schanze in der Vogtland Arena zu besichtigen. Für die beiden erstplatzierten Teams folgt nun der Bundesentscheid, wo sie sich mit den Gewinnern der 14 weiteren teilnehmenden Länderkammern messen werden. Die Preisverleihung der Bundesingenieurkammer findet am 17. Juni im Technikmuseum in Berlin statt.

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17. März 2022
Fortbildung zum Qualifizierten Vergabeberater (BIngK)

Länderingenieurkammern kooperieren

Die Länderingenieurkammern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen bieten künftig eine Fortbildung und Qualifikation zum „Qualifizierten Vergabeberater (BIngK)“ an. Alle Träger dieser geschützten Marke werden von der Bundesingenieurkammer (BIngK) in einer gemeinsamen Liste geführt. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben die Präsidentinnen und Präsidenten der beteiligten Länderingenieurkammern am 15. März dieses Jahres unterzeichnet.

„Für die länderübergreifende Zusammenarbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure sind die abge­stimmte Fortbildung und Führung einer Liste nach einheitlichen Standards ein Meilenstein. Mit vereinten Kräften können wir uns nun für mehr Praxisnähe bei öffentlichen Vergabeverfahren einsetzen“, kommentiert der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, die Kooperationsvereinbarung.

Vergaberecht hat an Bedeutung gewonnen

Im Bauwesen hat das Vergaberecht in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung gewonnen. Auftraggeber fragen in den Länderkammern bewusst nach der entsprechenden Qualifikation. „Öffentliche Vergaben von Ingenieurleistungen kranken oftmals an unsachgemäßen und überzogenen Anforderungen, die den Prozess für alle Beteiligten erschweren. Als qualifizierte Vergabeberater können wir Ingenieure hier einen wichtigen Beitrag zu mehr Qualität und Effizienz leisten“, betont Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen.

Praxisgerechte Ausschreibung

Die Liste qualifizierter Vergabeberater soll es Auftraggebern ermöglichen, geeignete Berater zu finden, die sie bei der Vorbereitung und Durchführung der Vergabe von Planungs­leistungen unterstützen. Durch die dann praxisgerechte Ausschreibung wird ein größerer Kreis qualifizierter Personen angesprochen, was dem Auftraggeber wieder zugutekommt. Aktuell zeigen Rückmeldungen aus der Praxis, dass sich bei Projekten nur noch wenige geeignete Ingenieure und deren Büros überhaupt bewerben. Grund hierfür sind aus Sicht der Planer häufig kaum mehr erfüllbare und auch nicht sinnvolle Anforderungen in Vergabe­verfahren.

Fortlaufenden Weiterbildungspflicht

Die Qualifikation und das Recht zur Eintragung in die entsprechende Liste erwirbt, wer als Mitglied einer Ingenieurkammer Praxiserfahrung in Vergabeverfahren nachweist und erfolgreich an einem Lehrgang teilnimmt, der von einer Länderkammer angeboten wird. Der Lehrgang vermittelt Fachkenntnisse für praxisgerechte Vergabeverfahren von Planungs­leistungen. Die Absolventen unterliegen dabei als Kammermitglieder einer fortlaufenden Weiterbildungspflicht. Kosten und Inhalte des Lehrgangs sind in allen beteiligten Bundes­ländern gleich. Der Lehrgang umfasst 18 Zeitstunden und schließt mit einer Prüfung ab. Bei nicht bestandener Prüfung kann diese auch ohne erneuten Besuch des Lehrgangs auf Antrag wiederholt werden.

Listeneintragung für Mitglieder von Ingenieurkammern

Während an dem Lehrgang auch Nicht-Mitglieder von Baukammern teilnehmen können, ist die Eintragung in die Liste „Qualifizierter Vergabeberater (BIngK)“ allein Mitgliedern einer Ingenieurkammer vorbehalten. Architekten, die an dem Lehrgang erfolgreich teilgenommen haben, können sich über eine zusätzliche Mitgliedschaft in einer Ingenieurkammer ebenfalls in die Liste eintragen lassen.

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15. Februar 2022

Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen lehnen Kleine Bauvorlageberechtigung strikt ab

Groß war die Erleichterung im letzten Jahr darüber, dass die Anregung zur Einführung der sog. Kleinen Bauvorlageberechtigung nicht im aktuellen Entwurf zur Änderung der Sächsischen Bauordnung berücksichtigt wurde. Der Entwurf wurde mittlerweile mit wenigen Änderungen vom Kabinett gebilligt, die Beratung und Verabschiedung im Sächsischen Landtag steht aber noch aus.

Seit Beginn dieses Jahres gewinnt das Thema leider wieder an Brisanz. Durch massiven Druck einzelner Akteure des Sächsischen Handwerks wird versucht, die Kleine Bauvorlage-berechtigung nun doch noch über einen Änderungsantrag der CDU-Fraktion in das laufende Gesetzgebungsverfahren einzubringen. Die Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen sprachen sich bei einem Expertengespräch (Sachverständigenanhörung) auf Einladung der CDU-Fraktion am 2. Februar 2022 gemeinsam für die Beibehaltung der aktuellen Regelung des § 65 Abs. 2 SächsBO aus und lehnten die Einführung der Kleinen Bauvorlage-berechtigung strikt ab.

Als Gründe wurden u.a. (1) die fehlende Gleichartigkeit der Ausbildungen, (2) die erforderliche fachliche Kompetenz durch die zunehmende Komplexität im Planen und Bauen, (3) die im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz stehende Leistungserbringung frei von eigenen Ausführungsinteressen sowie (4) die Entlastung der Bauaufsichtsämter einhergehend mit einer bewussten Verlagerung der Verantwortlichkeiten auf die Entwurfsverfasser angeführt. Nicht zuletzt sprechen die mit der Reglementierung unserer Berufsstände einhergehende Sanktionierung der Fortbildungspflicht und die Pflicht zur Unterhaltung eine Berufshaftpflichtversicherung im Sinne des Verbraucherschutzes für die Beibehaltung der aktuellen Regelungen. Die Musterbauordnung sieht ebenfalls keine Kleine Bauvorlageberechtigung vor, sondern setzt auf klar definierte Qualifikationsanforderungen und ein modernes Bauordnungsrecht.

Indes sieht das Handwerk unter Verweis auf entsprechende Regelungen in neun anderen Bundesländern keine sachlichen Gründe, die gegen die Einführung einer Kleinen Bauvorlageberechtigung sprechen und bezieht sich auf allgemeine Aspekte des Bürokratie-abbaus, Preisentwicklung am Bau, Wettbewerbsungleichgewicht und Fachkräftemangel etc.

Der Ausgang des parlamentarischen Verfahrens ist zum jetzigen Zeitpunkt offen; die Vertreter der Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen werden sich jedoch weiter i.S. unserer Berufsstände vehement für die Beibehaltung der jetzigen Regelung in § 65 Abs. 2 SächsBO einsetzen und der Kleinen Bauvorlageberechtigung eine klare Absage erteilen. Die Entscheidung obliegt dem Gesetzgeber und wird zeigen, wer unsere Interessen vertritt und die wichtige Rolle der Freien Berufe, deren Stärkung auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung vorgesehen ist, anerkennt.

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4. Januar 2022

Schalter umlegen – Investitionsoffensive 2022 in die Straßeninfrastruktur

Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) und die Ingenieurkammer Sachsen fordern den Freistaat Sachsen auf, mehr in die Straßeninfrastruktur zu investieren. Die Mittel für die Ertüchtigung und Sanierung der Straßen und Brücken sollten deutlich aufgestockt werden und für den kommunalen Straßen- und Brückenbau in größerem Umfang als bislang pauschaliert werden. Die finanziellen Spielräume für das Land sind nach den jüngsten Prognosen der Novembersteuerschätzung 2021 vorhanden.

Sachsens Kommunen und Ingenieure sehen mit Sorge, dass der Erhaltungszustand der Straßen und Brücken bestenfalls stagniert und für die Zukunft eine zu-nehmende Verschlechterung zu erwarten ist. Der auch Corona-bedingte Investitionsstau wurde zuletzt durch den massiven Anstieg der Baupreise verstärkt. „Der Freistaat muss sich bereits für das Jahr 2022 deutlich größere Spielräume erschließen. Die Erhaltung und Verbesserung der Straßeninfrastruktur ist wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat Sachsen. Die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages, in Sachsens Zukunft zu investieren und den Sanierungsstau insbesondere in den ländlichen Regionen abzubauen, können nur dann erfüllt werden, wenn die entsprechenden Mittel bereitgestellt werden und das Land ein klares Konzept hat. Wir haben vor einem halben Jahr Vorschläge unterbreitet, wie die künftige Förderung des kommunalen Straßen- und Brückenbaues aussehen sollte. Es ist jetzt Zeit für den Freistaat, den Schalter umzulegen und zusätzliche Investitionszuweisungen für den kommunalen Straßenbau auszulösen“, so Ralf Leimkühler, stellvertretender Geschäftsführer des SSG.

„Die Förderung des kommunalen Straßenbaues braucht einen Neustart, der mehr statt weniger kommunalen Straßen- und Brückenbau ermöglicht. Anderenfalls wird sich der Zustand der kommunalen Infrastruktur weiter verschlechtern. Außerdem wird damit die Lage der sächsischen Ingenieure und der Bauwirtschaft geschwächt. Für die Kommunen ist ein Stillstand zu befürchten. Das ist in Zeiten, in denen die wirtschaftliche Entwicklung ohnehin instabil ist, genau das falsche Signal“, kritisiert Nils Koschtial, Geschäftsführer der Ingenieurkammer Sachsen die derzeitige Haltung des Landes. „Dies gilt gleichermaßen für die Staatsstraßen. Die Mehreinnahmen des Landes sollten auch dazu genutzt werden, die notwendigen Investitionsmittel aufzustocken. Wenn der Freistaat jetzt nicht die nötigen Zukunftsinvestitionen tätigen kann, werden die Folgekosten ungleich höher sein.“

Hintergrund:

Entsprechend der Steuerschätzung vom November 2021 liegen die Einnahmeerwartungen ab dem Jahr 2022 über dem vor Ausbruch der Corona-Pandemie erwarteten Niveau und 859 Millionen Euro bzw. 1.005 Millionen Euro (Jahr 2021 bzw. 2022) über den Ergebnissen der Steuerschätzung vom Mai 2021. Für 2023 und 2024 liegen die geschätzten Mehreinnahmen des Landes bei insgesamt 1.325 Millionen Euro.

Im Koalitionsvertrag heißt es unter anderem:

„Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen die Beantragung, Bewilligung und Ausreichung der Mittel im kommunalen Straßenbau anwendungsorientierter gestalten und dazu auch die pauschalen Anteile erhöhen. Den Finanzrahmen wollen wir erweitern und ihn in Zukunft überjährig zur Verfügung stellen. Kommunale Straßenbaumaßnahmen im besonderen Landesinteresse wie große Brückenbauwerke sollen weiter über die Richtlinie Kommunaler Straßen- und Brückenbau umgesetzt werden können.“

Der SSG hat in seinen Gremien bereits im Juli 2021 ein Eckpunktepapier beschlossen, das konkrete Vorschläge zur Umsetzung dieser Ziele ab 2023 enthält. Danach sollen nur noch bestimmte herausgehobene kommunale Maßnahmen wie beispielsweise Brücken- und Ingenieurbauwerke oder Gemeinschaftsmaßnahmen mit dem Land weiterhin zentral bewilligt werden. Alle anderen Maßnahmen sollen künf-tig über eine feststehende Straßenbaupauschale finanziert werden, die den Städten, Gemeinden und Landkreisen jedes Jahr ausgezahlt wird. Der SSG hatte sich für ein jährlich über den Staatshaushalt zu finanzierendes Niveau der kommunalen Straßenbauförderung von mindestens 140 Millionen Euro ausgesprochen.

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3. November 2021

Ingenieurkammern aus NRW und Sachsen vereinbaren enge Zusammenarbeit

Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe


Die Ingenieurkammer-Bau NRW und die Ingenieurkammer Sachsen arbeiten bei der Bewältigung der Flutkatastrophe vom Juli dieses Jahres künftig noch enger zusammen. Heute, am 3. November, unterzeichneten die Präsidenten der Kammern, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp (NRW) und Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann (Sachsen), in Münster eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Beide Länderingenieurkammern unterstützen mit vereinten Kräften den Wiederaufbau.

Die Kammerpräsidenten vereinbarten ein enges Zusammenwirken ihrer Gremien und Geschäftsstellen und werden gemeinsame Strukturen und Formate errichten, die den angestrebten Austausch gewährleisten. Ebenfalls vor Ort war der Landesbeauftragte für den Wiederaufbau, Dr. Fritz Jaeckel, der die Zusammenarbeit initiiert hatte. Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen in Münster, ist Beauftragter der Landesregierung für den Wiederaufbau. Seine Aufgabe ist es, in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen Strukturen zur Schadensregulierung der geschädigten kommunalen Infrastruktur, des privaten und öffentlichen Wohnungsbereichs sowie der gewerblichen Wirtschaft zu schaffen.

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW: „Es ist den Ingenieurinnen und Ingenieuren ein besonderes Anliegen, ihre Qualifikationen in den Dienst der von der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen betroffenen Menschen zu stellen. Dass wir dabei Hand in Hand und im engen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen vorgehen, die über die Erfahrung zweier Flutkatastrophen verfügen, ist für uns alle ein Gewinn und ein Zeichen kollegialer Verbundenheit.“

Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen: „Die Elbhochwasser in den Jahren 2002 und 2013 stellten die sächsische Gesellschaft vor große Herausforderungen. Leidvolle Erfahrungen des ersten Ereignisses führten zu angepassten Prozessen und Systemen, die sich bei der zweiten Flut bewährt haben. Sie waren also nicht vergeblich. Wenn diese erprobten Konzepte nun auch an anderer Stelle helfen können, dann gilt dies umso mehr. Auf den Anlass hätten wir allzu gern verzichtet. Dennoch ist es uns eine Freude wie auch eine Selbstverständlichkeit, hier ein Zeichen länderübergreifender Solidarität setzen zu dürfen.“

Dr. Fritz Jaeckel, Beauftragter der NRW-Landesregierung für den Wiederaufbau: „Aufgrund des Schadensbildes in NRW ist die sachkundige Expertise durch wiederaufbauerfahrene Ingenieure aus Sachsen eine sehr willkommene Unterstützung. Deshalb freue ich mich, dass die Anregung aufgegriffen und auch in einer formalen Kooperationsvereinbarung bekräftigt wurde.“

Unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe übermittelte die Ingenieurkammer-Bau NRW dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) eine umfangreiche Liste mit qualifizierten Tragwerksplanern, die sich zur freiwilligen Hilfe in den Flutgebieten gemeldet hatten. Mit Blick auf die praktische Ausgestaltung des Bewilligungsverfahrens von Wiederaufbauhilfen hatte sich die Landesregierung auch an die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen gewandt und um die Bereitstellung geeigneter Sachverständiger sowie die Entwicklung eines einheitlichen Verfahrens für die Schadenserhebung und die Bemessung von Instand- oder Wiedererrichtungskosten gebeten.

Bereits über diese Punkte gab es einen intensiven Informationsaustausch mit der Ingenieurkammer Sachsen. Die Ingenieurkammer Sachsen verfügt aufgrund ihrer Beteiligung an der Bewältigung der Elbhochwasserkatastrophen von 2002 und 2013 und deren Folgen über weitreichende Erfahrungen und ein breites Wissen bezüglich der Bereitstellung von Sachverständigen sowie bei Fragen der Erhebungsmethodik als Voraussetzung für eine Schadensregulierung und den Wiederaufbau aus öffentlichen Mitteln. Darüber hinaus verfügen viele Ingenieurinnen und Ingenieure in Sachsen über wertvolle Erfahrungen und ein hohes Fachwissen auf den Themenfeldern baulicher Hochwasserschutz, Hochwasserprävention und Wiederaufbau-Projektmanagement.

Künftig wollen beide Kammern den Austausch insbesondere über folgende Themen intensivieren und institutionalisieren:

  • Maßnahmen, um Schäden an Gebäuden zu erfassen und abzuschätzen und Wiederaufbaukosten zu beziffern.
  • Erfahrungs- und Informationsaustausch zur resilienten Wiederherstellung von Gebäude- und Infrastrukturen in hochwassergefährdeten, topografisch anspruchsvollen Lagen anhand von Best-Practice-Beispielen
  • Langfristiger Erfahrungsaustausch im Bereich der ingenieurtechnischen Hochwasserprävention
  • Erfahrungsaustausch (entlang von Best-Practice-Beispielen) über die Projektsteuerung im öffentlichen Auftrag bei der Wiederherstellung der vom Hochwasser beeinträchtigten oder zerstörten kommunalen Infrastrukturen
  • Vermittlung von Unterstützung für kammerangehörige NRW-Ingenieurbüros, die in den Hochwassergebieten tätig sind durch entsprechend erfahrener, kammer­angehöriger Ingenieurbüros aus Sachsen.

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13. September 2021

Hoch hinaus!? Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern gestartet

Schirmherrschaft übernimmt Sächsischer Kultusminister Christian Piwarz

Am 10. September 2021 startete der Schülerwettbewerb Junior.ING in eine neue Runde. Unter dem Motto „IdeenSpringen“ rufen bundesweit 15 Ingenieurkammern Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen auf, wenn es heißt: Wer plant und baut die beste Skisprungschanze? Die Konstruktion muss ein Gewicht von mindestens 500 g an der Startfläche der Anlaufbahn tragen können. Bei der Gestaltung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

„Ich freue mich, wenn sich der Wettbewerb an sächsischen Schulen etabliert und so ingenieur-technische Talente entdeckt und gefördert werden.“, so der Sächsische Kultusminister und Schirmherr des sächsischen Landeswettbewerbs, Christian Piwarz. Im Juni 2021 wurde der Bundeswettbewerb Junior.ING in die Liste der von der Kultusministerkonferenz empfohlenen Schülerwettbewerbe aufgenommen.

Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien: Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9. In einem ersten Schritt lobt die Ingenieurkammer Sachsen den Wettbewerb auf Landesebene aus. Die beiden sächsischen Siegermodelle qualifizieren sich dann für den Bundesentscheid und können sich auf das große Finale im Deutschen Technikmuseum in Berlin freuen. Darüber hinaus vergibt die Deutsche Bahn erneut einen Sonderpreis für ein besonders innovatives Projekt.

Anmeldeschluss ist der 30. November 2021. Die fertigen Modelle müssen bis zum 4. März 2022 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website Junior.ING

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23. Juli 2021

Große Neuigkeiten auf dem Jahresempfang an der Göltzschtalbrücke

„Historisches Denkmal der Ingenieurbaukunst“ auf dem Weg zum Weltkulturerbe-Titel


Auf dem Jahresempfang der Städte Reichenbach im Vogtland und Netzschkau am 15. Juli 2021 gab Ministerpräsident Michael Kretschmer das Ergebnis der Expertenkommission bekannt: „Die Göltzschtalbrücke wird es!“. Damit steht die größte Ziegelsteinbrücke der Welt auf Platz 1 der Empfehlungen des Freistaates Sachsen als Anwärter auf den Titel „UNESCO-Weltkulturerbe“.

Diese Entscheidung befürwortet auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der gemeinsam mit seinem sächsischen Amtskollegen auf der Bühne vor der Göltzschtalbrücke die Neuigkeit verkündete.

Als Initiatorin konnte die Stadt Reichenbach zahlreiche Unterstützer für die Bewerbung gewinnen. So haben sich auch die Ingenieurkammer Sachsen, die Bundesingenieurkammer und die Stiftung „Sachsen . Land der Ingenieure“ mit Unterstützerschreiben für die Göltzschtalbrücke eingesetzt. Während der Veranstaltung hatte Dr. Hans-Jörg Temann als Präsident der Ingenieurkammer Sachsen die Gelegenheit, sich persönlich bei den Ministerpräsidenten Kretschmer und Ramelow für die Unterstützung der Bewerbung zum Weltkulturerbe-Titel zu bedanken. Dabei betonte er noch einmal den großen symbolischen Wert der Göltzschtalbrücke für uns Ingenieure. Als eines der ersten “Historischen Denkmäler der Ingenieurbaukunst” stehe sie wie kaum ein anderes Bauwerk für deren Leistungsfähigkeit, Kompetenz und Weitsicht.

Bis die Bewerbung tatsächlich bei der UNESCO vorgelegt wird, dauert es allerdings noch. Die Entscheidung darüber fällt die Kultusministerkonferenz erst 2023. Präsident Dr. Temann sicherte Reichenbachs Bürgermeister Raphael Kürzinger weiterhin tatkräftige Unterstützung seitens der Ingenieurkammer Sachsen zu.

1. Februar 2021

Ingenieurkammer Sachsen hat gewählt

Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann neuer Präsident

Die Vertreterversammlung der Ingenieurkammer Sachsen hat ihren bisherigen Vizepräsidenten, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, einstimmig zum Präsidenten gewählt. Die Neuwahl wurde notwendig, weil Vorgänger Prof. Hubertus Milke Anfang Oktober aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten war. Sie fand am Mittwoch, den 27. Januar 2021 unter Einhaltung strengster Abstands- und Hygieneregeln in Halle 3 der Messe Dresden statt.

Dr. Temann hatte bisher die Funktion eines von zwei Vizepräsidenten der Ingenieurkammer inne. Durch seine Wahl wurde auch hier eine Neubesetzung nötig. Mit Dipl.-Ing. Claudia Fugmann aus Falkenstein haben die anwesenden Vertreter eine erfahrene und engagierte Ingenieurin und Unternehmerin ebenfalls einstimmig zur Vizepräsidentin gewählt. Damit ist der Vorstand der Ingenieurkammer Sachsen wieder vollständig.

In seiner Dankesrede skizzierte Dr. Temann die strategischen Herausforderungen für den Berufs-stand und rief die Ingenieure auf, sich diesen aktiv zu stellen: “Die Prinzipien der Freiberuflichkeit gilt es gegen weitere Angriffe zu verteidigen. Ebenso muss der schleichenden Erosion der mittelständischen Ingenieurlandschaft als eine der tragenden Säulen der Wirtschaft, Einhalt geboten werden.” Einen dritten wichtigen Schwerpunkt der längerfristigen Perspektive sieht Dr. Temann in der Gewinnung von Nachwuchs für den Berufsstand. Auf kurz- und mittelfristige Sicht legt Dr. Temann den Fokus klar auf die Existenzsicherung der Mitglieder. “Die Corona-Krise wirkt verstärkt auf einen sich bereits vorher abzeichnenden Trend rückläufiger öffentlicher Investitionen. Dem muss die Kammer nach Kräften entgegenwirken.”, so der neu gewählte Kammerpräsident.

Kurzvita

Der 53-jährige Dr. Temann führt gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Dipl.-Ing. Benno Schöpe die Leipziger Temann + Schöpe Beratende Ingenieure GbR, ein Planungsbüro für Siedlungswasserwirtschaft sowie Straßen- und Tiefbau. Nach seinem Abschluss als Tiefbauingenieur an der Ingenieurschule für Bauwesen Gotha im Jahr 1990 war Temann in verschieden Büros als Planungsingenieur tätig, später auch in leitender Position. Der Schritt in die Selbstständigkeit erfolgte 1999. Seit dem Jahr 2000 ist er Beratender Ingenieur und Mitglied der Ingenieurkammer Sachsen. Ein 2002 an der Bauhaus-Universität begonnenes Studium im Bereich Siedlungswasserwirtschaft führte berufsbegleitend zunächst zum Masterabschluss (2006) und schließlich zur Promotion (2014).

In der Ingenieurkammer Sachsen engagiert sich Dr. Temann seit 2014, zunächst als Mitglied der Vertreterversammlung sowie im Öffentlichkeitsausschuss, seit Januar 2019 im Vorstand als Vizepräsident. Darüber hinaus vertritt er seit 2016 die sächsischen Ingenieure im Verwaltungsrat des Versorgungswerkes bei der Bayerischen Versorgungskammer. Dr. Temann lebt in Leipzig, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

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Ihr Ansprechpartner in der Geschäftsstelle

Miriam von Keutz B.Sc.
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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