Pressemitteilungen
14. November 2024
Ingenieurkammertag Sachsen 2024:
Unter dem Schwerpunktthema „Fachkräftemangel und -gewinnung im Ingenieurwesen!“ wurden am 14.11.2024 neue Impulse für das Ingenieurwesen gesetzt
Beim heutigen Ingenieurkammertag Sachsen tauschten sich über 350 Teilnehmer, darunter Vertreter aus Politik und Wirtschaft, unter dem Schwerpunktthema „Fachkräftemangel und -gewinnung im Ingenieurwesen“, zu aktuellen Themen des Ingenieurwesens aus.
Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass ineffiziente Vergabeverfahren und zu niedrige Honorare für Ingenieure auch zu Verzögerungen bei dringend erforderlichen Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen führen: „Wir sollten uns der Realität bewusst sein, dass ein anhaltender Sanierungsstau deutlich unwirtschaftlicher ist als regelmäßige Investitionen in Wartung und Instandhaltung.“ Gleichzeitig forderte Temann die Politik auf, Rahmenbedingungen für faire Honorare und gerechte Ausschreibungsprozesse schaffen.
In seinem digitalen Grußwort äußert sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Sachsen ist das Land der Ingenieure. Der Freistaat hat deshalb die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, dass im Freistaat weiterhin Diplom-Ingenieurstudiengänge möglich sind. Als attraktiver Standort für Industrie und Mittelstand setzen wir uns weiter für bürokratiearme Verfahren im Vergaberecht ein. Für die Landesregierung ist eine hohe Investitionsquote selbstverständlich. Im vergangenen Jahr zählten die Investitionsausgaben des Freistaates mit rund 3,6 Milliarden Euro zu den höchsten im direkten Ländervergleich. Auch in Zukunft wird sich Sachsen konsequent für eine Verbesserung der Infrastruktur und die Bereitstellung von Mitteln bei der Bundesregierung einsetzen. So können wir langfristig den Industrie- und Ingenieurstandort Sachsen stärken.“
Prof. Frauke Deckow, Rektorin der Staatlichen Studienakademie Glauchau, richtete ebenfalls ein Grußwort an die Anwesenden. Die Staatliche Studienakademie Glauchau gestaltet gemeinsam mit der Ingenieurkammer Sachsen die Fachsektion „Ingenieurnachwuchs und junge Fachkräfte regional halten und fördern“ aus.
Die Keynote „Ingenieure finden und binden: Erfolgsstrategien für die neue Arbeitswelt“ wurde von Prof. Dr. Isabell M. Welpe, einer führenden Expertin für Strategie und Organisation im digitalen Zeitalter von der TU München, gehalten und griff das diesjährige Schwerpunktthema auf.
Ebenfalls im Fokus des Plenums stand die Verleihung der Wackerbarth-Medaille als höchste Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen, welche in diesem Jahr an Dipl.-Ing. Axel Bobbe verliehen wurde. In seiner Laudatio ging Dipl.-Ing. (FH) Rolf Rau, Ehrenvorstand der Ingenieurkammer Sachsen, auf dessen wertvolle Verdienste für das sächsische Ingenieurwesen ein.
Außerordentliches Engagement im Ehrenamt würdigte die Ingenieurkammer Sachsen mit dem Sächsischen Ingenieurtaler. Laudatorin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Sachsen, übergab die Auszeichnung an Dipl.-Ing. Henry Seifert, der als Problemlöser und Macher maßgeblich daran beteiligt war, dass Großbauvorhaben in der Region erfolgreich abgeschlossen wurden.
Fachpanels aus den Bereichen Nachhaltigkeit/klimafreundliches Bauen, Baurecht und Ingenieurnachwuchs sowie eine begleitende Ausstellung runden die Veranstaltung, welche heute 18 Uhr zu Ende geht, ab.
Fotomaterial:
Veranstaltungsfotos stellen wir auf Anfrage gern tagesaktuell bereit.
Pressekontakt:
Antje Andrich
Referatsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 351 43833-74
E-Mail: andrich@ing-sn.de
14. Oktober 2024
Gemeinsam die Zukunft der Ingenieure sichern – Erfolgreiches Treffen mit Kollegen aus Nordrhein-Westfalen
Am 8. Oktober trafen sich Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der Ingenieurkammer Sachsen zu einem produktiven Erfahrungsaustausch mit ihren Kollegen der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen in Dresden. Insgesamt 23 Teilnehmer tauschten sich über das Bundesregister Nachhaltigkeit, die Gesetzliche Mitgliedschaft, die Kleine Bauvorlageberechtigung, di.BAStAI – die digitale bundesweite Auskunftstelle der Architekten- und Ingenieurkammer aus. Ein besonderes Augenmerk lag auf den Kernthemen “Fachkräftemangel” und “Nachwuchssicherung”, für die mögliche Lösungsansätze diskutiert wurden.
Zudem standen zukünftige gemeinsame Projekte und Marketingmaßnahmen zur Stärkung des Berufsstandes in der kommenden Legislaturperiode im Fokus. Sowohl der Vorstand der Ingenieurkammer Sachsen, bestehend aus Präsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Vizepräsidentin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vizepräsident Dipl.-Ing. Ralf Donner, Schatzmeister Dipl.-Ing. Ronny Hänel sowie Beisitzer Dipl.-Ing. (BA) Holger Schunk, als auch Kammer-Geschäftsführer Nils Koschtial haben die spannenden Gespräche und den ideenreichen Austausch mit den Kollegen aus NRW sehr geschätzt. Ein besonderer Dank geht dabei an den Präsidenten der Ingenieurkammer-Bau NRW, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, den Vizepräsidenten Dipl.-Ing. Michael Püthe und den Geschäftsführer Dipl.-Ing. Christoph Heemann.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Fachkräftemangel und die Nachwuchssicherung ein gemeinsames Handeln erfordern. Zudem sollte die Politik stärker als bisher einbezogen werden und die Herausforderungen besser an die Abgeordneten kommuniziert werden. Generell benötigen Ingenieure mehr Sichtbarkeit.
Fest steht nach diesem Treffen: Die Zusammenarbeit zwischen den Kammern wird weiter intensiviert. Bereits beim Fluthelfersymposium am 10. September 2024 in NRW fanden erste Gespräche statt, die nun erfolgreich fortgeführt wurden. Ein Stadtrundgang durch die sächsische Landeshauptstadt und ein entspanntes Abendessen boten zudem Raum für weitere wertvolle Gespräche.
12. September 2024
Gemeinsame Pressemitteilung Bundesingenieurkammer und Ingenieurkammer Sachsen
Bundesingenieurkammer und Ingenieurkammer Sachsen: Investitionsstau bei Brücken ist ein Sicherheitsrisiko
Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden zeigt, um welch sicherheitsrelevante Bauwerke es sich bei Brücken handelt. Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, unterstreicht: „Brücken sind systemrelevante und sensible Bauwerke. Lässt man sie zu Schaden kommen, nimmt auch das öffentliche Leben Schaden und die Menschen verlieren das Vertrauen in ihre öffentliche Infrastruktur. Sicherheit ist ein nicht verhandelbares Gut, dies gilt umso mehr bei unseren vielfältigen Brückenbauwerken.“
Zahlreiche Studien und Berichte zeigen seit Jahren, dass Deutschland erheblich mehr in die Instandhaltung seiner Infrastrukturen investieren muss. Besonders alarmierend ist dabei der Zustand vieler Brücken, die aufgrund mangelnder Wartung und Ertüchtigung schon jetzt ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. „Wir sprechen hier von sicherheitsrelevanten Problemen der Infrastrukturbauwerke bis hin zu einem Totalversagen aufgrund eines jahrelangen Investitionsstaus“, so der Präsident der Bundesingenieurkammer. „Viele der Brücken sind bereits heute am Rande ihrer Belastungsgrenzen. Ein weiteres Aufschieben von Sanierungen können wir uns aus Sicherheitsgründen nicht leisten. Wir haben unter den Brücken viele ‚Patienten‘, die in keinem wirklich guten Zustand sind“, betont der Präsident der Bundesingenieurkammer.
Diese Einschätzungen teilt der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, und ergänzt: „Vor allem der Fachkräftemangel im Ingenieurbereich, ineffiziente Vergabeverfahren und zu niedrige Honorare für Ingenieure tragen zur Verzögerung dringend notwendiger Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bei. Darüber hinaus muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass ein anhaltender Sanierungsstau weitaus unwirtschaftlicher ist als regelmäßige Investitionen in Wartung und Sanierung.“
Über die Bundesingenieurkammer
Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein.
Über die Ingenieurkammer Sachsen
Die Ingenieurkammer Sachsen ist die einzige gesetzlich legitimierte Interessenvertretung sächsischer Ingenieure aller Fachrichtungen. Sie arbeitet als Körperschaft des öffentlichen Rechts selbstverwaltet und ausschließlich beitragsfinanziert.
Pressekontakte:
Eva Hämmerle
Kommunikation & Presse
T. +49 (0) 30-2589 882-23
E. haemmerle@bingk.de
www.bingk.de
Antje Andrich
Referatsleiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T. +49 351 43833-74
E. andrich@ing-sn.de
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11. September 2024
Pressestatement
Ingenieurkammer Sachsen wird ihre Expertise bei Aufklärung einbringen
„Unglück ist ein schwerer Schlag für die städtische Infrastruktur“
Zum Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden äußert sich der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, wie folgt:
„Der Einsturz des westlichen Teils der Carolabrücke hat uns Ingenieurinnen und Ingenieure sehr schockiert. Gleichwohl sind wir erleichtert, dass nach aktuellem Kenntnisstand keine Verletzten oder Toten zu beklagen sind.
Das Unglück ist ein schwerer Schlag für die städtische Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur. Zunächst kommt es darauf an, die unmittelbaren Gefahren zu bannen und die unterbrochene Wärmeversorgung der Stadt Dresden so weit wie möglich wiederherzustellen.
Die Ursachen des Einsturzes sind hingegen noch völlig unklar. Mutmaßungen oder gar Schuldzuweisungen helfen jetzt nicht weiter. Hier sind die entsprechenden Untersuchungen abzuwarten. Erst auf deren Grundlage können die nötigen Lehren gezogen werden, um derartige Katastrophen künftig zu verhindern. Dass dies schnell und gründlich erfolgen muss, steht außer Frage.“
Die Ingenieurkammer Sachsen wird die zuständigen Behörden nach Kräften bei den anstehenden Aufgaben zur Seite stehen. Den Beteiligten wurde bereits entsprechende Unterstützung angeboten.
22. August 2024
Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern ist gestartet
Thema „Turm – hoch hinaus“
Der bundesweite Schülerwettbewerb Junior.ING der Ingenieurkammern geht in eine neue Runde. Ab sofort sind wieder kreative Nachwuchstalente aufgerufen, sich zu beteiligen! Auch in diesem Jahr übernimmt der sächsische Kultusminister Christian Piwarz die Schirmherrschaft über den Landeswettbewerb.
Das diesjährige Motto des Schülerwettbewerbs lautet: „Turm – hoch hinaus“. Aufgabe ist es, einen Turm zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Bei der Gestaltung sind Fantasie und technisches Wissen gefragt. Darüber hinaus muss das Modell in mindestens 70 cm Höhe eine Aussichtsplattform haben, die mindestens 500 g tragen kann. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien – Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9.
Die Ingenieurkammer Sachsen lobt den Landeswettbewerb seit 2018 aus. Erneut unterstützen die Technischen Sammlungen Dresden als Kooperationspartner bei der Durchführung des sächsischen Landeswettbewerbs. Unter anderem werden alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer Sonderausstellung im Frühjahr 2025 dort präsentiert werden.
Anmeldeschluss ist der 29. November 2024. Die fertigen Modelle müssen bis zum 7. März 2025 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.junioring.ing-sn.de
08. Juli 2024
Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
Am 21. Juni 2024 folgten Frau Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Sachsen (IKS), Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Heide, Mitglied des Vorstandes der IKS, und Herr RA Nils Koschtial, Geschäftsführer der IKS, der Einladung von Herrn Eckehard Bielitz, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV), nach Pirna. Seitens der LTV nahmen zusätzlich Herr Dr. Andreas Cramer (Fachbereich 1 Verwaltung/Finanzen und stellvertretender Geschäftsführer) sowie Herr Dr. Stefan Dornack (Fachbereich 3 Betrieb und 2. stellvertretender Geschäftsführer) an dem gegenseitigen Kennenlerngespräch teil.
Die Landestalsperrenverwaltung wurde 1992 als erster Staatsbetrieb in Sachsen gegründet. Sie gehört zum Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft und führt eine Vielzahl an hoheitlichen Aufgaben aus, die im sächsischen Wassergesetz festgelegt sind. Die LTV ist mit fünf regionalen Betrieben in ganz Sachsen vertreten. Diese betreuen die Stauanlagen, Gewässer und Hochwasserschutzanlagen vor Ort. Die meisten Betriebe sind in die Betriebsteile Bau, Stauanlagen und Fließgewässer gegliedert. Dazu gehören außerdem jeweils mehrere Fluss- und Staumeistereien sowie die Untersuchungsstellen der LTV.
Beim Kennenlerngespräch erläuterte Herr Bielitz die umfangreichen Aufgabenschwerpunkte der drei Fachbereiche des LTV. Für die zu bewirtschaftenden Stauanlagen, Gewässer, Hochwasserschutzanlagen, Rohrwasserüberleitungssysteme sowie weitere wasserwirtschaftliche Anlagen seien die Anforderungen sehr unterschiedlich, sodass die Betriebe der LTV nur bedingt von neuen digitalen Instrumenten (z. B. Digitaler Zwilling, BIM-Methoden) profitieren können. Anderseits erschweren auch geltende EU-Richtlinien die Fortschreitung der Digitalisierung bei der Umsetzung von Baumaßnahmen. Insbesondere kleinere Büros werden bei der Vergabe öffentlicher Aufträge (§ 3 Abs. 7 VgV) benachteiligt, weshalb Vergabeerleichterungen durch die Staatsregierung vorangetrieben werden müssen. Weiterhin sei die Bereitstellung von EFRE-Mitteln zurückgegangen, sodass neue Finanzierungskonzepte (z. B. der „Klimafonds Sachsen“) für zukünftige Vorhaben bei der LTV erschlossen werden müssen. Aufgrund des hohen bürokratischen Aufwands bei der Beantragung von EFRE-Mitteln werden diese jedoch von vielen antragsberechtigten Institutionen nur selten genutzt.
Bei den interessanten und themenübergreifenden Diskussionen erkannten die Gesprächspartner viele konstruktive Ansatzpunkte, bei denen durch den Austausch von Synergien in Zukunft Hürden beim Abruf und der Bewilligung von Fördermitteln sowie beim Projektmanagement minimiert werden können. Die Herausforderungen, mit denen die Betriebe der LTV und die Ingenieurbüros der IKS täglich konfrontiert werden, sind vergleichbar. Die IKS und LTV werden daher ihre Erfahrungen bündeln und diese in ihren zuständigen Staatsministerien thematisieren, sodass die Vorgaben leichter praktizierbar und umsetzbar werden. Dies betrifft insbesondere die langen Zeiträume im Planfeststellungsverfahren und die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Unsicherheiten für den Bauherren und die Ingenieurbüros. Auch für den Freistaat Sachsen ist dringend die Vereinfachung von Plangenehmigungsverfahren erforderlich. Selbst der Bund hat vorhandene Anlagen von der Pflicht auf Umweltverträglichkeitsprüfungen in einem Planungsbeschleunigungsgesetz freigestellt.
Beide Gesprächsparteien nehmen in den letzten Jahren eine zunehmende Unsicherheit bei der Vergabe von Ingenieurleistungen wahr, die insbesondere durch Dumping-Angebote und den Aufkauf von Ingenieurbüros durch Investoren hervorgerufen werde. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Ingenieurbüro leide darunter und die sächsischen Ingenieurbüros haben es schwer, im Wettbewerb mitzuhalten. Aktuell sorgt die Haushaltssperre im Freistaat Sachsen für zusätzliche Unsicherheiten. Die Vertreter der IKS wurden daher gebeten, bei ihren Mitgliedern und bewerbenden Ingenieurbüros um Verständnis für die Bindefristverlängerung zu bitten.
Aufgrund des Klimawandels gibt es derzeit bei der LTV ein großes Potenzial an Projekten im Bereich der Wasserwirtschaft. Derzeit wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt, wie in den nächsten 10 Jahren die Trinkwasserversorgung abgesichert werden kann. Aktuell werden etwa 40 % der Trinkwasserversorgung in Sachsen durch Talsperren gewährleistet, was die Notwendigkeit dieser Studie unterstreicht.
Die Teilnehmenden äußerten großes Interesse an einer intensiveren Zusammenarbeit in der Nachwuchsgewinnung. Insbesondere für den Bereich Wasserbau könnten gemeinsame Veranstaltungen zur Gewinnung von Studierenden angeboten und die praktische Ausbildung mit speziellen Angeboten bereichert werden.
17. Juni 2024
Funktionsfähige Achterbahnmodelle geplant und gebaut
Ingenieurkammern zeichnen Nachwuchstalente bei bundesweitem Schülerwettbewerb Junior.ING in Berlin aus
Am 14. Juni 2024 würdigten die Ingenieurkammern im Deutschen Technikmuseum in Berlin die besten Teams des bundesweiten Schülerwettbewerbes Junior.ING. Das diesjährige Motto des Wettbewerbs der Ingenieurkammern lautete: “Achterbahn – drunter und drüber”. Aufgabe war es, eine funktionstüchtige Achterbahn zu planen und als Modell zu bauen. Vorgabe war es, dass die Achterbahn aus Fahrbahn und Tragkonstruktion besteht. Die Gestaltung konnte frei gewählt werden.
Die Anzahl der Teilnehmenden bei diesem anspruchsvollen Projekt beeindruckte erneut: 4.458 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit insgesamt 1.757 Modellen am aktuellen Wettbewerb.
Für den Bundesentscheid qualifizierten sich die beiden Landessieger des sächsischen Wettbewerbs. Die Teams erreichten einen erfreulichen 5. Platz beim Bundesentscheid, herzlichen Glückwunsch an:
- Henry Kreutzmann (12 Jahre) und sein Mitschüler vom Dresdner Gymnasium Klotzsche in der Alterskategorie I (bis Klasse 8) mit ihrem Modell “The Wooden Whirlwind”
- Luka Urbitsch (16 Jahre) und Jannes Volkert (16 Jahre) vom Gymnasium Bürgerwiese Dresden in der Alterskategorie II (ab Klasse 9) mit ihrem Modell “Space Ride”
Der 1. Platz in der Alterskategorie I ging dieses Jahr nach Bremen. In der Alterskategorie II belegte der hessische Landessieger den 1. Platz.
Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: “Der Nachwuchspreis Junior.ING ist eine wichtige Förderung, die zudem die Sichtbarkeit junger Talente der Ingenieurwissenschaften erhöht. Es ist beeindruckend für mich, zu sehen, mit wie viel Kreativität, technischem Verständnis und Durchhaltevermögen die Schülerinnen und Schüler auch in diesem Jahr ihre Ideen entwickelt haben. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen eindrucksvoll, dass sie das Potenzial haben, die Ingenieurbaukunst voranzubringen.“
Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer fünfköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer.
“Bei Achterbahnen denkt man zuerst an ein wildes Fahrvergnügen auf dem Jahrmarkt in kurvigen Bahnen, vergisst dabei aber leicht, dass der Bau einer Achterbahn im Grunde Verkehrswegebau im Kleinen bedeutet – wofür eine Ingenieurleistung stets die Grundlage darstellt. Die Teilnehmer am diesjährigen Junior.ING-Wettbewerb haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie vielfältig die Ideen für einen solchen ‚Verkehrsweg‘ sein können, und wie man die beim Befahren auftretenden Kräfte in den Griff bekommt – auch wenn eine Murmelbahn natürlich etwas anderes ist als eine Achterbahn im großen Maßstab. Die Jury war aber nicht nur von der Ideenvielfalt der Schüler beeindruckt, sondern auch von der handwerklichen Qualität, mit der die Modelle ausgeführt worden sind; hier gingen Planung und Ausführung sozusagen erfolgreich Hand in Hand”, erläutert Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner.
Die Deutsche Bahn und der Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller vergaben jeweils einen Sonderpreis in den Altersklassen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn ging nach Hamburg (Kat. I) und ins Saarland (Kat. II). Die Landessieger aus Brandenburg (Kat. I) und aus Bayern (Kat. II) erhielten den Sonderpreis des Verbandes der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller.
Ellen Petersson, Leiterin Lean Exzellenz bei der Deutschen Bahn AG betont: “Die Preisträgerinnen und Preisträger des Schülerwettbewerbs der Ingenieurkammern zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial in jungen Menschen steckt. Mit ihren kreativen und technisch ausgeklügelten Projekten haben sie bewiesen, dass sie Herausforderungen mit Engagement und Know-how meistern können. Der DB Sonderpreis zeichnet besonders innovative Arbeiten aus und unterstreicht die Bedeutung der Nachwuchsförderung in der Branche. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sind Ansporn für alle, die sich für Technik und Innovationen interessieren.”
Wieland Schwarzkopf, Präsident Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller, ist überzeugt davon, dass “die Förderung der Talente gerade auch in dieser sehr speziellen Sparte des Achterbahnbaus eine große Bedeutung hat. Kann man doch auf diese Art bereits den Jüngsten einen würdigen und sinnvollen ‚Spielraum‘ im wahrsten Sinne des Wortes geben, wo sie Wissen, Können, Geschicklichkeit und Talent ausprobieren können. Wer weiß, vielleicht sehen wir die eine oder den anderen später in einer der deutschen Achterbahnschmieden wieder”, so Schwarzkopf.
Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 Euro dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 Euro, 300 Euro, 200 Euro und 100 Euro freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn war mit 300 Euro dotiert. Der Sonderpreis des Verbands der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller umfasst die Einladung in einen Freizeitpark. Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie sind bis Ende des Jahres im Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums zu sehen.
Die Ingenieurkammer Sachsen gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern beim diesjährigen Bundesentscheid.
Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt.
Über den Wettbewerb
Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien: Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9. In einem ersten Schritt loben die teilnehmenden Ingenieurkammern den Wettbewerb für ihr Bundesland aus. Die Siegerinnen und Sieger des Landeswettbewerbs nehmen dann am Bundesentscheid teil.
Mit durchschnittlich 5.000 Teilnehmenden gehört der Schülerwettbewerb zu einem der größten deutschlandweit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit des Bauingenieurberufs. Auf diesem Weg werben die Kammern für das Ingenieurwesen, um damit langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenzuwirken.
11. Juni 2024
Stasi-Unterlagen-Archiv in Chemnitz erhält Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2024
Staatsminister Schmidt: “Unscheinbarer DDR-Industriebau wurde in hochwertige Architektur verwandelt”
Bei einem Festakt in Dresden hat Staatsminister Thomas Schmidt am 6. Juni 2024 den Sächsischen Staatspreis für Baukultur verliehen. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete “Ressource Bestand – Altes schätzen und Neues schaffen”. Er wurde gemeinsam mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen ausgelobt. Aus 61 eingereichten Beiträgen kürte die Jury den Beitrag “Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz” mit dem Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2024.
Der Staatspreis ist mit insgesamt 30 000 Euro dotiert. Ein Preisgeld in Höhe von 15 000 Euro erhalten zu gleichen Teilen die Bauherren, Prof. h.c. Dr. h.c. Frank-Michael Engel und Marianne Engel sowie der Entwurfsverfasser, das Architekturbüro Heine Mildner Architekten, aus Dresden.
Staatsminister Thomas Schmidt gratuliert: “Den Architekten Thorsten Heine und Lydia Mildner ist mit ihrem Planungsteam in Chemnitz etwas ganz Besonderes gelungen. Sie haben einen unscheinbaren Industriebau aus DDR-Zeiten mit wenigen, aber umso klugen Eingriffen und überschaubarem Budget in hochwertige Architektur verwandelt. Das Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz hat damit eine würdige Unterbringung gefunden. Der Zugang zu den hier aufbewahrten Akten kann auch 35 Jahre nach dem Ende der DDR noch zur Rehabilitierung von zu Unrecht verurteilten Menschen beitragen. Das Archiv steht heute für Transparenz und Verantwortung in Bezug auf diesen Teil unserer Vergangenheit und trägt zur Auseinandersetzung mit den Mechanismen einer Diktatur bei. Das Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz ist ein Stück gebaute freiheitliche Demokratie. Ich gratuliere allen Planungsbeteiligten zu dieser großartigen Leistung.”
Kammerpräsident Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann war Mitglied der siebenköpfigen Fachjury, die mit viel Engagement die eingereichten Beiträge bewertet haben. Herr Dr. Temann hatte am Abend die ehrenvolle Ehre, die Laudatio für eine der fünf prämierten Anerkennungen „Mühle Shaving in Stützengrün“ (Bauherrschaft: Mühle Shaving, Hans-Jürgen Müller GmbH & Co.KG., Stützengrün | Entwurfsverfasser: Atelier ST Gesellschaft von Architekten mbH, Leipzig) zu halten. Die Jury lobte die hohe Wertschätzung für das Handwerk und die Mitarbeiter, die der Bau transportiert. In Zeiten von Arbeitskräftemangel steht das Projekt damit nicht zuletzt auch als positives Beispiel für die Bedeutung von Architektur und Raumgestaltung auf das Wohlbefinden ihrer Nutzerinnen.
Die siebenköpfige Jury hat insgesamt fünf weitere Wettbewerbsbeiträge für eine Anerkennung ausgewählt. Mit je 3 000 Euro wurden heute ausgezeichnet:
- Mühle Shaving in Stützengrün (Bauherrschaft: Mühle Shaving, Hans-Jürgen Müller GmbH & Co.KG., Stützengrün | Entwurfsverfasser: Atelier ST Gesellschaft von Architekten mbH, Leipzig)
- Umbau eines Landhauses in Radebeul (Bauherrschaft: Familie R. & F., Radebeul | Entwurfsverfasser: Summacumfemmer Architekt*innen, Leipzig)
- Waldhaus Tellerhäuser, Breitenbrunn (Bauherrschaft: Matthias Voigt, Leipzig | Entwurfsverfasser: Büro Voigt, Florian Voigt, Leipzig)
- Umspannwerk Rautenkranz (Bauherrschaft: Dr. Griseldis und Stefan Gubelt, Muldenhammer, OT Morgenröthe-Rautenkranz | Entwurfsverfasser: Stefan Gubelt)
- Integratives Familienzentrum des DKSB e.V., Dresden (Bauherrschaft: Deutscher Kinderschutzbund e.V., Ortsverband Dresden | Entwurfsverfasser: Alexander Poetzsch Architekturen, Dresden)
Im Anschluss der Preisverleihung führte Herr Dr. Temann mit weiteren Beteiligten Herrn Staatsminister Thomas Schmidt durch die Ausstellung im sächsischen Zentrum für Baukultur (ZfBK) im Dresdner Kulturpalast. Diese bot dem Staatsminister mit den Jurymitgliedern, den Preisträgern und weiteren Gästen eine ideale Gelegenheit zu konstruktiven Gesprächen über die Baukultur in Sachsen. Die prämierten Bauwerke und 15 weitere Einreichungen, die in die Endauswahl gewählt worden sind, können noch bis zum 29. Juni im ZfBK besichtigt werden.
Weiterführende Informationen: Medieninformation des Freistaates Sachsen (ext. Link) vom 06.06.2024
27. Mai 2024
Zusatzhonorar Bauzeitverlängerung – Nachforderungsbegehren von Planungsbüros bei Verlängerung von Bauzeiten
Die Verlängerung von Bauzeiten ist seit geraumer Zeit häufiger Thema bei der Ausführung von Bauprojekten. Neben der Corona-Pandemie waren globale Behinderungen von Lieferketten oder Konflikte mit überregionaler Auswirkung Grund für nicht unerhebliche Verlängerungen von Projektausführungszeiten.
Regelmäßig gehen diese einher mit einem Mehraufwand für Planungsbüros im Bereich Bauüberwachung. Die Ingenieurkammer Sachsen (IKS) hat unter Beisein der Architektenkammer Sachsen (AKS) einen Termin mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und dem Sächsischen Staatsministerium der Finanzen (SMF) zur Diskussion und Lösungsfindung „Nachtragsmanagement Bauüberwachung“ vereinbart. Mit am Tisch saßen Technischer Geschäftsführer Dipl.-Ing. Volker Kylau und Sachgebietsleiter Sven Wiche (SIB), Referent Detlef Vadersen (SMF) sowie Präsident Dipl.-Ing. Andreas Wohlfarth, Geschäftsführerin RA‘in Jana Frommhold, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Christian Mertens und Herr Dipl.-Ing. (FH) Wieland Petzoldt (AKS). Seitens der Ingenieurkammer Sachsen nahmen Vizepräsidentin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vertreter Dipl.-Ing. Thomas Vetter, Geschäftsführer RA Nils Koschtial und stellv. Geschäftsführer und Justiziar Ref. jur., Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Stefan Jungmann teil.
Eingangs wurde die Problematik der Anerkennung eines Nachtrages, Umfang der Nachweise und Beweislast sowie Zahlungszeiträume erörtert. Es stellte sich bereits nach kurzer Zeit heraus, dass es zwar entsprechende dezidierte Rechtsprechung zum Thema gibt, in der Praxis die Anwendung, zumindest von Planerseite, dennoch sehr unterschiedlich sein kann. Ursache ist, dass die öffentlichen Auftraggeber oft unterschiedliche Maßstäbe an Umfang und Darlegungstiefe des Mehraufwandes haben.
Die Kammervertreter wünschen sich an dieser Stelle eine höhere Transparenz, welche es den Büros ermöglicht, Nachträge „SIB-konform“ einzureichen. Die Transparenz wäre durch eine Handlungsunterstützung, z. B. in Form einer Arbeitsanleitung oder eines Formblattes möglich. Die Vertreter der öffentlichen Hand würden im Gegensatz dazu von einer besseren Qualität der eingereichten Nachtragsunterlagen profitieren. Das SIB hat weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert. Wir werden berichten.
23. Mai 2024
Anhörung zum Gesetzesentwurf zur Anpassung des Vermessungs- und Katasterrechts
Am 19. April 2024 fand im Sächsischen Landtag durch den Ausschuss für Regionalentwicklung die Anhörung zum Gesetzesentwurf zur Anpassung des Vermessungs- und Katasterrechts statt, an der Herr Dipl.-Ing. (FH) Andreas Pippig, Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur und Mitglied der Ingenieurkammer Sachsen, teilgenommen hat.
Ein wesentliches Ziel der Gesetzesänderung ist die Anpassung des Berufsrechts für Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure (ÖbVI), mit der das Interesse qualifizierter Absolventen für eine Tätigkeit als ÖbVI im Freistaat Sachsen gefördert und die Amtsausübung flexibilisiert werden soll. Hier ist aufgrund der demografischen Entwicklung zur Sicherung eines geordneten Vermessungswesens im Freistaat Sachsen eine Gesetzesänderung zur Anpassung des Vermessungs- und Katasterrechts erforderlich.
Das Qualifikationsniveau für den Zugang zum Beruf und die Amtsausübung werden dabei aufrechterhalten. Ein abgeschlossenes Hochschulstudium, eine abgeschlossene Laufbahnausbildung im Vermessungswesen und in der Geoinformation, die Praxiszeit im sächsischen Liegenschaftskataster sowie die Leistungsfähigkeit sollen weiterhin nachgewiesen werden.
Öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren soll eine Tätigkeit über die bisherige Altersgrenze – mit Vollendung des 72. Lebensjahres – hinaus ermöglicht werden.
Zur Weiterführung von Betriebsstätten ohne eigenen Nachfolger soll die Einrichtung einer Zweigstelle zugelassen werden, wenn die Wahrnehmung der Aufgaben und Pflichten durch den ÖbVI ohne Beanstandungen, insbesondere die Beaufsichtigung der Fachkräfte, sichergestellt ist.
Der Gesetzesentwurf beinhaltet des Weiteren die Anpassung des Verfahrens zur Bestimmung von Eigentumsgrenzen an Gewässern, um für die Grundstückseigentümer und ÖbVI ein praktikableres Verfahren zu ermöglichen.
Die Anhörung im Sächsischen Landtag fand in einer sachlichen und konstruktiven Atmosphäre statt. Die bestellten Gutachter erläuterten inhaltlich das Ziel der Gesetzesänderungen und konnten die Fragen der Abgeordneten hinreichend beantworten. Es ist das Ziel der Fraktionen, das Gesetz in dieser Legislaturperiode noch zu beschließen. Dies ist als positives Signal zu bewerten, sind doch verlässliche ordnungspolitische Rahmenbedingungen für die freiberuflichen Ingenieure eine wichtige Existenzgrundlage.
Weiterführende Informationen: Novellierung des Vermessungs- und Katasterrechts: Kabinett stimmt Gesetzentwurf zu. Medieninformation des Freistaates Sachsen (ext. Link) vom 30.01.2024.
14. Mai 2024
Gründung des Fachausschusses Nachhaltigkeit und klimafreundliches Bauen
Die Vertreterversammlung der Ingenieurkammer Sachsen hat am 8. Mai 2024 die Gründung des Ausschusses Nachhaltigkeit und klimafreundliches Bauen (AS NkB) beschlossen. Im Fokus des Ausschusses stehen die Bündelung und Koordinierung aller komplexen ingenieurrelevanten Aufgaben, die explizit nachhaltiges Bauen und Planen, nachhaltige Infrastrukturen, Energiegewinnung sowie zukunftsfähige Verkehrskonzepte thematisieren.
Dabei orientiert sich der AS NkB beim Bau klimafreundlicher Bauwerke und anderer technischer Anlagen an Kriterien aus den Bereichen Ökologie und Ökonomie, an soziokulturellen und funktionalen Aspekten sowie an der technischen Qualität und Prozessqualität. Es soll u. a. sichergestellt werden, dass z. B. Gebäude nicht nur energieeffizient sind, sondern auch ein gesundes Innenraumklima bieten, den Einsatz umweltverträglicher Materialien und Konstruktionen bevorzugen sowie sich in ihre Umgebung einfügen. Das gilt ebenso für den Bau neuer Infrastruktur und klimaneutraler Energieerzeugung und -verteilung sowie für den Transport von Menschen und Gütern.
Zukünftig wird der AS NkB sein Knowhow und seine Fachkompetenzen bei der Erfüllung folgender ausgewählter Aufgaben einbringen:
- Mitwirkung beim Vereinfachen des sehr umfassenden Vorschriftenwerkes unter der Überschrift „Nachhaltigkeit und Klimafreundliches Bauen“
- Mitwirkung bei der Weiterentwicklung und Anwendung nachhaltiger Zertifizierungssysteme
- Schulung der Kammermitglieder bei der Anwendung baulicher Zertifizierungssysteme
- Fachliche Begleitung bei der Umsetzung und dem Bau nachhaltig zertifizierter Gebäude
- Unterbreitung von Vorschlägen für Weiterbildungsthemen bzw. Bedarfen an Weiterbildungsthemen für die Beteiligten am Planungs- und Bauprozess
- Beratung von Vorstand und Geschäftsstelle im Hinblick auf geeignete Listenführung / Darstellung der Qualifikationen von Mitgliedern im Bereich Nachhaltigkeit und Energie
- Kommunikation der Ausschussthemen an die Mitglieder, Architekten, Öffentliche Hand, Politik und Wirtschaft
Der Ausschuss Nachhaltigkeit und klimafreundliches Bauen setzt sich wie folgt zusammen:
Vorsitzende
- Herr Dr.-Ing. Saad Baradiy, Beratender Ingenieur, Chemnitz
- Herr Dipl.-Ing. (BA) Holger Schunk, Dresden (Stellvertreter)
Mitglieder
- Herr Dipl.-Ing. Mike Groß, Aue
- Herr Prof.-Dr.-Ing. Björn Höhlig, HTWK Leipzig, Professur Nachhaltiges Bauen/Bauen im Bestand
- Herr Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. Uwe Kluge, Dresden
- Herr Dipl.-Ing. Thomas Landgraf, Pirna
- Herr Dipl.-Ing. Andreas Naumann, Leipzig
Ansprechpartner in der Geschäftsstelle
Dipl.-Ing. Harriet Lößnitz M. A.
Referatsleiterin Ingenieurwesen und Akademie
Tel. 0351 43833-67
loessnitz@ing-sn.de
16. April 2024
Ministerpräsident Michael Kretschmer zu Gast beim 15. Wackerbarth-Forum
Thema: Ohne Daten keine Planung – Strategische Herausforderungen für Sachsen am Beispiel der Kommunalen Wärmeplanung
Zum mittlerweile vierten Mal nahm Ministerpräsident Michael Kretschmer am Wackerbarth-Forum der Ingenieurkammer Sachsen am 15. April 2024 im Schloss Wackerbarth teil. Das Wackerbarth-Forum bietet eine Plattform zum offenen Gedankenaustausch zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.
Kommunale Wärmeplanung (KWP) – oder vielmehr Energieplanung – ist eine Frage der Daseinsvorsorge und eine Aufgabe, die mit Ingenieurverstand gelöst werden kann und sollte. In Erwartung des mittlerweile in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetzes und der damit verbundenen sehr komplexen Herausforderungen für alle Betroffenen hat die Ingenieurkammer Sachsen bereits im Juli 2023 eine “Taskforce Kommunale Wärmeplanung” gegründet.
Bei der Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema hat die Taskforce die mangelnde Verfügbarkeit der zur Kommunalen Wärmeplanung benötigten Daten als einen Schlüsselfaktor identifiziert. Die KWP ist damit ein typischer aktueller Fall von Planungsaufgaben, die in einem Umfeld vielfältigster Datenquellen, Zuständigkeiten und Restriktionen gelöst werden müssen.
Als Gastgeber führte Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann durch die Veranstaltung, bei der mit Energiewende und Digitalisierung zwei der wichtigsten Themen unserer Zeit im Mittelpunkt standen.
Mit dem ersten Impulsvortrag “Kommunale Wärmeplanung – ein Weg zur Versachlichung der Energiewendediskussion” führte Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt-Ing. Uwe Kluge, Leiter der Taskforce KWP, in das Thema ein. Im zweiten Vortrag stellte Herr Klaus Vogel M. Sc., Fachgebietsleiter Wärmewende und Klimaneutrales LANUV im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, das Wärmekataster NRW als Beispiel für eine zentrale Datenplattform für die Kommunale Wärmeplanung vor. Herr Dr. rer. nat. Ralph Müller-Pfefferkorn, Abteilungsleiter “Verteiltes und Datenintensives Rechnen”, CIDS – Center for Interdisciplinary Digital Sciences, TU Dresden, referierte im dritten Impulsvortrag zum Thema “Daten geben und nehmen – eine Frage von FAIRness und Vertrauen”.
Neben den Fachreferenten nahmen an der Diskussion teil:
- Ronny Zienert, Präsident Landesamt für Geobasisinformation Sachsen
- Wolf-Dietmar Speich, Abteilungsleiter Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (in Vertretung des Präsidenten Herrn Richter)
- Karsten Hummel, Geschäftsführer Kommunale Wohnungsbau- und Verwaltungs-gesellschaft Olbersdorf mbH, Geschäftsführer WVO Wärmeversorgungsgesellschaft Olbersdorf mbH
- Sandra Mikosch M. Sc., Bauamtsleiterin Stadt Treuen
- als Kammervertreter: Vizepräsidentin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Wolfgang Heide, Prof.-Dr.-Ing. Bert Oschatz, Dr.-Ing. Gregor Scheffler und Dipl.-Ing. Andreas Tigges
- sowie Geschäftsführer RA Nils Koschtial und Dipl.-Ing. Harriet Lößnitz M. A. seitens der Geschäftsstelle
Im Fazit der Diskussion waren sich alle Beteiligten einig, dass die Kommunale Wärmeplanung zwar eine erhebliche Kraftanstrengung für die sächsischen Kommunen darstellt, aber unter der Voraussetzung geeigneter Rahmenbedingungen auch eine lohnenswerte Chance bietet. Damit wird eine solide sachliche Grundlage für die Transformation der Energiewirtschaft unter Berücksichtigung der lokalen Erfordernisse und Randbedingungen geschaffen.
Ministerpräsident Kretschmer sagte zu, sich für die zügige Umsetzung einer landesrechtlichen Regelung einschließlich Bestimmung der “planungsverantwortlichen Stelle” gemäß Wärmeplanungsgesetz (WPG) einzusetzen. Letzteres ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhebung und Verarbeitung der für die Bestands- und Potentialanalyse gemäß WPG notwendigen Daten durch die Kommunen.
Die gemeinsame Initiative von Ingenieurkammer Sachsen und Sächsischer Energieagentur SAENA GmbH zur Entwicklung eines Weiterbildungsprogramms zur Kommunalen Wärmeplanung für sächsische Ingenieurinnen und Ingenieure begrüßte der Ministerpräsident ausdrücklich.
Alle Anwesenden bekräftigten ihre Bereitschaft, die bestehenden Netzwerke zur Bündelung der branchenübergreifenden Fachkompetenzen im Spannungsfeld zwischen Energiewende und Digitalisierung weiter auszubauen.
12. April 2024
Schülerwettbewerb Junior.ING
Sachsens beste Achterbahnmodelle in Dresden ausgezeichnet
Die Sieger des Schülerwettbewerbs Junior.ING der Ingenieurkammer Sachsen sind gekürt. Die Erstplatzierten stammen in diesem Jahr aus den beiden Dresdner Gymnasien Bürgerwiese und Klotzsche. Insgesamt 13 Schülerteams wurden vor rund 120 Gästen am 12. April in den Technischen Sammlungen Dresden ausgezeichnet. Aufgabe des Wettbewerbs mit dem Motto “Achterbahn – drunter und drüber” war es, mit vorgegebenen Materialien ein funktionsfähiges Modell einer Achterbahn zu planen und zu bauen.
Der Landeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Christian Piwarz. In seinem Grußwort lobte er die Qualität der Wettbewerbsbeiträge: “Sachsen gilt als das Land der Tüftler und Erfinder. Die mit viel Kreativität, Geschick und Wissen gebauten Modelle der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass der Freistaat diesen Ruf zu Recht hat. Wir sind mit der MINT-Bildung auf dem richtigen Weg.” Nach den Grußworten überzeugte Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Engel von der HTW Dresden in einem kurzweiligen Vortrag die anwesenden Schüler und Lehrer von der Notwendigkeit einer erstklassigen Wissensvermittlung in den MINT-Fächern für Ingenieurberufe.
Insgesamt beteiligten sich 113 Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Altersklassen am Wettbewerb, den die Ingenieurkammer Sachsen nun bereits zum sechsten Mal auslobte. Das diesjährige Motto stellte sich als sehr anspruchsvolle Herausforderung in der Umsetzung heraus. Die Jury, die sorgfältig die Prüfung und Bewertung aller 48 sächsischen Achterbahn-Modelle aus 19 Schulen vorgenommen hat, lobte daher insbesondere das Engagement der Modellbauer. Bei allen eingereichten Modellen konnte man die Freude und den Enthusiasmus der Erbauer förmlich spüren, die sicherlich auch in ihrer Freizeit begeisterte Achterbahnfahrer sind.
Dresdner Schülerteams überzeugen in beiden Alterskategorien
Die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger nahm Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann vor. Der mit 250 € dotierte 1. Platz ging in der Alterskategorie I (bis Klasse 8) an Henry Kreutzmann (12 Jahre) und seinen Mitschüler des Dresdner Gymnasiums Klotzsche mit dem Modell “The Wooden Whirlwind”. Die Jury lobte den Entwurf: “Die Erbauer haben sich für ein bewährtes Tragsystem entschieden und dieses anschließend kreativ und in den passenden Proportionen umgesetzt. Damit haben sie ein sehr ansprechendes funktionsfähiges Achterbahn-Modell kreiert. Die Ausführung erfolgte sehr sorgfältig und mit Liebe zum Detail.”
In der Alterskategorie II (ab Klasse 9) gewannen die 16-jährigen Schüler Luka Urbitsch und Jannes Volkert vom Gymnasium Bürgerwiese Dresden mit ihrem Modell “Space Ride” den Wettbewerb. Auch hier gab sich die Jury über die ausgereifte und funktionsfähige Konstruktion beeindruckt: “Das Modell besticht insbesondere durch eine klare, sauber gearbeitete Struktur der Konstruktion und der Laufbahn, so dass dieses Modell die Jury beim reibungslosen Funktionstest überzeugte.” Damit stehen die beiden Landessieger fest, die sich automatisch für den Bundesentscheid am 14. Juni in Berlin qualifizieren.
Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Dresden, Hartha (Lkr. Mittelsachsen) und Leipzig. Nähere Informationen finden sich am Ende der Mitteilung.
Sonderpreise und Sonderausstellung
Die Stiftung “Sachsen . Land der Ingenieure” vergab je einen mit 100 € dotierten Sonderpreis an die Modelle “Seniorensachsensuperachterbahnsause” (103. Grundschule, Dresden) und “Candy Shop” (Gymnasium Tolkewitz, Dresden).
Aufbauend auf den erstmals im vergangenen Jahr erfolgreich ausgelobten Sonderpreis “Publikumsliebling” sponserte auch dieses Jahr die KONTEK Objekteinrichtungs GmbH aus Dresden den Gewinn für diesen Sonderpreis. Dieser wurde zuvor per Online-Abstimmung ermittelt. Hier konnte sich das Modell “Spinnenschlucht” (Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Döbeln) durchsetzen und überzeugte das breite Publikum. Passend zum diesjährigen Motto gewann der “Publikumsliebling” einen Wertgutschein über 100 € für den Familienfreizeitpark BELANTIS.
Parallel zur Online-Abstimmung wurden alle Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer zwei-wöchigen Sonderausstellung in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) präsentiert. Der Kammerpräsident bedankte sich ausdrücklich bei Herrn Roland Schwarz, Direktor der TSD, für sein Grußwort und für die äußert zufriedenstellende Zusammenarbeit mit dem gesamten TSD-Team bei der Vorbereitung und Präsentation der Junior.ING-Modelle im Rahmen des Landeswettbewerbs. “Wir schätzen die Technischen Sammlungen Dresden als unseren Kooperationspartner sehr und freuen uns, dass wir mit dem Schülerwettbewerb einen aktiven Beitrag zum Erfolg des interaktiven Museums leisten”, so Dr. Temann.
Schülerwettbewerb soll früh für Ingenieurberuf begeistern
Die Ingenieurkammer Sachsen beteiligt sich seit 2018 am Schülerwettbewerb Junior.ING. Damit sollen Kinder und Jugendliche für den Ingenieurberuf schon im Schulalter begeistert werden. Mit herkömmlichen Materialien werden “Ingenieurbauwerke” von Schülerinnen und Schülern geplant und gebaut. Ausgelobt wird der Wettbewerb durch die Ingenieurkammern in mittlerweile 15 Bundesländern. Mit jährlich über 5.000 Teilnehmenden gehört Junior.ING zu einem der größten Schülerwettbewerbe deutschlandweit.
15. März 2024
Erstmals Sächsischer Landespreis “Baupraxis der Zukunft” in Dresden verliehen
Mit dem Sächsischen Landespreis “Baupraxis der Zukunft – nachhaltig, innovativ, zirkulär” hat der Freistaat Sachsen Neuentwicklungen des Bauens gesucht, die das Potenzial haben, die Bauwende hin zur Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit entscheidend mitzugestalten. Am 8. März 2024 hat Staatsminister Thomas Schmidt die Gewinner auf der Dresdner Baumesse HAUS 2024 ausgezeichnet.
Es konnten Wettbewerbsbeiträge in den Kategorien “Baustoffe”, “Bauteile und Bauarten” und “Sonderpreis Baustoffe, Bauteile und Bauarten” eingereicht werden. Die Bewertung übernahm eine fünfköpfige Fachjury mit Dr.-Ing. Tilo Haustein als Vertreter der Ingenieurkammer Sachsen. Insgesamt vier Ideen haben die Jury so überzeugt, dass sie mit einem Landespreis geehrt wurden.
Der Sonderpreis “Baustoffe, Bauteile und Bauarten” richtete sich an autodidaktisch agierende, forschende und experimentierende Bürger. In dieser Kategorie wurde die Projektgemeinschaft “Bauzirkel – Verein für ökologisches Bauen Leipzig e. V.”, der u. a. Kammermitglied Dipl.-Ing. (FH) Andreas Naumann angehört, für die Entwicklung von Lehmprodukten aus regionalem Abraum ausgezeichnet.
Einen Landespreis in der Kategorie “Bauteile und Bauarten” erhielt der Beitrag “SustainaShell”. Preisträger ist die gleichnamige Forschungsgruppe, bestehend aus Vertretern vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. John Grunewald, der WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG und der EA Systems Dresden GmbH. Die Projektgemeinschaft hat eine innovative Außenwanddämmung mit integriertem, erneuerbarem Energiekonzept zur eingriffsarmen Sanierung von Bestandsgebäuden entwickelt.
Ebenfalls in der Kategorie “Bauteile und Bauarten” gewonnen hat die Einreichung “C-Wall”. Der Preis ging an die gleichnamige Projektgemeinschaft, der Vertreter des C³ – Carbon Concrete Composite e. V. vom Institut für Massivbau an der TU Dresden unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach sowie der Kahnt & Tietze GmbH und der Betonwerk Oschatz GmbH angehören. Sie hat Leichtbau-Thermowände in Carbonbetonbauweise entwickelt.
Der Landespreis in der Kategorie “Baustoffe” wurde an das Projekt “GeopaZ” vergeben, das vom Institut für Technische Chemie der TU Bergakademie Freiberg eingereicht wurde. Das Forscherteam hat eine Technologie zur Herstellung von ziegelbruchbasierten Geopolymerbaustoffen entwickelt.
Staatsminister Thomas Schmidt: “Ich bin begeistert, dass es in Sachsen auf viele Fragen zur Nachhaltigkeit in der Baupraxis bereits beeindruckende Antworten aus der Praxis gibt. In insgesamt 30 Wettbewerbsbeiträgen haben die Einreicher dargelegt, wie sie sich ihr Puzzlestück der Bauwende vorstellen. Danke für diese Ideen! Nur gemeinsam schaffen wir es, die ehrgeizigen Klimaziele im Bausektor zu erreichen.”
Der Sächsische Landespreis wurde im Oktober 2023 erstmals ausgelobt. Die vier Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 7.500 €. Zudem vergab die Jury sechs Anerkennungen.
(Auszug aus der Medieninformation des Freistaates Sachsen (ext. Link) vom 08.03.2024.)
15. März 2024
Rückblick: 5. Planertag im Rahmen der Baumesse HAUS 2024
Im Rahmen der bereits 32. Dresdner Baumesse “HAUS 2024”, der größten regionalen Baumesse Deutschlands, fand am 8. März der 5. Planertag 2024 statt. Dieser wurde gemeinsam von der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen sowie der ORTEC Messe und Kongress GmbH ausgerichtet. Neben der klassischen Baumesse mit über 400 Ausstellern und 20.000 Besuchern bot der 5. Planertag die Möglichkeit zur Weiterbildung und Vernetzung von Architekten, Ingenieuren, Wissenschaftlern, Technikern, Handwerkern und weiteren Akteuren aus allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens.
Die Energiewende, von Herrn Staatsminister Thomas Schmidt als Energierevolution bezeichnet, stellt die Politik, die Wirtschaft und letztendlich die Bürger vor große Herausforderungen. Der diesjährige Planertag setzte bewusst den Fokus auf Lösungsvarianten und -alternativen, für eine wirtschaftlich tragbare Abkehr von der Verwertung von fossilen Stoffen zur Energieerzeugung.
Nach der Mittagspause startete die Vortragsreihe der Ingenieurkammer Sachsen. Mit einem kurzen Gesamtüberblick führte Herr Dr. Siegfried Schlott in die Thematik des Planertages 2024 ein und moderierte anschließend die Fachvorträge. Rund 100 Teilnehmer erhielten neueste Lösungsvorschläge und praxisnahe Anregungen zur Umsetzung aktueller energie- und wärmetechnischer Aufgaben.
Frau Dr.-Ing. Bernadetta Winiewska vom ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung GmbH stellte anschaulich Rechte und Pflichten für die zukünftige Wärmeversorgung vor. Mit dem in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der damit festgelegten Umsetzung der “65 % Erneuerbare Energien” -Vorgabe werden die vorgestellten Lösungen für alle Akteure in ihre Bauplanungen Beachtung finden. Im Anschluss präsentierte Herr Prof. Dr.-Ing. John Grunewald, Direktor des Instituts für Bauklimatik der TU Dresden, verschiedene Varianten oberflächennaher Geothermielösungen. Im Kontext der kommunalen Wärmeplanung zeigte er das Potenzial für diese zukunftsträchtigen Lösungen auf. Mit dem Ziel lokale regenerative Energiequellen stärker zu nutzen, wurden den Teilnehmern verschiedene Anwendungsfälle und Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten vorgestellt. Exemplarisch wurde die Umsetzung von Erdeisspeichern sowie die Nutzung kalter Nahwärme mit oberflächennahen Großflächenkollektoren für Einfamilienhäuser bis hin zu Siedlungslösungen anhand von Pilotprojekten thematisiert.
Herr Dr.-Ing. Saad Baradiy von der iproplan® Planungsgesellschaft mbH und bestellter Sachverständiger für thermische Bauphysik und Bauakustik widmete sich dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen im Zusammenhang mit der Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG). Den Zuhörern wurden anschaulich die Aspekte und Bedingungen für die Realisierung eines klimafreundlichen Neubaus (KfN) dargeboten. Am Beispiel vom Zentralgebäude Max-Planck-Haus Tübingen wurde der Weg bis zur erfolgreichen Zertifizierung umfassend erläutert. Abschließend referierte Herr Dipl.-Ing. Uwe Kluge von der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH zum aktuellen Stand und Perspektiven in Bezug zur kommunalen Wärmeplanung. Hierbei stellte er den Teilnehmern die Aktivitäten der in der Ingenieurkammer Sachsen neu gegründeten Taskforce KWP-Kommunale Wärmeplanung vor. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Link https://ing-sn.de/taskforce_kwp.
Die regen Fachdiskussionen im Anschluss aller Vorträge sowie der konstruktive Wissensaustausch zwischen den Teilnehmern und Referenten zeigte das große Interesse an der qualitativ hochwertigen Vortragsreihe. Mit Rücksicht auf den vorgegebenen Gesamtzeitplan der Baumesse wurde der Vortrag von Herrn Dipl.-Betriebswirt Jan Bartels, Haus 9 – Das Passivhaus GmbH zur effizienten Nachdämmung der Gebäudeumfassungen zurückgestellt.
Die Ingenieurkammer Sachsen dankt allen Referenten für ihre informativen und zukunftsorientierten Vorträge sowie Herrn Dr. Schlott für die Moderation des 5. Planertages 2024.
28. Februar 2024
Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Landesämtern des Freistaates Sachsen
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie des Freistaates Sachsen
Am 20. Februar 2024 folgten Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen (IKS) und Herr RA Nils Koschtial, Geschäftsführer der IKS, der Einladung von Herrn Heinz Bernd Bettig in das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) des Freistaates Sachsen in Dresden-Pillnitz.
Beim informellen Kennenlerngespräch führte Herr Bettig, neu gewählter Präsident der LfULG Ende 2023, in die umfangreichen Aufgabenschwerpunkte des LfULG ein. Insbesondere für die Fachgebiete Ingenieurgeologie und Wasserwirtschaft wurden zukünftige Kooperationsmöglichkeiten für die Schwerpunkte Datenmanagement und Datenbereitstellung erörtert. Dr. Temann bekundete großes Interesse der Ingenieurkammer Sachsen, den Bereich Digitalisierung verstärkt auszubauen. Hierfür sollen gemeinsame Veranstaltungen zur Fortbildung und zum weiteren Erfahrungsaustausch angeboten werden.
Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Am 26. Februar 2024 fand in der Geschäftsstelle Dresden der Ingenieurkammer Sachsen (IKS) ein gemeinsames Treffen mit dem Präsidenten des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen (StLA Sachsen) Herrn Martin Richter und seinem Mitarbeiter Herrn Dr. Wolf-Dietmar Speich statt. Kammerpräsident Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann präsentierte den Gästen die umfangreichen Aktivitäten der IKS als Interessenvertretung der sächsischen Ingenieure und befürwortete sehr den gemeinsamen Austausch.
Auf der Grundlage der vorgestellten vielfältigen Angebote des StLA Sachsen stellten die Herren übereinstimmend fest, dass für Mitglieder der IKS die Bereitstellung digitaler Daten für die planenden Berufsfelder zukünftig immer mehr in den Fokus ihrer Tätigkeiten rückt. Unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen bei der Erhebung, Verarbeitung und Bereitstellung statistischer Daten wurde vereinbart, die Zusammenarbeit zukünftig zu verstärken, gemeinsame Synergieeffekte zu nutzen und den Kammermitgliedern bei Informationsveranstaltungen Möglichkeiten zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch anzubieten.
09. Februar 2024
Vizepräsidentin Claudia Fugmann besuchte den 32. Bayerischen Ingenieuretag 2024
Am 26. Januar 2024 folgte Frau Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Sachsen, der Einladung zum 32. Bayerischen Ingenieuretag nach München. Dieser stand unter dem Motto “Mutig in eine neue Welt”.
Rund 1.000 Ingenieure nahmen an dieser mit hochkarätig besetzten Vorträgen aus Wirtschaft, Politik und Verbänden teil. Zahlreiche Gäste aus den unterschiedlichsten Branchen nutzten den Vorabendempfang in der Geschäftsstelle der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau zum Netzwerken und zwanglosen Informationsaustausch.
Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken begrüßte sowohl am Vorabend als auch am Kammertag mit inspirierenden Reden das Publikum. Die weiteren Fachvorträge setzten den Fokus auf die aktuellen Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Mobilität sowie Wachstum der Zukunft, die uns in allen Industriezweigen begleiten. Beispielhaft wurde aufgezeigt, welche wirtschaftlichen und politischen Änderungen sowie Rahmenbedingungen notwendig sind, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.
Frau Fugmanns Fazit: “Ich bin überzeugt, dass unser Berufsstand in dem derzeitigen gesellschaftlichen Wandel vielen Chancen, aber auch wirtschaftliche Risiken zu tragen hat. Der Klimawandel verschärft sich und der Bausektor ist auf dem Weg in eine wirtschaftliche Krise. Dem 32. Bayerischen Ingenieuretag ist es hervorragend gelungen, unter dem Motto ‘Mutig in eine neue Welt’ den Teilnehmenden positive Impulse und Anregungen mitzugeben, damit die dringend notwendige und ökologische Transformation der Bauwirtschaft stetig vorankommt und der gesellschaftliche Wandel unter Berücksichtigung des Klimawandels zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen wird.”
Weiterführende Informationen/Fotos vom 32. Bayerischen Ingenieuretag 2024: https://www.bayika.de/de/ingenieuretag/
26. Januar 2024
Ehrenpräsident Prof. Erfurth mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet
Wir gratulieren unserem Ehrenpräsidenten Herrn Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth, der am 24. Januar mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde.
Bei einer Feierstunde in der Sächsischen Staatskanzlei würdigte Ministerpräsident Michael Kretschmer, stellvertretend für den Bundespräsidenten, sechs Persönlichkeiten aus Sachsen für ihr herausragenden Engagement. In seiner Laudatio ging der Ministerpräsident insbesondere auf das Engagement für die sächsischen Ingenieure ein: “Prof. Dr. Reinhard Erfurth setzte sich mit großer Tatkraft nach der deutschen Wiedervereinigung für den Berufsstand der Ingenieure im Freistaat ein. Mit seinem Namen ist die Gründung der Ingenieurkammer Sachsen eng verknüpft. […] Wichtig war ihm in seiner beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit immer der Ingenieurnachwuchs und dessen Ausbildung.”
Wir sind stolz und dankbar, Herrn Prof. Erfurth als Ehrenpräsidenten und Wegbereiter an unserer Seite zu wissen.
18. Januar 2024
Treffen mit dem Bürgermeister Jan Pratzka
Beigeordneter für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit der Landeshauptstadt Dresden
Am 15. Januar hatte die Ingenieurkammer Sachsen, vertreten von Herrn Vizepräsidenten Ralf Donner, Herrn Geschäftsführer Nils Koschtial und im Beisein von Herrn Justiziar Stefan Jungmann, die Gelegenheit, mit dem Wirtschaftsbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Herrn Jan Pratzka, zu sprechen. Kernthema des gemeinsamen Termins in seinem Büro im Dresdner Rathaus war der drohende Fachkräftemangel. Unzweifelhaft besteht dieser schon in vielen Bereichen und wird für die geplanten Vorhaben, insbesondere im Dresdner Norden noch verstärkt werden. Bis 2030 sollen rund 10.000 neue Arbeitslätze entstehen. Durch die Ansiedlung von Zuliefer- und sonstigen Unternehmen werden insgesamt bis zu 25.000 Arbeitsplätze entstehen können.
Diese zu besetzen sei nur durch die Integration von ausländischem Personal möglich. Bereits jetzt werden statistisch rund zwei Drittel der neu geschaffenen Arbeitsplätze durch ausländische Fachkräfte besetzt. Vizepräsident Donner wies darauf hin, dass neben den üblichen Voraussetzungen wie Wohnraum und (Vekehrs-)Infrastruktur, die Sprache elementar für die Ausübung des Ingenieurberufes ist. Herr Hache, Abteilungsleiter der Ausländerbehörde, vertiefte einige Pläne der Landeshauptstadt, z. B. die Installation von Willkommenslotsen für schnelle Hilfe im “Behördendschungel”.
Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kammer soll enger werden. Im ersten Schritt wird die Ingenieurkammer Sachsen Bestandteil des Netzwerkes zur Fachkräftegewinnung und dadurch die Migration ausländischer Fachkräfte unterstützen.
Weitere Themen waren u. a. die Gestaltung des Vergaberechts, insbesondere für Planungsleistungen, nach der Änderung der VgV. Gemeinsam mit der neuen Leiterin des zentralen Vergabebüros, Frau Doreen Behrendt, wurden Lösungsansätze u. a. Reduktion der Eignungsanforderung und Verfahrensbeschleunigung besprochen.
Im Dritten und letzten Gesprächskomplex wurde von Vizepäsident Donner das Thema Investitionen zur Erhaltung und Förderung der Infrastruktur angesprochen. Hier schloss sich das Gespräch nahtlos an die beginnenden Ausführungen zu den bevorstehenden Ansiedlungen im Dresdner Norden an. Im Ergebnis zeigt sich die Stadt bereit, gemeinsam mit dem Dresdner Umland diese Herausforderung anzunehmen und gemeinsam mit den Interessengruppen zu kooperieren.
Herr Pratzka betonte zum Schluss, dass die Umsetzung der Vorhaben nur im Schulterschluss mit den gewählten Stadtratsvertretern möglich sei.
24. Oktober 2023
Ingenieurkammer Sachsen feiert 30-jähriges Jubiläum in Oschatz
Am 19. Oktober 2023 folgten rund 300 Gäste der Einladung der Ingenieurkammer Sachsen zum diesjährigen Ingenieurkammertag in die Stadthalle nach Oschatz.
Ein wichtiges Datum für die Ingenieurkammer Sachsen: Vor 30 Jahren, am 19. Oktober 1993, veröffentlichte der Sächsische Landtag das Ingenieurkammergesetz, welches die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Ingenieurkammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts schuf. Im Anschluss an den Ingenieurkammertag waren alle Anwesenden eingeladen, dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern.
Rückblick und Ausblick
Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann eröffnete den Ingenieurkammertag. In seiner Eröffnungsrede legte er dar, welche Herausforderungen bereits von den sächsischen Ingenieuren gemeistert wurden und welche ihnen noch bevorstehen. Dabei seien vor allem der Klimawandel und die Bedrohungen der sächsischen Ingenieurlandschaft, wie z. B. die Streichung der Mindestsätze der HOAI oder der sich weiter verschärfende Fachkräftemangel, zu nennen.
Staatsminister Thomas Schmidt lobte in seinem Grußwort die Zusammenarbeit mit der Ingenieurkammer Sachsen. “Als Kammer haben Sie 30 Jahre den Aufbau unseres Freistaates mit begleitet und unterstützt. Sie als Ingenieure haben mit Ihrer Kammer einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Sachsen heute eines der wirtschaftlich stärksten und leistungsfähigsten Bundesländer ist. Dafür danke ich Ihnen im Namen der Sächsischen Staatsregierung!”
Im Grußwort der Stadt Oschatz bedankte sich Oberbürgermeister David Schmidt, dass Oschatz als Veranstaltungsort für den Ingenieurkammertag ausgewählt wurde. Auch abseits der Großstädte entstehen zukunftsfähige Lebensräume dank verschiedener Städtebauprojekte wie z. B. dem O-Schatz-Park.
Den Grußworten folgte die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Ingenieurkammer Sachsen und den Technischen Sammlungen Dresden. Museumsdirektor Roland Schwarz brachte in seinem Statement die Bedeutung der MINT-Förderung zum Ausdruck, welche durch gemeinsame Projekte wie dem Schülerwettbewerb Junior.ING oder dem Bildungsmakerspace MACHwerk vorangetrieben werden.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums hielt Ehrenpräsident Prof. Dr. sc. techn. Reinhardt Erfurth eine Festrede, in der er auf das Wirken der Ingenieurkammer zurückblickte. Untermalt wurde sein Vortrag von einer umfangreichen Bilderpräsentation.
Verleihung von Wackerbarth-Medaille und Ingenieurtaler
Die Wackerbarth-Medaille, die höchste Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen, wurde in diesem Jahr an zwei Preisträger verliehen. Dr.-Ing. Albrecht Buttolo erhielt die Auszeichnung für sein Engagement für den Berufsstand der Ingenieure in seiner Funktion als Staatssekretär, später als Sächsischer Staatsminister des Inneren. In seiner Laudatio ging Ehrenvorstand Dipl.-Ing. (FH) Rolf Rau auf die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Buttolo ein, der einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau unserer Kammer während der 1990er Jahre leistete.
Zudem wurde der ehemalige Vizepräsident der Ingenieurkammer Sachsen, Herr Dr.-Ing. Siegfried Schlott für sein langjähriges Engagement gewürdigt. Laudator und langjähriger Mitstreiter, Herr Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz, brachte seine Wertschätzung und Anerkennung für Herrn Dr. Schlotts anhaltenden Tatendrang, den Berufsstand voranzubringen, zum Ausdruck.
Außerordentliches Engagement im Ehrenamt würdigt die Ingenieurkammer Sachsen mit dem Sächsischen Ingenieurtaler. In diesem Jahr wurden Herr Dipl.-Ing. (FH) Gerald Schäfer als ehemaliges Mitglied der Vertreterversammlung und Herr Ing. Adam Vokurka Ph.D., Präsident des Tschechischen Verbandes der Bauingenieure (ČSSI), ausgezeichnet.
Schwerpunktthema Künstliche Intelligenz
Der zweite Programmteil widmete sich dem Thema Künstliche Intelligenz. In seiner Keynote nahm Prof. Dominik Bösl als führender Robotik- und KI-Experte die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch die Geschichte der Innovationen. Diese zeige, dass jede neue Idee Zeit und Durchhaltevermögen erfordere, bevor sie akzeptiert werde. So verhalte es sich auch mit dem Thema KI, welches aktuell vor der Herausforderung stehe, den Sprung von der Forschung zur Integration in bestehende Prozesse und Arbeitsstrukturen zu schaffen.
Die anschließende Podiumsdiskussion vertiefte das Thema mit dem Fokus auf “KI im Bauwesen”. Unter der Moderation von Dipl.-Ing. Eric Sturm (Berater für digitale Kommunikation, Driftsethe) entstand eine spannende Diskussion. Teilgenommen haben: Frau Dipl.-Ing. (FH) Bianca Weber-Lewerenz (Gründerin “Exzellenzinitiative für nachhaltige, menschgeführte KI im Bauwesen”, Aichtal), Herr René Breyer (Chief Digital Officer Zausinger GmbH & Co. KG, München), Herr Dipl.-Ing. (TU) Sandor Horvath (Leiter Digitallabor, OTH Regensburg), Herr Felix Kretschmann M. Sc. (Produktmanager elevait GmbH & Co. KG, Dresden) sowie Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann.
30 Jahre Ingenieurkammer Sachsen
Für den letzten Programmpunkt wurde Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Martina Ziegler auf die Bühne gerufen, die sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschieden wird. Kammerpräsident Dr. Temann dankte der stellvertretenden Geschäftsführerin für 28 Jahre Engagement und Einsatz für die sächsischen Ingenieure. Anschließend lud er alle Anwesenden ein, den Abend bei Livemusik, einem Imbiss und guten Gesprächen ausklingen zu lassen.
12. September 2023
Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern ist gestartet
Thema „Achterbahn – drunter und drüber“
Der bundesweite Schülerwettbewerb Junior.ING der Ingenieurkammern geht in eine neue Runde. Ab sofort sind wieder kreative Nachwuchstalente aufgerufen, sich zu beteiligen! Auch in diesem Jahr übernimmt der sächsische Kultusminister Christian Piwarz die Schirmherrschaft über den Landeswettbewerb.
Das diesjährige Motto des Schülerwettbewerbs lautet: “Achterbahn – drunter und drüber”. Aufgabe ist es, eine Achterbahn zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Die Konstruktion soll aus Tragkonstruktion und Fahrbahn bestehen, auf der eine Kugel mit minimalem Anstoß vom Startpunkt bis zum Endpunkt gelangt. Bei der Gestaltung sind Fantasie und technisches Wissen gefragt. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien – Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9.
Die Ingenieurkammer Sachsen lobt den Landeswettbewerb seit 2018 aus. Erneut unterstützen die Technischen Sammlungen Dresden als Kooperationspartner bei der Durchführung des sächsischen Landeswettbewerbs. Unter anderem werden alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer Sonderausstellung im Frühjahr 2024 dort präsentiert werden.
Anmeldeschluss ist der 2. Dezember 2023. Die fertigen Modelle müssen bis zum 1. März 2024 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.junioring.ing-sn.de
21. August 2023
Vergabeverfahren beschleunigen – Strukturentwicklung voranbringen
Im Gespräch mit Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH
Am 17. August 2023 besuchte Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH (SAS), die Geschäftsstelle der Ingenieurkammer Sachsen.
Als Kammervertreter nahmen Vizepräsidentin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Wolfgang Heide sowie Geschäftsführer RA Nils Koschtial an dem Gespräch teil. Es war das erste Treffen zwischen Vertretern der im November 2019 gegründeten SAS und der Ingenieurkammer Sachsen.
Zentrale Aufgabe der SAS ist die Beratung und Unterstützung der vom Strukturwandel besonders betroffenen Landkreise und Kommunen, um sie für die Zeit nach der Braunkohleförderung und -verstromung zu zukunftstragenden Regionen zu entwickeln. Deshalb tauschten sich die Gesprächspartner zum einen über die geplanten Investitionen in den Strukturentwicklungsregionen aus.
Zum anderen erörterten sie gemeinsam, wie Vergabeverfahren effizienter gestaltet werden können. Herr Mühlberg berichtete von innovativen Projekten, die jedoch durch langwierige Vergabeverfahren oft ausgebremst werden. Hier bot die Ingenieurkammer Sachsen ihre Unterstützung an, beispielsweise in Form von einem Schulungsangebot für Vergabestellen. Beide Gesprächsparteien zogen ein positives Fazit und wollen künftig enger zusammenarbeiten.
19. Juni 2023
Spitzendisziplin “Brückenschlagen”
Bundesweiter Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern zeichnet Nachwuchstalente in Berlin aus
Am 16. Juni 2023 wurden die Preisträger des Schülerwettbewerbs Junior.ING bei der feierlichen Verleihung im Deutschen Technikmuseum Berlin bekanntgegeben. Das diesjährige Motto des Wettbewerbs der Ingenieurkammern lautete: “Brücken schlagen”. Aufgabe war es, eine Fuß- oder Radwegbrücke zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Die Gestaltung der Modelle verlangte den bundesweit rund 4.500 teilnehmenden Schülern Fantasie und technisches Wissen ab. So musste die Konstruktion ein Gewicht von mindestens 500 g in der Mitte der Brücke tragen können. Dabei investierten die Teams mehr als 40.000 Stunden in die Projektarbeit.
Für den Bundesentscheid qualifizierten sich die Landessieger des sächsischen Wettbewerbs. Paul Robert Bartzsch und Anton Ebermann (Kat. I) sowie Willi Beyer (Kat. II) belegen jeweils einen 5. Platz. Die ersten Preise beider Alterskategorien in der Spitzendisziplin des Ingenieurbaus, dem Brückenbau, gehen 2023 nach Nordrhein-Westfalen. Zudem vergibt die Deutsche Bahn wieder Sonderpreise für besonders innovative Modelle. Diese kommen 2023 aus Brandenburg (Kat. I) bzw. Hamburg (Kat. II). Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: “Wer Brücken schlagen will, muss Brücken bauen können. Die Schülerinnen und Schüler haben in diesem anspruchsvollen Wettbewerb bewiesen, dass sie diese Kunst meisterlich beherrschen. Sie haben tragfähige Modelle für eine nachhaltige Mobilität entwickelt und mit ihren Brücken für Fußgänger und Radfahrer Impulse für einen klimafreundlichen Ingenieurbau gegeben. Der Wettbewerb hat einmal mehr deutlich gemacht, wie viel Kreativität, Forschergeist und handwerkliche Präzision in den Schülerinnen und Schülern steckt. Ein gutes Zeichen für die Baubranche, die solchen engagierten und kreativen Nachwuchs braucht.”
Ausgewählt wurden die Preisträger von einer fünfköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer. Und der Juryvorsitzende zeigt sich vom Engagement aller Beteiligten begeistert: “Der Schülerwettbewerb Junior.ING beweist erneut, wie groß das Potential für hervorragende planende und ausführende Bauingenieure der nächsten Generation in Deutschland ist. Im Bundesentscheid werden die ‘Sieger der Sieger’ aus den Landeswettbewerben ausgezeichnet. Sie stehen stellvertretend für all die vielen Schüler – und die sie unterstützenden Lehrer –, die über Monate hinweg zusätzlich zum normalen Schulbetrieb ein großes Maß an Engagement, Fleiß und Teamgeist an den Tag gelegt haben, um ihre ganz persönliche Vision vom Brückenschlagen umzusetzen.”
Ellen Petersson, Leiterin Lean Exzellenz Deutsche Bahn AG, unterstreicht die Bedeutung des Wettbewerbs für das Ingenieurwesen: “Dieser Wettbewerb ist nicht nur ein Schaufenster für die Ideen und Kreativität der Schülerinnen und Schüler. Er bietet den Nachwuchsingenieur:innen von morgen auch die Chance, ihre Leidenschaft für Technik und Gestaltung zu entfalten. Der Bedarf an qualifizierten Ingenieur:innen ist groß und wird in unserer Gesellschaft wachsen – diese jungen Talente sind die Schlüsselakteure, die die Herausforderungen der Zukunft meistern werden.”
Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 Euro dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 Euro, 300 Euro, 200 Euro und 100 Euro freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn für ein besonders innovatives Team war mit 300 Euro dotiert. Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie sind bis Jahresende im Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums zu sehen.
Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt.
25. Mai 2023
Ministerpräsident Michael Kretschmer zu Gast beim 14. Wackerbarth-Forum
Thema: Klimaangepasstes Wassermanagement – essenziell für Sachsens Zukunft!
Während zerstörerische Extremereignisse wie Flut und Feuer in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent sind, gehen die tatsächlichen Probleme viel weiter in die Breite und Tiefe. Der Grundwasserspiegel sinkt stetig, die Temperaturen steigen, was mit erhöhter Verdunstung einhergeht, die Wasserqualität leidet.
Der Wasserhaushalt von Regionen wie der Lausitz befindet sich in einem äußerst komplexen Transformationsprozess. Die Ressource Wasser ist knapp, deshalb muss, nicht nur bei Neuansiedlungen von Industrie, ihr Schutz gewährleistet und ihre Verteilung strategisch geplant werden.
“Klimaangepasstes Wassermanagement – essenziell für Sachsens Zukunft!” stand im Mittelpunkt des 14. Wackerbarth-Forums der Ingenieurkammer Sachsen am 22. Mai 2023 auf Schloss Wackerbarth. Zu der Expertenrunde konnte Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann erneut Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßen, der sich rege an der Diskussion zu den Herausforderungen und Chancen klimaangepassten Wassermanagements für eine lebenswerte Zukunft der Region beteiligte.
Mit dem ersten Impulsvortrag informierte Dr.- Ing. habil. Uwe Müller als Vizepräsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. und Geschäftsführer des Deutschen Talsperrenkomitee e. V. über die Wasserhaushaltssituation in Sachsen. Prof. Dr. Dr. h.c. Dietrich Borchardt, Leiter Forschungsbereich “Wasserressourcen und Umwelt” im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, legte seinen Fokus auf das Innovationspotential im Gewässerschutz. Im letzten Vortrag erörterte Dr. Bernd Bucher, Vorstand Erftverband, die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen in Bergbauregionen.
Neben den Fachreferenten nahmen an der Diskussion teil:
- Dipl.-Ing. Ingolf Arnold, 1. Vorsitzender Wassercluster Lausitz e. V.,
- Dr. Peter Fröhlich, Geschäftsführender Gesellschafter PARFORCE Engineering & Consulting GmbH,
- Stefan Grohmann, Verbandsvorsteher Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband,
- Petra Räuber, Beraterin für die Wasserwirtschaft, ehem. Geschäftsführerin wks Technik GmbH,
- seitens des Vorstandes Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Dipl.-Ing. Ralf Donner und Ing. Nico Friedrich M. Sc.
- sowie seitens der Geschäftsstelle Geschäftsführer RA Nils Koschtial und Dipl.-Ing. Harriet Lößnitz M. A.
Im Fazit der Diskussion betonte Ministerpräsident Kretschmer: “Wasserversorgung ist Lebensgrundlage und wird immer mehr Standortfaktor für Strukturentwicklung sowie die Ansiedlung von Betrieben. Dürre, Hitze und Starkregen erfordern Anpassungen der Wasserinfrastruktur, die bei der Sächsischen Staatsregierung hohe Priorität haben.”
Die Ingenieurkammer Sachsen wird daher in enger Abstimmung mit der Landespolitik das Thema “Klimaangepasstes Wassermanagement” weiterhin aufmerksam begleiten und sich mit ihrer vorhandenen Expertise proaktiv in die entsprechenden Netzwerke einbringen.
6. April 2023
Schülerwettbewerb Junior.ING
Sachsens beste Brückenmodelle in Dresden ausgezeichnet
Die Sieger des Schülerwettbewerbs Junior.ING der Ingenieurkammer Sachsen sind gekürt. Die Erstplatzierten stammen in diesem Jahr aus Annaberg-Buchholz und Dresden. Vor mehr als 130 Gästen wurden am 6. April 15 Schülerteams in den Technischen Sammlungen Dresden ausgezeichnet. Aufgabe des Wettbewerbs mit dem Motto „Brücken schlagen“ war es, das Modell einer Fuß- und Radwegbrücke zu planen und zu bauen.
Der Landeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Christian Piwarz. In seinem Grußwort lobte er die Qualität der Wettbewerbsbeiträge: „Sachsen gilt als das Land der Tüftler und Erfinder. Die mit viel Kreativität, Geschick und Wissen gebauten Modelle der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass der Freistaat diesen Ruf zu Recht hat.“ Insgesamt beteiligten sich 215 Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Altersklassen am Wettbewerb, den die Ingenieurkammer Sachsen nun zum fünften Mal auslobte.
Filigrane Tragwerkskonstruktionen überzeugen in beiden Alterskategorien
Die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger nahm Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann vor. Der mit 250 € dotierte 1. Platz ging in der Alterskategorie I (bis Klasse 8) an Paul Robert Bartzsch (10 Jahre) und Anton Ebermann (11 Jahre) des Gymnasiums Dresden Klotzsche mit dem Modell „Das Verkehrte A“. Die Jury lobte den Entwurf: „Die Erbauer haben sich für ein bewährtes Tragsystem entschieden und dieses anschließend kreativ und in den passenden Proportionen umgesetzt und damit ein sehr ansprechendes Bauwerk geschaffen. Die Ausführung erfolgte sehr sorgfältig und mit Liebe zum Detail.”
In der Alterskategorie II (ab Klasse 9) holte der 16-jährige Willi Beyer der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge aus Annaberg-Buchholz mit seiner „Brücke übern Olbersch-dorfer Dorfbach“ den Sieg. Auch hier gab sich die Jury über die filigrane Konstruktion beeindruckt: “Das Modell besticht insbesondere durch sein gut durchdachtes statisches Tragkonzept sowie den verantwortungsvollen Einsatz der Materialen. Die klaren Strukturen der Schrägseilbrücke führen zu einer wirtschaftlichen Baukonstruktion, welche durch und durch sauber gearbeitet wurde.”
Damit stehen die beiden Landessieger fest, die sich automatisch für den Bundesentscheid am 16. Juni in Berlin qualifizieren. Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Döbeln, Dresden, Hartha, Heidenau, Meißen und Zwönitz. Die Stiftung „Sachsen . Land der Ingenieure“ vergab je einen Sonderpreis an die Modelle „Brückenspiel“ (Dresden) und „Station Bridge“ (Dresden) sowie Anerkennungen für die beiden von Grundschülern entworfenen Modelle „The green line“ (Dresden) und „Grechwitzer Power-Bridge“ (Hartha).
Premiere: Publikumspreis und Sonderausstellung
Erstmals wurde der Sonderpreis „Publikumsliebling“ verliehen, welcher zuvor per Online-Abstimmung ermittelt wurde. Die „Gewundene Radweg- und Fußgängerbrücke“ von Jamon Jeremy Binder (13 Jahre) vom Martin-Luther-Gymnasium Hartha konnte sich gegen die übrigen 94 Modelle durchsetzen. Er gewann einen Einkaufsgutschein über 100 €, gesponsert von der KONTEK Objekteinrichtungs GmbH aus Dresden.
Parallel zur Online-Abstimmung wurden alle Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer zwei-wöchigen Sonderausstellung in den Technischen Sammlungen Dresden präsentiert. Der Kammerpräsident bedankte sich beim Kooperationspartner für diese Möglichkeit. „Denn es wäre viel zu schade, wenn nur unsere Fachjury die Modelle genauer unter die Lupe nehmen könnte“, so Dr. Temann.
Schülerwettbewerb soll früh für Ingenieurberuf begeistern
Die Ingenieurkammer Sachsen beteiligt sich seit 2018 am Schülerwettbewerb Junior.ING. Damit sollen Kinder und Jugendliche für den Ingenieurberuf schon im Schulalter begeistert werden. Mit herkömmlichen Materialien werden „Ingenieurbauwerke“ von Schülerinnen und Schülern geplant und gebaut. Ausgelobt wird der Wettbewerb mittlerweile durch die Ingenieurkammern in 15 Bundesländern. Mit jährlich 5.000 Teilnehmern gehört Junior.ING zu einem der größten Schülerwettbewerbe deutschlandweit.
27. Februar 2023
Kommunale Wärmeplanung – Wege zur klimaneutralen Wärmeversorgung
Im Gespräch mit Staatssekretär Dr. Gerd Lippold
Am 7. Februar 2023 fand ein Treffen zwischen Staatssekretär Dr. Gerd Lippold (Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, SMEKUL) und Vertretern der Ingenieurkammer Sachsen statt. Im Gespräch wurden die aktuellen Themen zum Klimawandel unter dem Aspekt der kommunalen Wärmeplanung (KWP) erörtert.
Die Ingenieurkammer Sachsen möchte sich bei der Gestaltung realisierbarer Vorgaben zum Erreichen der klimapolitischen Ziele der Bundesrepublik einbringen. Daran sollten neben den Bürgern und ihren kommunalen Vertretern auch die Ingenieure aller Fachdisziplinen mitwirken.
Mit der geplanten GEG-Novelle ist davon auszugehen, dass die geforderten energetischen Gebäudestandards deutlich stärker als bisher durch die klimafreundlichen Wärmeerzeugungs-maßnahmen realisiert werden. Im Gespräch äußerten die Kammervertreter den Wunsch, dass die Kommunen für die Realisierung der KWP Unterstützung durch das SMEKUL erfahren. Dies könne beispielsweise in Form von Empfehlungen, Leitfäden, Verordnungen und Förderungs-programmen erfolgen, ohne den bürokratischen Aufwand zu erhöhen. Zu Fragen der KWP steht die Ingenieurkammer Sachsen bereits in engerem Kontakt mit der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH.
Was ist kommunale Wärmeplanung?
Eine KWP ist eine informelle Planung auf Gemeindeebene und ein zentraler Baustein der Energiewende vor Ort unter Berücksichtigung zukünftiger Klimaneutralität und Versorgungs-sicherheit. Die KWP soll den kommunalen Hauptakteuren als strukturelle Leitplanke für die zukünftige Stadt- und Wärmeplanung dienen. Ziel einer KWP ist es, für die Gemeinden eine ökologische, ökonomische, sozial verträgliche und versorgungssichere Wärmelösung als langfristige Perspektive darzustellen und Maßnahmen bzw. Umsetzungsoptionen aus Sicht der Gemeinde zu benennen.
Die Mitglieder der Ingenieurkammer Sachsen stehen mit ihrer Fachkunde, langjährigen Praxiserfahrung und dem detaillierten Wissensfundus zu den spezifischen regionalen Besonderheiten bereit, um die planerischen und interdisziplinären Herausforderungen der KWP zu bewältigen.
21. Februar 2023
Ausstellung zum Sächsischen Staatspreis für Baukultur zu Gast in Zwickau
Einladung zum Ausstellungsrundgang am 15. März 2023
Sachsens bedeutendster Preis für Architekten, Planer und Bauherren, der Sächsische Staatspreis für Baukultur, kommt nach Zwickau! Vom 7. bis 31. März 2023 ist die Wanderausstellung zum 2022 vergebenen Staatspreis im Rathaus Zwickau zu sehen.
Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung lobt diesen Preis alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen aus. Im vergangenen Jahr ging der Sächsische Staatspreis für Baukultur nach Grimma. Aus 73 eingereichten Beiträgen entschied sich die Jury für die “Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde”. Neben dem Preisträger präsentiert die Ausstellung die Wettbewerbsbeiträge, die das Preisgericht für eine Anerkennung ausgewählt hatte, zum Beispiel die Skateanlage Parkallee in Leipzig-Grünau oder das kooperative Wohnprojekt Ourhaus im Leipziger Westen. Auch die beiden Prämierungen “Engere Wahl” sowie alle weiteren eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden auf den Ausstellungswänden vorgestellt.
Für den 15. März 2023 laden die Architektenkammer und die Ingenieurkammer zusammen mit der Stadtverwaltung Zwickau alle Interessierten zu einem öffentlichen Ausstellungsrundgang ein. Vertreter des Arbeitskreises Staatspreis Baukultur, der Stadt Zwickau und der Kammern führen ab 18.30 Uhr zum Staatspreis für Baukultur 2022 aus. Er stand unter dem Motto “Orte des Miteinanders – Lebendig und verbindend” und hatte so viele Einreichungen wie noch nie. Der Preis wurde am 12. Juli 2022 im Dresdner Kulturpalast verliehen.
Der Sächsische Staatspreis für Baukultur richtet sich gleichermaßen an Bauherren, Architekten und Ingenieure. Mit dem Staatspreis werden Bauprojekte ausgezeichnet, die einen sichtbaren und erlebbaren Beitrag zur Baukultur in Sachsen leisten. Er würdigt die Werke als auch ihre Urheber. Ziel ist es, mehr Menschen für das Thema “Baukultur” zu begeistern, Wettbewerbsbeiträge mit Vorbildfunktion hervorzuheben und diese einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.
SÄCHSISCHER STAATSPREIS FÜR BAUKULTUR 2022
“Orte des Miteinanders – Lebendig und verbindend”
Ausstellung vom 7. bis 31. März 2023
im Rathaus Zwickau, 1. OG, Hauptmarkt 1, 08056 Zwickau
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag und Samstag 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Zum Ausstellungsrundgang am 15. März, 18.30 Uhr wird herzlich eingeladen.
30. Januar 2023
Staatssekretärin Meyer zu Gast bei der Ingenieurkammer Sachsen
Offener Austausch zu den Themen Digitalisierung und öffentliche Investitionen
Am 25. Januar besuchte die Sächsische Staatssekretärin für Regionalentwicklung Barbara Meyer gemeinsam mit Abteilungsleiterin Annette Rothenberger-Temme die Ingenieurkammer Sachsen. Sie wurden von Präsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Vizepräsident Dipl.-Ing. Ralf Donner, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Wolfgang Heide sowie Geschäftsführer RA Nils Koschtial in der Dresdner Geschäftsstelle empfangen.
Ein zentrales Gesprächsthema war der Doppelhaushalt 2023/2024 und die damit geplanten öffentlichen Investitionen insbesondere zur Unterstützung des Strukturwandels. Die Ingenieurkammer Sachsen begrüßt, dass vor allem infrastrukturelle Projekte gefördert werden sollen wie z. B. der Ausbau des Radwege- und Schienennetzes. Auch eine mögliche Vollendung des Saale-Leipzig-Kanals im Leipziger Westen zu touristischen Zwecken wurde thematisiert. Weiterhin tauschten sich die Gesprächspartner über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Freistaat aus. Wesentliche Stichworte sind hierbei der digitale Bauantrag sowie die Umsetzung des Online-Zugang-Gesetzes (OZG).
Abschließend wurde das Projekt “Europäischer Ingenieurkammertag 2025 in der Kulturhauptstadt Chemnitz” vorgestellt, für welches die Staatssekretärin die Unterstützung des Ministeriums zusicherte.
26. Januar 2023
Austausch über länderübergreifendes Krisenmanagement
Am 19. Januar 2023 trafen sich Vertreter der IHK Nord Westfalen sowie der Ingenieurkammern von Nordrhein-Westfalen und Sachsen in Münster.
Anknüpfend an ihre Kooperationsvereinbarung vom November 2021, tauschten sich die Gesprächspartner über die bisherige Zusammenarbeit im Rahmen der Hochwasserhilfemaßnahmen aus. Ein wichtiger nächster Schritt ist nun, diese Erfahrungen für andere Bundesländer aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, damit diese im Falle eines Katastrophenfalls schnellstmöglich reagieren können.
Teilnehmer des Treffens waren Herr Dr. Benedikt Hüffer (Präsident IHK Nord Westfalen), Herr Dr. Arne Kolbmüller (Ehrenpräsident Ingenieurkammer Sachsen), Herr Dr. Fritz Jaeckel (IHK-Hauptgeschäftsführer), Herr Dr. Heinrich Bökamp (Präsident Ingenieurkammer-Bau NRW, siehe Foto, v. l. n. r.) sowie Herr RA Nils Koschtial (Geschäftsführer Ingenieurkammer Sachsen) und Herr Dr. Jochen Grütters (stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer).
12. Januar 2023
Neuer Vorstand der Ingenieurkammer Sachsen gewählt
Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann im Präsidentenamt bestätigt
Die 8. Vertreterversammlung der Ingenieurkammer Sachsen hat bei ihrer konstituierenden Sitzung am Mittwoch, den 11. Januar 2023 in Dresden einen neuen Kammervorstand gewählt:
- Herr Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann – Präsident
- Frau Dipl.-Ing. Claudia Fugmann – Vizepräsidentin
- Herr Dipl.-Ing. Ralf Donner – Vizepräsident
- Herr Dipl.-Ing. Ronny Hänel – Schatzmeister
- Herr Ing. Nico Friedrich M. Sc. – Beisitzer
- Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Heide – Beisitzer
- Herr Dipl.-Ing. (BA) Holger Schunk – Beisitzer
Nach seiner Wiederwahl erklärte Dr. Temann: “Den bei meinem Amtsantritt vor zwei Jahren eingeschlagenen Weg werde ich gemeinsam mit dem neuen Vorstand fortsetzen.” Schwerpunkte der kommenden Arbeit sieht der Präsident in
- der Existenzsicherung der sächsischen Ingenieurinnen und Ingenieure,
- der Gewinnung von Fachkräften und Nachwuchs sowie
- bei Nachhaltigkeit und Klimaneutralität.
Der neue siebenköpfige Vorstand wurde gemäß dem Sächsischem Ingenieurgesetz für die Dauer von vier Jahren gewählt und nimmt unmittelbar nach der Wahl seine Arbeit auf.
5. Dezember 2022
Im Gespräch mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert
Auf Einladung von Oberbürgermeister Dirk Hilbert fand am 28. November 2022 ein Treffen mit Vertretern der Ingenieurkammer Sachsen im Rathaus Dresden statt. Präsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Vorstandmitglied Dipl.-Ing. Ralf Donner und Geschäftsführer RA Nils Koschtial hatten einige Themen im Gepäck, die derzeit viele sächsische Ingenieure beschäftigen.
Neben dem Doppelhaushalt 2023/2024 und die darin geplanten öffentlichen Investitionen in den Bereichen Bau und Verkehr, spielte vor allem das Thema Vergabe eine zentrale Rolle. Im Beisein vom Leiter des Zentralen Vergabebüros, Herrn Peter Krones, wurden verschiedene Fragestellungen diskutiert: Welche Auswirkungen hat der Wegfall von §3, Abs. 7 VgV auf Ausschreibungen der Landeshauptstadt Dresden? Ist eine Art Präqualifikation für Beratende Ingenieure denkbar? Wie kann die Stundesatzproblematik bei Ingenieurverträgen durch vertragliche Regelungen angegangen werden? Zudem informierte Oberbürgermeister Hilbert über die Geodaten-Strategie der sächsischen Landeshauptstadt.
Zum Abschluss dieser konstruktiven Gesprächsrunde waren sich die Beteiligten einig, die Zusammenarbeit zukünftig zu intensivieren und regelmäßig solche Treffen durchzuführen.
10. November 2022
Ingenieurkammertag Sachsen
Wie die sächsischen Ingenieure die Zukunft mitgestalten können
Am 3. November waren die Mitglieder der Ingenieurkammer Sachsen sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung nach dreijähriger Pandemie-bedingter Pause zum Ingenieurkammertag ins Carlowitz Congresscenter nach Chemnitz eingeladen.
Die rund 300 Teilnehmer erwartete ein abwechslungsreiches und informatives Programm. Darüber hinaus fand die Wahl der 8. Vertreterversammlung statt, die in den nächsten vier Jahren die berufspolitischen Leitlinien der Ingenieurkammer Sachsen bestimmen wird.
Ingenieure als Lösungsgeber
In seiner Begrüßungsrede ging Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann auf die vielfältigen Herausforderungen und Entwicklungen ein, die der Berufsstand der Ingenieure zu bewältigen habe. Stellvertretend zu nennen seien der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die daraus resultierende Energie- und Rohstoffkrise, die anhaltende Aushöhlung freiberuflicher Prinzipien sowie die Klimakrise und die erforderliche ökologische Wende. Insbesondere aus Letzterem ergeben sich aber auch Chancen, wie er betonte, z.B. zur Steigerung des gesellschaftlichen Ansehens und Wertschätzung, denn: “Wir Ingenieurinnen und Ingenieure sind es, die Antworten auf die drängenden Fragen geben.”
Auch der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Sven Schulze, hob in seinem Grußwort hervor, wie wichtig das Engagement der berufsständischen Organisationen sei. Vor allem die Ingenieure seien als Dialogpartner der Politik gefragt, wie die neuen Herausforderungen angegangen werden können.
Ministerpräsident Michael Kretschmer dankte den sächsischen Ingenieurinnen und Ingenieuren per Videobotschaft für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und betonte, dass er “immer ein offenes Ohr” für ihre Belange und Ratschläge habe.
Verleihung von Wackerbarth-Medaille und Ingenieurtaler
Mit der Wackerbarth-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen, wurde in diesem Jahr Herr Dr. Fritz Jaeckel ausgezeichnet. Ehrenpräsident Dr.-Ing. Arne Kolbmüller berichtete in seiner Laudatio von der engen Zusammenarbeit während der Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 in Sachsen sowie 2021 in NRW und im Ahrtal. Als Beauftragter für den Wiederaufbau in den Flutgebieten zeigte Herr Dr. Jaeckel großes Interesse an den Ideen und Lösungen der Ingenieurkammer Sachsen, um den betroffenen Bürgern schnellstens Hilfe zu leisten.
Da der Preisträger nicht anwesend sein konnte, fand die Preisübergabe im Vorfeld des Ingenieurkammertages statt. Das Treffen wurde in einem Video festgehalten, in dem sich Herr Dr. Jaeckel bei der Ingenieurkammer Sachsen für die Auszeichnung bedankte.
Außerordentliches Engagement im Ehrenamt würdigt die Ingenieurkammer Sachsen mit dem Sächsischen Ingenieurtaler. In diesem Jahr wurden zwei langjährige Kammermitglieder und Ehrenvorstände ausgezeichnet: Herr Dr.-Ing. Jürgen Gutsfeld, der sich heute vor allem für die Stiftung “Sachsen . Land der Ingenieure” einsetzt, und Herr Dipl.-Ing. (FH) Rolf Rau, der als ehemaliger Sprecher des Vorstandes auch heute noch vor allem die Kontakte mit den ausländischen Kammern pflegt.
Impulse zur Energiekrise
Im Mittelpunkt der Fachbeiträge stand die aktuelle Debatte rund um das Thema Energie.
Publizist und Zukunftsforscher Matthias Horx ging in seiner Keynote der Frage nach, wie eine Energieversorgung ohne fossile Verbrennung gelingen kann. Mithilfe seines “Regnose-Prinzips” nahm er die Anwesenden mit in das Jahr 2050, wenn dieses Ziel erreicht sein werde, und blickte zurück auf den Weg dorthin. Seine These: Es brauche ein ganzheitliches Denken, um die Technologien, die es weitestgehend heute schon gebe, in praktikable Vorhaben umzusetzen. Hier sei der Berufsstand der Ingenieure gefragt.
Im zweiten Programmteil näherte sich die Podiumsdiskussion unter dem Titel “Energieszenarien – neue lohnenswerte Aufgaben für Ingenieure” dem Thema. Unter der Moderation von Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke (Geschäftsführer des Instituts für Luft- und Kältetechnik, Dresden) entstand eine spannende Diskussion. Teilgenommen haben: Frau Dr. Antje Nötzold (Post-Doktorandin Internationale Politik, TU Chemnitz), Herr Prof. Dr. Matthias Mauder (Professor für Meteorologie, TU Dresden), Herr Christoph Podewils (Autor und Unternehmensberater, Berlin), Herr Prof. Dr. Martin Wachovius (Professor für Öffentliches Recht, Energie-, Umweltrecht, Hochschule Hof) sowie Herr Roland Warner (Geschäftsführer eins energie in sachsen, Chemnitz).
Wahl der Vertreterversammlung und Ausblick
Seinen Abschluss fand der Ingenieurkammertag schließlich mit der Verkündung des Wahlergebnisses und den Glückwünschen an die neu gewählten Vertreter.
Kammerpräsident Dr. Temann dankte den Anwesenden für ihre Teilnahme und sprach zum Ende die Einladung aus, in drei Jahren in die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 zurückzukehren zum Europäischen Ingenieurkammertag unter dem (Arbeits-)Titel “Technologischer Fortschritt und die Grenzen des Wachstums”, ebenfalls im Carlowitz Congresscenter.
5. September 2022
Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern ist gestartet
Thema „Brücken schlagen“
Der bundesweite Schülerwettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieurkammern geht in eine neue Runde. Ab sofort sind wieder kreative Nachwuchstalente aufgerufen, sich zu beteiligen!
Das diesjährige Motto des Schülerwettbewerbs lautet: „Brücken schlagen“. Aufgabe ist es, eine Fuß- und Radwegbrücke zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Bei der Gestaltung sind Fantasie und technisches Wissen gefragt. Darüber hinaus muss die Konstruktion ein Gewicht von mindestens 500 g in der Mitte der Brücke tragen können. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien – Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9.
Die Ingenieurkammer Sachsen lobt den Landeswettbewerb zum fünften Mal aus. In diesem Jahr konnten die Technischen Sammlungen Dresden als Kooperationspartner gewonnen werden, wo die Modelle ausgestellt, von einer Fachjury beurteilt und anschließend im Rahmen einer Preisverleihung ausgezeichnet werden. Die Landessieger qualifizieren sich für das große Finale im Deutschen Technikmuseum in Berlin.
Anmeldeschluss ist der 30. November 2022. Die fertigen Modelle müssen bis zum 3. März 2023 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website Junior.ING
14. Juli 2022
Hochwasserschutz in Grimma erhält den Staatspreis für Baukultur
Staatsminister Schmidt: “Ein Bauwerk mit großem Mehrwert für die Stadt. Herzlichen Glückwunsch!”
Bei einem Festakt in Dresden hat Staatsminister Thomas Schmidt am 12. Juli 2022 den Staatspreis für Baukultur übergeben. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete “Orte des Miteinanders – Lebendig und Verbindend”. Er wurde gemeinsam mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen ausgelobt. Aus 73 eingereichten Beiträgen entschied sich die international besetzte Jury nach intensiver Beratung, den Beitrag “Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde” mit dem Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022 auszuzeichnen.
Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen und Mitglied des Preisgerichts, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Laudatio für den Preisträger zu halten. Das Preisgericht begründete seine Entscheidung wie folgt: “Von dem Jahrhunderthochwasser 2002 waren große Teile der Grimmaer Altstadt betroffen. Die immensen Schäden führten zu dem Entschluss, die Stadt durch eine Schutzanlage vor künftigen Fluten der Mulde zu bewahren. Dies erforderte aufgrund der Lage in einem engen Tal umfangreiche Ingenieurbauwerke.
Das Projekt ‚Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde‘ erhält den Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022, weil es in außergewöhnlicher und beispielhafter Weise zeigt, wie eine solche standortbedingte Komplexität durch behutsame integrierte Planung angegangen werden kann. Ein wesentlicher Punkt ist die Schaffung vielfältiger, qualitätsvoller öffentlicher Freiräume in einem Projekt, das zunächst vor allem der Lösung technischer und ökologischer Probleme dienen sollte. Die Hochwasserschutzanlage in Grimma macht deutlich, welche prägende und positive Rolle Architektur und Ingenieurbau bei der Erhaltung, Umwandlung und Schaffung von öffentlichen Räumen spielen können.”
Die Beteiligten:
Bauherr: Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen – Betrieb Elbaue/Mulde/Untere Weiße Elster
Entwurfsverfasser/Einreicher: Arbeitsgruppe Hochwasserschutz der TU Dresden unter Leitung von Prof. Thomas Will
Weitere beteiligte Planungsbüros:
- ICL Ingenieur Consult, Leipzig
- PGSL Scholz & Lewis, Dresden
- Ingenieurbüro Klemm & Hensen, Leipzig
- G.U.B. Ingenieur AG, Leipzig
- KUBENS Ingenieure, Leipzig
- Jäger Ingenieure, Radebeul
- CDM Consult, Leipzig
Der Staatspreis für Baukultur ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld in Höhe von je 10.000 Euro erhalten der Bauherr und der Entwurfsverfasser. Das Preisgericht hat darüber hinaus vier weitere Wettbewerbsbeiträge für eine Anerkennung ausgewählt. Mit je 2.500 Euro wurden ausgezeichnet die Skateanlage Parkallee in Leipzig-Grünau, die Kirche in Canitz, die Kegelbahn in Wülknitz und Ourhaus, ein kooperatives Wohnprojekt im Leipziger Westen. Die Prämierung “Engere Wahl” erhielten das Kulturforum Synagoge in Görlitz und der Ausbau der Trinitatiskirche zur Jugendkirche in Dresden. Insgesamt schafften es 18 Einreichungen in die Endauswahl des Preisgerichts.
20. Juni 2022
Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern
Dresdner Schülerteam überzeugt beim bundesweiten Schülerwettbewerb Junior.ING
Am 17. Juni 2022 würdigten die Ingenieurkammern im Deutschen Technikmuseum in Berlin die besten Teams des bundesweiten Schülerwettbewerbes Junior.ING. Die sächsischen Landessieger wurden mit dem 2. bzw. 5. Platz sowie dem Sonderpreis der Deutschen Bahn ausgezeichnet. Aufgabe war es, eine funktionstüchtige Skisprungschanze zu planen und als Modell zu bauen.
Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer siebenköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Bundesingenieurkammer-Vorstandsmitglied Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner. Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 € dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 €, 300 €, 200€ und 100 € freuen.
Die sächsischen Landessieger in der Alterskategorie II (ab Klasse 9) konnten an ihren Erfolg anknüpfen: Maja Augustin und Gabriel Bock von den HOGA Schulen in Dresden wurden für ihre “Schanze X” mit dem 2. Platz ausgezeichnet. In seiner Laudatio beschreibt Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, das Modell als extravagant und innovativ, welches mit seiner x-förmigen Stütze eine skulpturale Qualität aufweise, die dennoch nicht auf Kosten der Funktionalität gehe. “Die Jury hat sehr beeindruckt, dass die ‘Schanze X’ sowohl als Skulptur als auch statisch funktioniert. Herzlichen Glückwunsch!”
Darüber hinaus vergab die Deutsche Bahn einen Sonderpreis in Höhe von 300 € an ein besonders innovatives Team. Auch in dieser Kategorie überzeugten Maja Augustin und Gabriel Bock aus Dresden mit ihrem Modell “Schanze X” die Jury. In der Alterskategorie I (bis Klasse 8) erreichten Felix Häntzschel und Lukas Wedel vom Gymnasium Dresden Klotzsche mit der Sprungschanze “Klotzschejump” den 5. Platz. Die ersten Preise beider Alterskategorien gehen in diesem Jahr nach Rheinland-Pfalz.
Über den Wettbewerb
Trotz coronabedingter Einschränkungen an vielen Schulen beteiligten sich insgesamt 3.164 Mädchen und Jungen mit 1.397 Modellen am aktuellen Wettbewerb. Sie investierten mehr als 27.000 Arbeitsstunden. Durchschnittlich stecken in jeder Sprungschanze knapp 20 Stunden Bauzeit. Der Anteil der teilnehmenden Schülerinnen am Wettbewerb Junior.ING lag in diesem Jahr bei 42 Prozent und erreichte damit einen neuen Rekord.
Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jessica Schöne vom Kinderkanal KiKA. Alle Informationen rund um den Wettbewerb finden Sie unter: www.bingk.de
10. Juni 2022
Kleine Bauvorlage ist kein sinnvoller Beitrag zu Verbraucherschutz und Baukultur
Der Sächsische Landtag hat am 1. Juni 2022 die Änderung der Sächsischen Bauordnung beschlossen. Ein Schwerpunkt ist die Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung. Aus Sicht von Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen gibt es allerdings noch wesentliche, ungeregelte Punkte.
Laut Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt (CDU) habe sich die kleine Bauvorlageberechtigung in anderen Bundesländern bereits bewährt. Ingenieurkammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann sieht das anders: „Die kleine Bauvorlage leistet keinen sinnvollen Beitrag zu Verbraucherschutz und Baukultur, ganz im Gegenteil. Sie vereinfacht den Genehmigungsprozess nicht, sondern schafft neue Probleme. Die Ingenieurkammer hat sich klar gegen diesen Vorstoß positioniert. In vielen Gesprächen und Diskussionen mit Abgeordneten sowie Vertretern des Handwerks sind wir für Qualität und ein konstruktives Miteinander am Bau eingetreten.“
Sein Amtskollege Dipl.-Ing. Andreas Wohlfarth ergänzt: „Die Novelle der Sächsischen Bauordnung bringt in einigen Punkten durchaus positive Neuerungen, so bei der Erleichterung des Holzbaus als sinnvoller Beitrag zur Nachhaltigkeit im Bauwesen, bei der Ermöglichung des digitalen Bauantragsverfahrens oder bei der stärkeren Berücksichtigung von Fahrradabstellplätzen als Beitrag zur Mobilitätswende. Hingegen stellt die kleine Bauvorlage eine Aufweichung der bisherigen strengen Qualifikationsanforderungen dar, unterläuft das Prinzip der Trennung von Planung und Ausführung im Sinne des Verbraucherschutzes und führt zu einer Schwächung des bisher stringent an der Musterbauordnung orientierten, modernen Bauordnungsrechts im Freistaat Sachsen.“
Im vorliegenden Gesetzesentwurf sind folgende wesentliche Punkte im Detail ungeregelt:
- Automatischer Eintritt der Vorlageberechtigung ohne Bezug auf die tatsächliche Tätigkeit und praktische Erfahrung,
- Inhalt und Dauer sowie Nachweiserbringung der Fortbildungspflicht,
- Fehlende Nachweispflicht der Versicherung.
Ebensolchen Pflichten und Voraussetzungen unterliegen hingegen die bauvorlageberechtigen Ingenieure und Architekten. Dr. Temann trat im Vorfeld als Sachverständiger im Sächsischen Landtag auf, um für diese Aspekte zu sensibilisieren. „Gemeinsam mit der Architektenkammer konnten wir beim Gesetzgeber Verständnis für unsere Positionen wecken. Letztlich ist es uns gelungen, eine deutliche Abmilderung der ursprünglich von den Handwerkern eingebrachten Formulierung zu erreichen.“ Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße die nunmehr beschlossene Regelung die Arbeit von Ingenieuren und Architekten beeinflussen wird, auch angesichts der gleichzeitig ausgeweiteten Liste verfahrensfreier Bauvorhaben, die gar keiner Baugenehmigung bedürfen. „Darauf hätten wir sehr gern verzichtet.“
Unabhängig vom Ergebnis hat der Gesetzgebungsprozess auch viele neue Erkenntnisse gebracht, z.B. die, dass gute Argumente nicht ungehört bleiben müssen und dass sachliche Diskussionen trotz gegensätzlicher Auffassungen möglich sind. „Diese positive Erfahrung gibt uns neue Kraft für die künftige politische Arbeit im Interesse unseres Berufsstandes.“
11. April 2022
BERLINER ERKLÄRUNG der 69. Bundesingenieurkammerversammlung
Bundesweit einheitliche Berufsausübung von Ingenieurinnen und Ingenieuren ermöglichen!
Wir Ingenieurinnen und Ingenieure sind Innovationstreiber und verantwortungsvoll Gestaltende einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Bau- und Technikkultur. Die Herausforderungen, die die Politik und die Öffentlichkeit an uns stellen, sind wir bereit anzunehmen und zu bewältigen.
Für die qualitätvolle Leistungserbringung brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure jedoch verlässliche Rahmenbedingungen. Daher fordern wir:
- die Schaffung von bundesweit einheitlichen Voraussetzungen für die Berufsausübung von Ingenieurinnen und Ingenieuren!
- die Gewährleistung der gegenseitigen Anerkennung von nachgewiesenen Qualifikationen!
- die Sicherstellung der Qualität der Planungsleistungen durch ein Berufsausübungsrecht für sicherheitsrelevante Ingenieurleistungen!
Berlin, April 2022
28. März 2022
Schülerwettbewerb Junior.ING
Sachsens Landessieger feiern in der Vogtland Arena
Die Ingenieurkammer Sachsen verzeichnete für die vierte Auflage des Schülerwettbewerbs Junior.ING einen Teilnehmerrekord von knapp 120 beteiligten Schülerinnen und Schülern aus ganz Sachsen trotz eines weiteren Pandemie-Schuljahrs. Unter dem Motto „IdeenSpringen“ galt es, das Modell einer Skisprungschanze zu entwerfen und zu konstruieren.
Insgesamt konnten 57 der 87 angemeldeten Modelle fertiggestellt und eingereicht werden. Diese wurden in zwei Alterskategorien von zwei Juryteams, bestehend aus Mitgliedern der Ingenieurkammer Sachsen, bewertet. Für die Zwischenlagerung der Modelle und die Durchführung der Jurysitzung am 16. März stellten die Technischen Sammlungen Dresden geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung.
Höhepunkt des Wettbewerbs war die Landespreisverleihung mit rund 100 Teilnehmenden am 25. März in der Vogtland Arena in Klingenthal. Nach der Begrüßung durch Dr.-Ing. Siegfried Schlott, selbst Klingenthaler und Vizepräsident der Ingenieurkammer Sachsen, richteten Ralf Berger, Präsident des Landesamtes für Schule und Bildung (LASuB) sowie Sören Voigt, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag, ein Grußwort an die Teilnehmenden. Es folgte eine Filmdokumentation über den Bau der Vogtland Arena mit Kommentaren des damaligen Bauleiters Dipl.-Ing. Rüdiger Schunk, der sich ebenfalls unter den geladenen Gästen fand und als echter Schanzen-Experte Teil der Jury war.
Die Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Sachsen, Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, gab die Gewinner des Wettbewerbs bekannt. In der Alterskategorie I (bis Klasse 8) konnte sich das Modell „Klotzschejump“ (Dresden) durchsetzen. Maßgebend für den Sieg sei die Einzigartigkeit der Konstruktion, die an eine Hängebrücke erinnere, führte Jurymitglied Dipl.-Ing. (BA) Holger Schunk in seiner Laudatio aus. Das Modell „Schanze X“ (Dresden) belegte den 1. Platz der Alterskategorie II (ab Klasse 9). Jurymitglied Dipl.-Ing. Rüdiger Schunk betonte in seiner Laudatio die harmonische Verbindung zwischen Architektur und Tragwerk. Es wurden die jeweils fünf besten Modelle jeder Alterskategorie ausgezeichnet.
Darüber hinaus vergab die Stiftung „Sachsen . Land der Ingenieure“ je einen Sonderpreis an die Modelle „Klotzschejump“ (Dresden) und „Der Traum vom Fliegen!“ (Radebeul). Das Modell „Fanzy2.0“ (Heidenau) wurde ebenfalls mit einem Sonderpreis, gestiftet von Ralf M. Höhler aus Zwenkau, ausgezeichnet.
Im Anschluss an die Preisverleihung hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, die Modelle der Mitbewerber zu begutachten, aber auch die „echte“ Schanze in der Vogtland Arena zu besichtigen. Für die beiden erstplatzierten Teams folgt nun der Bundesentscheid, wo sie sich mit den Gewinnern der 14 weiteren teilnehmenden Länderkammern messen werden. Die Preisverleihung der Bundesingenieurkammer findet am 17. Juni im Technikmuseum in Berlin statt.
17. März 2022
Fortbildung zum Qualifizierten Vergabeberater (BIngK)
Länderingenieurkammern kooperieren
Die Länderingenieurkammern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen bieten künftig eine Fortbildung und Qualifikation zum „Qualifizierten Vergabeberater (BIngK)“ an. Alle Träger dieser geschützten Marke werden von der Bundesingenieurkammer (BIngK) in einer gemeinsamen Liste geführt. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben die Präsidentinnen und Präsidenten der beteiligten Länderingenieurkammern am 15. März dieses Jahres unterzeichnet.
„Für die länderübergreifende Zusammenarbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure sind die abgestimmte Fortbildung und Führung einer Liste nach einheitlichen Standards ein Meilenstein. Mit vereinten Kräften können wir uns nun für mehr Praxisnähe bei öffentlichen Vergabeverfahren einsetzen“, kommentiert der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, die Kooperationsvereinbarung.
Vergaberecht hat an Bedeutung gewonnen
Im Bauwesen hat das Vergaberecht in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung gewonnen. Auftraggeber fragen in den Länderkammern bewusst nach der entsprechenden Qualifikation. „Öffentliche Vergaben von Ingenieurleistungen kranken oftmals an unsachgemäßen und überzogenen Anforderungen, die den Prozess für alle Beteiligten erschweren. Als qualifizierte Vergabeberater können wir Ingenieure hier einen wichtigen Beitrag zu mehr Qualität und Effizienz leisten“, betont Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen.
Praxisgerechte Ausschreibung
Die Liste qualifizierter Vergabeberater soll es Auftraggebern ermöglichen, geeignete Berater zu finden, die sie bei der Vorbereitung und Durchführung der Vergabe von Planungsleistungen unterstützen. Durch die dann praxisgerechte Ausschreibung wird ein größerer Kreis qualifizierter Personen angesprochen, was dem Auftraggeber wieder zugutekommt. Aktuell zeigen Rückmeldungen aus der Praxis, dass sich bei Projekten nur noch wenige geeignete Ingenieure und deren Büros überhaupt bewerben. Grund hierfür sind aus Sicht der Planer häufig kaum mehr erfüllbare und auch nicht sinnvolle Anforderungen in Vergabeverfahren.
Fortlaufenden Weiterbildungspflicht
Die Qualifikation und das Recht zur Eintragung in die entsprechende Liste erwirbt, wer als Mitglied einer Ingenieurkammer Praxiserfahrung in Vergabeverfahren nachweist und erfolgreich an einem Lehrgang teilnimmt, der von einer Länderkammer angeboten wird. Der Lehrgang vermittelt Fachkenntnisse für praxisgerechte Vergabeverfahren von Planungsleistungen. Die Absolventen unterliegen dabei als Kammermitglieder einer fortlaufenden Weiterbildungspflicht. Kosten und Inhalte des Lehrgangs sind in allen beteiligten Bundesländern gleich. Der Lehrgang umfasst 18 Zeitstunden und schließt mit einer Prüfung ab. Bei nicht bestandener Prüfung kann diese auch ohne erneuten Besuch des Lehrgangs auf Antrag wiederholt werden.
Listeneintragung für Mitglieder von Ingenieurkammern
Während an dem Lehrgang auch Nicht-Mitglieder von Baukammern teilnehmen können, ist die Eintragung in die Liste „Qualifizierter Vergabeberater (BIngK)“ allein Mitgliedern einer Ingenieurkammer vorbehalten. Architekten, die an dem Lehrgang erfolgreich teilgenommen haben, können sich über eine zusätzliche Mitgliedschaft in einer Ingenieurkammer ebenfalls in die Liste eintragen lassen.
15. Februar 2022
Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen lehnen Kleine Bauvorlageberechtigung strikt ab
Groß war die Erleichterung im letzten Jahr darüber, dass die Anregung zur Einführung der sog. Kleinen Bauvorlageberechtigung nicht im aktuellen Entwurf zur Änderung der Sächsischen Bauordnung berücksichtigt wurde. Der Entwurf wurde mittlerweile mit wenigen Änderungen vom Kabinett gebilligt, die Beratung und Verabschiedung im Sächsischen Landtag steht aber noch aus.
Seit Beginn dieses Jahres gewinnt das Thema leider wieder an Brisanz. Durch massiven Druck einzelner Akteure des Sächsischen Handwerks wird versucht, die Kleine Bauvorlage-berechtigung nun doch noch über einen Änderungsantrag der CDU-Fraktion in das laufende Gesetzgebungsverfahren einzubringen. Die Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen sprachen sich bei einem Expertengespräch (Sachverständigenanhörung) auf Einladung der CDU-Fraktion am 2. Februar 2022 gemeinsam für die Beibehaltung der aktuellen Regelung des § 65 Abs. 2 SächsBO aus und lehnten die Einführung der Kleinen Bauvorlage-berechtigung strikt ab.
Als Gründe wurden u.a. (1) die fehlende Gleichartigkeit der Ausbildungen, (2) die erforderliche fachliche Kompetenz durch die zunehmende Komplexität im Planen und Bauen, (3) die im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz stehende Leistungserbringung frei von eigenen Ausführungsinteressen sowie (4) die Entlastung der Bauaufsichtsämter einhergehend mit einer bewussten Verlagerung der Verantwortlichkeiten auf die Entwurfsverfasser angeführt. Nicht zuletzt sprechen die mit der Reglementierung unserer Berufsstände einhergehende Sanktionierung der Fortbildungspflicht und die Pflicht zur Unterhaltung eine Berufshaftpflichtversicherung im Sinne des Verbraucherschutzes für die Beibehaltung der aktuellen Regelungen. Die Musterbauordnung sieht ebenfalls keine Kleine Bauvorlageberechtigung vor, sondern setzt auf klar definierte Qualifikationsanforderungen und ein modernes Bauordnungsrecht.
Indes sieht das Handwerk unter Verweis auf entsprechende Regelungen in neun anderen Bundesländern keine sachlichen Gründe, die gegen die Einführung einer Kleinen Bauvorlageberechtigung sprechen und bezieht sich auf allgemeine Aspekte des Bürokratie-abbaus, Preisentwicklung am Bau, Wettbewerbsungleichgewicht und Fachkräftemangel etc.
Der Ausgang des parlamentarischen Verfahrens ist zum jetzigen Zeitpunkt offen; die Vertreter der Ingenieurkammer Sachsen und Architektenkammer Sachsen werden sich jedoch weiter i.S. unserer Berufsstände vehement für die Beibehaltung der jetzigen Regelung in § 65 Abs. 2 SächsBO einsetzen und der Kleinen Bauvorlageberechtigung eine klare Absage erteilen. Die Entscheidung obliegt dem Gesetzgeber und wird zeigen, wer unsere Interessen vertritt und die wichtige Rolle der Freien Berufe, deren Stärkung auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung vorgesehen ist, anerkennt.
4. Januar 2022
Schalter umlegen – Investitionsoffensive 2022 in die Straßeninfrastruktur
Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) und die Ingenieurkammer Sachsen fordern den Freistaat Sachsen auf, mehr in die Straßeninfrastruktur zu investieren. Die Mittel für die Ertüchtigung und Sanierung der Straßen und Brücken sollten deutlich aufgestockt werden und für den kommunalen Straßen- und Brückenbau in größerem Umfang als bislang pauschaliert werden. Die finanziellen Spielräume für das Land sind nach den jüngsten Prognosen der Novembersteuerschätzung 2021 vorhanden.
Sachsens Kommunen und Ingenieure sehen mit Sorge, dass der Erhaltungszustand der Straßen und Brücken bestenfalls stagniert und für die Zukunft eine zu-nehmende Verschlechterung zu erwarten ist. Der auch Corona-bedingte Investitionsstau wurde zuletzt durch den massiven Anstieg der Baupreise verstärkt. „Der Freistaat muss sich bereits für das Jahr 2022 deutlich größere Spielräume erschließen. Die Erhaltung und Verbesserung der Straßeninfrastruktur ist wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat Sachsen. Die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages, in Sachsens Zukunft zu investieren und den Sanierungsstau insbesondere in den ländlichen Regionen abzubauen, können nur dann erfüllt werden, wenn die entsprechenden Mittel bereitgestellt werden und das Land ein klares Konzept hat. Wir haben vor einem halben Jahr Vorschläge unterbreitet, wie die künftige Förderung des kommunalen Straßen- und Brückenbaues aussehen sollte. Es ist jetzt Zeit für den Freistaat, den Schalter umzulegen und zusätzliche Investitionszuweisungen für den kommunalen Straßenbau auszulösen“, so Ralf Leimkühler, stellvertretender Geschäftsführer des SSG.
„Die Förderung des kommunalen Straßenbaues braucht einen Neustart, der mehr statt weniger kommunalen Straßen- und Brückenbau ermöglicht. Anderenfalls wird sich der Zustand der kommunalen Infrastruktur weiter verschlechtern. Außerdem wird damit die Lage der sächsischen Ingenieure und der Bauwirtschaft geschwächt. Für die Kommunen ist ein Stillstand zu befürchten. Das ist in Zeiten, in denen die wirtschaftliche Entwicklung ohnehin instabil ist, genau das falsche Signal“, kritisiert Nils Koschtial, Geschäftsführer der Ingenieurkammer Sachsen die derzeitige Haltung des Landes. „Dies gilt gleichermaßen für die Staatsstraßen. Die Mehreinnahmen des Landes sollten auch dazu genutzt werden, die notwendigen Investitionsmittel aufzustocken. Wenn der Freistaat jetzt nicht die nötigen Zukunftsinvestitionen tätigen kann, werden die Folgekosten ungleich höher sein.“
Hintergrund:
Entsprechend der Steuerschätzung vom November 2021 liegen die Einnahmeerwartungen ab dem Jahr 2022 über dem vor Ausbruch der Corona-Pandemie erwarteten Niveau und 859 Millionen Euro bzw. 1.005 Millionen Euro (Jahr 2021 bzw. 2022) über den Ergebnissen der Steuerschätzung vom Mai 2021. Für 2023 und 2024 liegen die geschätzten Mehreinnahmen des Landes bei insgesamt 1.325 Millionen Euro.
Im Koalitionsvertrag heißt es unter anderem:
„Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen die Beantragung, Bewilligung und Ausreichung der Mittel im kommunalen Straßenbau anwendungsorientierter gestalten und dazu auch die pauschalen Anteile erhöhen. Den Finanzrahmen wollen wir erweitern und ihn in Zukunft überjährig zur Verfügung stellen. Kommunale Straßenbaumaßnahmen im besonderen Landesinteresse wie große Brückenbauwerke sollen weiter über die Richtlinie Kommunaler Straßen- und Brückenbau umgesetzt werden können.“
Der SSG hat in seinen Gremien bereits im Juli 2021 ein Eckpunktepapier beschlossen, das konkrete Vorschläge zur Umsetzung dieser Ziele ab 2023 enthält. Danach sollen nur noch bestimmte herausgehobene kommunale Maßnahmen wie beispielsweise Brücken- und Ingenieurbauwerke oder Gemeinschaftsmaßnahmen mit dem Land weiterhin zentral bewilligt werden. Alle anderen Maßnahmen sollen künf-tig über eine feststehende Straßenbaupauschale finanziert werden, die den Städten, Gemeinden und Landkreisen jedes Jahr ausgezahlt wird. Der SSG hatte sich für ein jährlich über den Staatshaushalt zu finanzierendes Niveau der kommunalen Straßenbauförderung von mindestens 140 Millionen Euro ausgesprochen.
3. November 2021
Ingenieurkammern aus NRW und Sachsen vereinbaren enge Zusammenarbeit
Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe
Die Ingenieurkammer-Bau NRW und die Ingenieurkammer Sachsen arbeiten bei der Bewältigung der Flutkatastrophe vom Juli dieses Jahres künftig noch enger zusammen. Heute, am 3. November, unterzeichneten die Präsidenten der Kammern, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp (NRW) und Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann (Sachsen), in Münster eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Beide Länderingenieurkammern unterstützen mit vereinten Kräften den Wiederaufbau.
Die Kammerpräsidenten vereinbarten ein enges Zusammenwirken ihrer Gremien und Geschäftsstellen und werden gemeinsame Strukturen und Formate errichten, die den angestrebten Austausch gewährleisten. Ebenfalls vor Ort war der Landesbeauftragte für den Wiederaufbau, Dr. Fritz Jaeckel, der die Zusammenarbeit initiiert hatte. Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen in Münster, ist Beauftragter der Landesregierung für den Wiederaufbau. Seine Aufgabe ist es, in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen Strukturen zur Schadensregulierung der geschädigten kommunalen Infrastruktur, des privaten und öffentlichen Wohnungsbereichs sowie der gewerblichen Wirtschaft zu schaffen.
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW: „Es ist den Ingenieurinnen und Ingenieuren ein besonderes Anliegen, ihre Qualifikationen in den Dienst der von der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen betroffenen Menschen zu stellen. Dass wir dabei Hand in Hand und im engen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen vorgehen, die über die Erfahrung zweier Flutkatastrophen verfügen, ist für uns alle ein Gewinn und ein Zeichen kollegialer Verbundenheit.“
Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen: „Die Elbhochwasser in den Jahren 2002 und 2013 stellten die sächsische Gesellschaft vor große Herausforderungen. Leidvolle Erfahrungen des ersten Ereignisses führten zu angepassten Prozessen und Systemen, die sich bei der zweiten Flut bewährt haben. Sie waren also nicht vergeblich. Wenn diese erprobten Konzepte nun auch an anderer Stelle helfen können, dann gilt dies umso mehr. Auf den Anlass hätten wir allzu gern verzichtet. Dennoch ist es uns eine Freude wie auch eine Selbstverständlichkeit, hier ein Zeichen länderübergreifender Solidarität setzen zu dürfen.“
Dr. Fritz Jaeckel, Beauftragter der NRW-Landesregierung für den Wiederaufbau: „Aufgrund des Schadensbildes in NRW ist die sachkundige Expertise durch wiederaufbauerfahrene Ingenieure aus Sachsen eine sehr willkommene Unterstützung. Deshalb freue ich mich, dass die Anregung aufgegriffen und auch in einer formalen Kooperationsvereinbarung bekräftigt wurde.“
Unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe übermittelte die Ingenieurkammer-Bau NRW dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) eine umfangreiche Liste mit qualifizierten Tragwerksplanern, die sich zur freiwilligen Hilfe in den Flutgebieten gemeldet hatten. Mit Blick auf die praktische Ausgestaltung des Bewilligungsverfahrens von Wiederaufbauhilfen hatte sich die Landesregierung auch an die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen gewandt und um die Bereitstellung geeigneter Sachverständiger sowie die Entwicklung eines einheitlichen Verfahrens für die Schadenserhebung und die Bemessung von Instand- oder Wiedererrichtungskosten gebeten.
Bereits über diese Punkte gab es einen intensiven Informationsaustausch mit der Ingenieurkammer Sachsen. Die Ingenieurkammer Sachsen verfügt aufgrund ihrer Beteiligung an der Bewältigung der Elbhochwasserkatastrophen von 2002 und 2013 und deren Folgen über weitreichende Erfahrungen und ein breites Wissen bezüglich der Bereitstellung von Sachverständigen sowie bei Fragen der Erhebungsmethodik als Voraussetzung für eine Schadensregulierung und den Wiederaufbau aus öffentlichen Mitteln. Darüber hinaus verfügen viele Ingenieurinnen und Ingenieure in Sachsen über wertvolle Erfahrungen und ein hohes Fachwissen auf den Themenfeldern baulicher Hochwasserschutz, Hochwasserprävention und Wiederaufbau-Projektmanagement.
Künftig wollen beide Kammern den Austausch insbesondere über folgende Themen intensivieren und institutionalisieren:
- Maßnahmen, um Schäden an Gebäuden zu erfassen und abzuschätzen und Wiederaufbaukosten zu beziffern.
- Erfahrungs- und Informationsaustausch zur resilienten Wiederherstellung von Gebäude- und Infrastrukturen in hochwassergefährdeten, topografisch anspruchsvollen Lagen anhand von Best-Practice-Beispielen
- Langfristiger Erfahrungsaustausch im Bereich der ingenieurtechnischen Hochwasserprävention
- Erfahrungsaustausch (entlang von Best-Practice-Beispielen) über die Projektsteuerung im öffentlichen Auftrag bei der Wiederherstellung der vom Hochwasser beeinträchtigten oder zerstörten kommunalen Infrastrukturen
- Vermittlung von Unterstützung für kammerangehörige NRW-Ingenieurbüros, die in den Hochwassergebieten tätig sind durch entsprechend erfahrener, kammerangehöriger Ingenieurbüros aus Sachsen.
13. September 2021
Hoch hinaus!? Neuer Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern gestartet
Schirmherrschaft übernimmt Sächsischer Kultusminister Christian Piwarz
Am 10. September 2021 startete der Schülerwettbewerb Junior.ING in eine neue Runde. Unter dem Motto „IdeenSpringen“ rufen bundesweit 15 Ingenieurkammern Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen auf, wenn es heißt: Wer plant und baut die beste Skisprungschanze? Die Konstruktion muss ein Gewicht von mindestens 500 g an der Startfläche der Anlaufbahn tragen können. Bei der Gestaltung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
„Ich freue mich, wenn sich der Wettbewerb an sächsischen Schulen etabliert und so ingenieur-technische Talente entdeckt und gefördert werden.“, so der Sächsische Kultusminister und Schirmherr des sächsischen Landeswettbewerbs, Christian Piwarz. Im Juni 2021 wurde der Bundeswettbewerb Junior.ING in die Liste der von der Kultusministerkonferenz empfohlenen Schülerwettbewerbe aufgenommen.
Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien: Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9. In einem ersten Schritt lobt die Ingenieurkammer Sachsen den Wettbewerb auf Landesebene aus. Die beiden sächsischen Siegermodelle qualifizieren sich dann für den Bundesentscheid und können sich auf das große Finale im Deutschen Technikmuseum in Berlin freuen. Darüber hinaus vergibt die Deutsche Bahn erneut einen Sonderpreis für ein besonders innovatives Projekt.
Anmeldeschluss ist der 30. November 2021. Die fertigen Modelle müssen bis zum 4. März 2022 bei der Ingenieurkammer Sachsen eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website Junior.ING
23. Juli 2021
Große Neuigkeiten auf dem Jahresempfang an der Göltzschtalbrücke
„Historisches Denkmal der Ingenieurbaukunst“ auf dem Weg zum Weltkulturerbe-Titel
Auf dem Jahresempfang der Städte Reichenbach im Vogtland und Netzschkau am 15. Juli 2021 gab Ministerpräsident Michael Kretschmer das Ergebnis der Expertenkommission bekannt: „Die Göltzschtalbrücke wird es!“. Damit steht die größte Ziegelsteinbrücke der Welt auf Platz 1 der Empfehlungen des Freistaates Sachsen als Anwärter auf den Titel „UNESCO-Weltkulturerbe“.
Diese Entscheidung befürwortet auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der gemeinsam mit seinem sächsischen Amtskollegen auf der Bühne vor der Göltzschtalbrücke die Neuigkeit verkündete.
Als Initiatorin konnte die Stadt Reichenbach zahlreiche Unterstützer für die Bewerbung gewinnen. So haben sich auch die Ingenieurkammer Sachsen, die Bundesingenieurkammer und die Stiftung „Sachsen . Land der Ingenieure“ mit Unterstützerschreiben für die Göltzschtalbrücke eingesetzt. Während der Veranstaltung hatte Dr. Hans-Jörg Temann als Präsident der Ingenieurkammer Sachsen die Gelegenheit, sich persönlich bei den Ministerpräsidenten Kretschmer und Ramelow für die Unterstützung der Bewerbung zum Weltkulturerbe-Titel zu bedanken. Dabei betonte er noch einmal den großen symbolischen Wert der Göltzschtalbrücke für uns Ingenieure. Als eines der ersten “Historischen Denkmäler der Ingenieurbaukunst” stehe sie wie kaum ein anderes Bauwerk für deren Leistungsfähigkeit, Kompetenz und Weitsicht.
Bis die Bewerbung tatsächlich bei der UNESCO vorgelegt wird, dauert es allerdings noch. Die Entscheidung darüber fällt die Kultusministerkonferenz erst 2023. Präsident Dr. Temann sicherte Reichenbachs Bürgermeister Raphael Kürzinger weiterhin tatkräftige Unterstützung seitens der Ingenieurkammer Sachsen zu.
1. Februar 2021
Ingenieurkammer Sachsen hat gewählt
Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann neuer Präsident
Die Vertreterversammlung der Ingenieurkammer Sachsen hat ihren bisherigen Vizepräsidenten, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, einstimmig zum Präsidenten gewählt. Die Neuwahl wurde notwendig, weil Vorgänger Prof. Hubertus Milke Anfang Oktober aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten war. Sie fand am Mittwoch, den 27. Januar 2021 unter Einhaltung strengster Abstands- und Hygieneregeln in Halle 3 der Messe Dresden statt.
Dr. Temann hatte bisher die Funktion eines von zwei Vizepräsidenten der Ingenieurkammer inne. Durch seine Wahl wurde auch hier eine Neubesetzung nötig. Mit Dipl.-Ing. Claudia Fugmann aus Falkenstein haben die anwesenden Vertreter eine erfahrene und engagierte Ingenieurin und Unternehmerin ebenfalls einstimmig zur Vizepräsidentin gewählt. Damit ist der Vorstand der Ingenieurkammer Sachsen wieder vollständig.
In seiner Dankesrede skizzierte Dr. Temann die strategischen Herausforderungen für den Berufs-stand und rief die Ingenieure auf, sich diesen aktiv zu stellen: “Die Prinzipien der Freiberuflichkeit gilt es gegen weitere Angriffe zu verteidigen. Ebenso muss der schleichenden Erosion der mittelständischen Ingenieurlandschaft als eine der tragenden Säulen der Wirtschaft, Einhalt geboten werden.” Einen dritten wichtigen Schwerpunkt der längerfristigen Perspektive sieht Dr. Temann in der Gewinnung von Nachwuchs für den Berufsstand. Auf kurz- und mittelfristige Sicht legt Dr. Temann den Fokus klar auf die Existenzsicherung der Mitglieder. “Die Corona-Krise wirkt verstärkt auf einen sich bereits vorher abzeichnenden Trend rückläufiger öffentlicher Investitionen. Dem muss die Kammer nach Kräften entgegenwirken.”, so der neu gewählte Kammerpräsident.
Kurzvita
Der 53-jährige Dr. Temann führt gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Dipl.-Ing. Benno Schöpe die Leipziger Temann + Schöpe Beratende Ingenieure GbR, ein Planungsbüro für Siedlungswasserwirtschaft sowie Straßen- und Tiefbau. Nach seinem Abschluss als Tiefbauingenieur an der Ingenieurschule für Bauwesen Gotha im Jahr 1990 war Temann in verschieden Büros als Planungsingenieur tätig, später auch in leitender Position. Der Schritt in die Selbstständigkeit erfolgte 1999. Seit dem Jahr 2000 ist er Beratender Ingenieur und Mitglied der Ingenieurkammer Sachsen. Ein 2002 an der Bauhaus-Universität begonnenes Studium im Bereich Siedlungswasserwirtschaft führte berufsbegleitend zunächst zum Masterabschluss (2006) und schließlich zur Promotion (2014).
In der Ingenieurkammer Sachsen engagiert sich Dr. Temann seit 2014, zunächst als Mitglied der Vertreterversammlung sowie im Öffentlichkeitsausschuss, seit Januar 2019 im Vorstand als Vizepräsident. Darüber hinaus vertritt er seit 2016 die sächsischen Ingenieure im Verwaltungsrat des Versorgungswerkes bei der Bayerischen Versorgungskammer. Dr. Temann lebt in Leipzig, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
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